Nicht nur in einem Wahllokal in Lautzkirchen, wo eine Mutter mit ihrem fünfjährigen Sohn auf gestrenge Wahlhelfer stieß, die dem Knirps den Einwurf des Wahlscheins in die Urne verweigerten (wir berichteten), sondern auch im Blieskasteler Stadtteil Mimbach waren bei der Bundestagswahl unnachgiebige Wahlhelfer im Einsatz. Wie unsere Leser-Reporterin Christiane Theis aus Mimbach berichtet, war sie mit ihrem Mann und ihrer Enkelin, die im Sommer dieses Jahres erst eingeschult wurde, also bisher weder schreiben noch lesen kann, im Wahllokal im Blieskasteler Stadtteil. Sie wollte das kleine Mädchen, das auf dem Weg zur Wahl noch gefragt hatte „Oma, ist es noch weit bis zum Fest?“, in die Wahlkabine mitnehmen. Doch sofort habe eine strenge Wahlhelferin mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger auf die Enkelin gezeigt und gesagt, dass das Kind raus müsse, das sei Gesetz – ohne vorher zu fragen, wie alt das Mädchen eigentlich sei. „Meine Enkelin hat sich furchtbar erschrocken und lief sofort zur Tür. Ich fand sie draußen total verängstigt. Sie stand da wie versteinert und verstand die Welt nicht mehr. Sie durfte dann wenigstens im Wahllokal auf uns warten, bis wir aus den Wahlkabinen kamen. Bevor mein Mann seinen Wahlzettel in die Urne warf, erwähnte er kurz nebenbei: ,So jetzt habe ich mich nach diesem Vorfall innerhalb von zwei Minuten für eine andere Partei entschieden’“, wie Christiane Theis unserer Zeitung weiter berichtet. Das Fazit der ganzen Geschichte lautet für die Mimbacherin: „Meiner Enkelin wurde das Fest ganz schön verdorben!“

Den Tipp zum Bericht gab Christiane Theis aus Mimbach. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Nachricht unter Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.