Der Himalaya lässt ihn nicht los

Gersheim · Im vergangenen Herbst hatten es Klaus Rödel die vom Erdbeben in Mitleidenschaft gezogenen Tempel in Nepal fotografisch angetan: Die erste Nepal-Reise des Wattweilers mit Gersheimer Wurzeln war ein Geschenk. Weitere acht folgten.

 Der Wattweiler mit Gersheimer Wurzeln, Klaus Rödel, sammelt Achate in seiner Vitrine und brachte von seinen Reisen viele Erinnerungsstücke mit nach Hause, darunter ein Mandala-Gebetstuch und eine Wasserkanne aus Katmandu. Foto: Wolfgang Degott

Der Wattweiler mit Gersheimer Wurzeln, Klaus Rödel, sammelt Achate in seiner Vitrine und brachte von seinen Reisen viele Erinnerungsstücke mit nach Hause, darunter ein Mandala-Gebetstuch und eine Wasserkanne aus Katmandu. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Seit ihm zum 50. Geburtstag eine Reise ins ferne Nepal geschenkt wurde, ließ ihn das Land im Himalaya nicht mehr los. Mittlerweile ist der Wattweiler mit Gersheimer Wurzeln, Klaus Rödel, neun Mal dorthin gereist, hat dazu auch Tibet in sein Herz geschlossen.

Im vergangenen Herbst hatte er sich insbesondere die vielen vom verheerenden Erdbeben zerstörten oder in Mitleidenschaft gezogenen Tempel vor seine Fotolinse der analogen Kamera Olympia Automatik genommen. Er war erschüttert von den Zerstörungen, die das Beben verursacht, Landschaften total verändert habe. Noch immer herrschen Mangelerscheinungen, seien kilometerlange Warteschlangen an den Tankstellen an der Tagesordnung.

Der Start seiner "Leidenschaft" war eine 14-tägige geführte Trekking-Tour. Sie entfachte in ihm ein Feuer, das bis heute nicht erlosch. Hinzu kam, dass er schon nach wenigen Tagen Freundschaft mit seinem Führer, dem Sherpa Ang Thering aus Katmandu geschlossen hatte. Jahre später besuchte ihn der Nepalese in der Pfalz. Beide pflegen einen regen Austausch. Auch weitere Bekanntschaften knüpfte der gelernte Maschinenschlosser. Mittlerweile brauche er kein Hotel mehr zu buchen, finde private Unterkünfte während seiner Touren.
Private Unterkünfte statt Hotel

Er zeigte sich auch sehr hilfsbereit. So unterstützte er ein Mädchen, das an Hirnhautentzündung erkrankte, dringend Hilfe benötigte. Er ermöglichte ihr eine ärztliche Behandlung in der Uni-Klinik in Homburg, bezahlte Flugtickets. Auch eine junge Frau, die nach ihrer Au-pair-Zeit bleiben wollte, konnte sich auf ihn verlassen. Sie wurde im katholischen Krankenhaus Zweibrücken zur Krankenschwester ausgebildet.

Erlebnisse wie öffentliche Verbrennungen, aber auch der Aufenthalt im Chitwan-Nationalpark oder den Streifzügen durch die Straßen und Gassen der Dörfer und Städte verschiedener Ausprägung haben sich in seine Gedanken fest eingeprägt. Seit 1990 bietet er sein Wissen und die vielen fotografischen Eindrücke bei Vorträgen auch in Gersheim und Blieskastel an. Er vermittelt dabei seine Erlebnisse und Erfahrungen an Interessierte. Derzeit kann unter sechs unterschiedlichen Vorträgen von etwa 90 Minuten Dauer ausgewählt werden. Dazu zählen "Tibet, das Land des Dalai Lama ", "Königreich Nepal, Land der 1000 Tempel und acht Achttausender", oder "Highlights aus sieben Nepal-Tibet-Reisen". Zu sehen sind dabei auch Mitbringsel wie Messer, der Beinring einer Frau, Buddha-Statuen oder auch eine Rauschgift-Pfeife, Gebetssteine aus Kalkstein, eine Kette mit Amulett, die seine Gäste sich aus der Nähe betrachten können.

Doch nicht nur Fernreisen sind Betätigungsfelder des agilen 74-Jährigen. So gehört er zum Team in der heimischen Gaststätte Marschall. Als Kaninchenzüchter hat Rödel viele Pokale und Auszeichnungen gewonnen. Er züchtet die Rasse Rote Neuseeländer als Mitglied des Kaninchenzuchtvereins Zweibrücken, dem er seit 1959 angehört.
Passionierter Fossiliensammler

Rödel ist dazu ein passionierter Fossiliensammler, war in früheren Jahren oft mit dem bekannten Altstadter Arno Hübler unterwegs. Zusammengekommen sind auch versteinerte Gräser, die beim Aufbau des Bexbacher Kraftwerkes zu Tage getreten sind oder auch Achate und Mineralien aus der Region Baumholder und Freisen.

Weitere Infos gibt Klaus Rödel unter folgenden Telefonnummern: (0 63 32) 1 22 25 im Gasthaus Marschall und (0 63 32) 1 55 51 zuhause.

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