Positives Zeichen in schweren Zeiten Dankeschön-Torte für Helfer in der Krise

Homburg · Cake-Designerin Delphine Buchholz bedankte sich mit aufwendig gestalteten Torten bei den Mitarbeitern in fünf Kliniken im Saarland.

 Wie hier am Homburger Universitätsklinikum bedankte sich Delphine Buchholz bei den Mitarbeitern in fünf Krankenhäusen und Kliniken im Saarland für deren Einsatz in der Corona-Pandemie.

Wie hier am Homburger Universitätsklinikum bedankte sich Delphine Buchholz bei den Mitarbeitern in fünf Krankenhäusen und Kliniken im Saarland für deren Einsatz in der Corona-Pandemie.

Foto: Privat/Buchholz

Wenn man auf der Seite „Positives in schwierigen Zeiten“ in Sachen Corona-Krise eines auf jeden Fall verbuchen kann, dann ist es die immer wieder ganz praktisch gezeigte Solidarität der Menschen untereinander. Wem diese Ausnahmezeit in welcher Form auch immer zu Leibe rückt und zusetzt, der kann nicht selten mit Unterstützung von vielen Seiten rechnen. Und diese Unterstützung und Solidarität hat natürlich Gesichter, ist nicht anonym, sondern oft ganz persönlich.

Eines dieser Gesichter ist das von Delphine Buchholz. Die Ehefrau von BfD-Geschäftsführer Boris Buchholz hat sich und ihre Profession als Torten-Gestalterin dazu genutzt, auf leckere und kreative Art und Weise Krankenhäusern und Kliniken im ganzen Saarland ein ganz besonderes Dankeschön zukommen zu lassen: Aufwendig gestaltete Torten in Gestalt eines buchstäblich süßen Pflegerinnen-Gesichts samt Haube und Mundschutz. Unter den leuchtenden Augen zudem ein leckeres und deutliches „Danke“. Über je vier dieser wirklich ungewöhnlichen Torten konnten sich in den vergangenen Tagen die Innere Medizin des Homburger Universitätsklinikums, das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis, die SHG-Kliniken Völklingen, das Winterberg-Klinikum Saarbrücken und das Knappschaftsklinikum Püttlingen freuen.

 So lecker kann ein Dankeschön aussehen.

So lecker kann ein Dankeschön aussehen.

Foto: Privat/Buchholz

Wer steckt nun hinter diesem Dankeschön an die, die sich seit Wochen an vorderster Linie und quasi rund um die Uhr um Corona-Patienten und die Eindämmung der Pandemie kümmern? „Geboren wurde ich am 29. Oktober 1978 in Douala in Kamerun. Nach Deutschland bin ich im Jahr 2000 gekommen“, erzählt Delphine Buchholz im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ich habe an der Fachhochschule in Pirmasens Technische Logistik studiert und als Ingenieurin abgeschlossen.“ Da sie schon immer gerne gebacken und dekoriert habe, hätten Freunde sie irgendwann gefragt, „ob ich das nicht auch für sie machen würde. Da ich mittlerweile dreifache Mutter bin, habe ich mir überlegt, das dann beruflich zu machen, da ich das von zu Hause aus mit der Familie besser unter einen Hut‘ bringen kann“. Aus der Leidenschaft fürs Backen wurde so ein Beruf und der Weg in die Selbstständigkeit. „Um diesen Beruf ausüben zu können, habe ich eine Sonderprüfung bei der Handwerkskammer abgelegt. Seitdem darf ich mich mit einer Ausnahmegenehmigung als Cake-Designerin bezeichnen.“ Und dass Delphine Buchholz ihr Handwerk versteht, das kann man anhand der wunderschönen Dankeschön-Torten unzweifelhaft erkennen.

Wie kam es nun dazu, das Delphine Buchholz‘ Torten zum Dankeschön wurden? „Durch die Medienberichte über die teilweise dramatischen Vorkommnisse in den Kliniken überall und die große Solidarität, die sich in der Gesellschaft gerade zeigt, wollte ich auch meinen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten. Meine Überlegung war, das jeweilige Pflegepersonal und die jeweilige Ärzteschaft, die die coronainfizierten Patienten behandeln, aufzumuntern. Sozusagen diejenigen, die an vorderster Front gegen das Virus kämpfen.“

Nun hätte es sich Delphine Buchholz da einfach machen können. Machte sie aber nicht – und gestaltete etwas, was ihrem Beruf und ihrem eigenen Anspruch gerecht wurde und damit auch ein klare Botschaft mitbrachte. „In der Regel sollen meine Torten Geschichten erzählen. Also habe ich mir ein Design überlegt, was zur Situation und zu den Menschen, für die die Torten bestimmt sind, passt.“ Da war es natürlich folgerichtig, dass sich das Design inhaltlich mit dem Thema Medizin und den denen, die sich derzeit für die Gesundung von Corona-Patienten einsetzen, befasst. So entstand die ungewöhnliche Torten-Botschaft. Delphine Buchholz: „Nachdem ich meine Ideen in einer Mustertorte umgesetzt hatte, habe ich diese meiner Familie gezeigt. Diese war begeistert und somit konnte ich mich an die konkrete Umsetzung machen.“ Für eine Torte benötige sie drei bis vier Stunden. „Insgesamt habe ich 26 Torten mit verschiedenen Füllungen – Erdbeere, Nuss, Vanille, Schokolade – gefertigt. Eine Torte hat 17 Zentimeter Durchmesser und ist 14 Zentimeter hoch.“ Dies reiche für rund 20 Portionen. Und 20 Mal ein Stück Kuchen kann auch 20 Mal ein Stück Glück bedeuten, denn: Kuchen essen und Kuchen backen machen gleichermaßen glücklich, glaubt man dem Volksmund.

 Delphine Buchholz.

Delphine Buchholz.

Foto: Privat/Buchholz

Bleibt zu klären, ob Delphine Buchholz ihre süße Mission fortsetzt. Hier zeigt sie Torten-Designerin erstmal Zurückhaltung. „Es war eine einmalige Aktion.“ Aber: „Je nachdem wie sich die Pandemie entwickelt, werde ich mir vielleicht etwas Neues einfallen lassen.“

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