Gartenbesuche machen süchtig

Bexbach · Die Rosen sind verblüht, doch das tut der Gartenschönheit keinen Abbruch, denn kluge Gärtner bauen vor und haben für jeden Sommertag eine besondere Blütenpracht parat. In diesem Jahr hat erstmals Doris Ohliger aus Oberbexbach ihr Gartentor geöffnet. Karin Heinzel aus Ingweiler ist schon seit vier Jahren beim Tag der offenen Gartentür dabei und wird es auch bleiben.

 Ein gepflegter Garten ist ein Ruhepunkt für Seele und Geist. Man kann ihn nicht fertig kaufen, erst Geduld und Arbeit machen ihn so schön, wie er ist. Foto: SZ/Maack

Ein gepflegter Garten ist ein Ruhepunkt für Seele und Geist. Man kann ihn nicht fertig kaufen, erst Geduld und Arbeit machen ihn so schön, wie er ist. Foto: SZ/Maack

Foto: SZ/Maack

. Die Rosen sind verblüht oder sammeln gerade ihre Kräfte für eine zweite Blüte. Ein klug angelegter Garten glänzt damit, dass er den ganzen Sommer über mit seiner Schönheit präsent ist.

Haben sich die Rosen von der Bühne verabschiedet, sind die Hortensien an der Reihe, die derzeit üppig blühen. "Ich liebe sie fast noch mehr als meine Rosen ", bekennt Doris Ohliger aus Oberbexbach, die 40 verschiedene Sorten im Garten hat, mal mit flachen Tellerblüten, mal mit dicken runden Kugeln, mal rosa, mal schneeweiß, mal lila, mal knallblau. "Nachdem meine Rosen im Vorgarten nicht mehr blühen, bin ich meistens bei den Hortensien ."

Doris Ohliger hat in diesem Jahr erstmals beim Tag der offenen Gartentür vor einem Monat mitgemacht, "da war noch die Rosenblüte zu bewundern." Doch seitdem reißen die Anfragen nicht ab, "es ist unglaublich, was alles an Reaktionen gekommen ist", sagt die Gartenliebhaberin, "und alles nur höfliche, nette und interessierte Besucher."

Besonders ihr Schattengarten mit dem alten Baumbestand, der hübschen Dekoration und den lauschigen Sitzecken hatte es den Besuchern angetan. Es seien sehr nette Kontakte entstanden, "auch Einladungen in die Gärten der Gäste, die spontan sagten, ich solle doch auch mal zu ihnen kommen."

Bis jetzt wirkt der Tag der offenen Gartentür noch nach: "Ich bekomme immer wieder Anfragen, ob ich nicht Zeit hätte, jemandem den Garten zu zeigen." Eine Bitte, der Doris Ohliger gerne nachkommt, "aber ich bin ja noch berufstätig, da muss ich mir die Zeit einteilen." Sobald sie in Rente geht, weiß sie, wo sie dann ihre Zeit verbringen wird: im Garten. Und im nächsten Jahr im Juni will sie wieder beim Tag des offenen Gartentores dabei sein, "das steht fest, ich mache wieder mit".

Wer schon seit vier Jahren mitmacht, ist Karin Heinzel aus Ingweiler, die auch diesmal wieder viel Resonanz bekam.

Ihre Anfänge waren bescheiden, sie hatte einen Hausgarten um ihr historisches Haus in Ingweiler mit alten Rosen bepflanzt, Trockenmauern angelegt und dem Garten eine verwunschene Aura verliehen.

Bald darauf kam ein zweites Grundstück in der Nähe hinzu, das mit Rosen und Stauden bepflanzt wurde - und nun hat Karin Heinzel ein Stückchen Land gegenüber von ihrem Haus mit Wildrosen und Kräutern geschmückt. "Jetzt habe ich drei Gärten zu pflegen", sagt die Fotografin, die natürlich auch ein professionelles Auge für Farben, Formen und harmonische Zusammenstellungen von Pflanzen hat.

Zu ihr kamen am Tag der offenen Gartentür rund 200 Besucher: "Manchmal sind es bekannte Gesichter, aber meistens sind es doch Erstbesucher, die irgendwo gelesen haben, welche Gärten offen sind." Gefallen habe es allen, sagt Karin Heinzel. Und ihr selbst natürlich auch. Nächstes Jahr ist sie wieder dabei. Hier findet man eine Liste der Gärten, die noch bis Ende September nach telefonischer Vereinbarung zu sehen sind: Heidemarie und Norbert Traut, Im Brühl 24, 66787 Wadgassen, Tel.: (0 68 34)4 79 28. Sie zeigen einen verwinkelten Reihenhausgarten mit weit über 40 Wild- und Gartenkräutern, dazu Beeren,Tomaten, Pflaumen, zwei Hochbeete, viele Blumen und Stauden , dazu einen alten Walnussbaum.

Ebenfalls bis September nach telefonischer Vereinbarung, kann man den Garten von Irene von Eichborn und Richard Wild, Backesecken 8, in 66687 Wadern-Wedern besuchen, Tel.: (0 68 71) 92 23 42. Sie zeigen einen großen Garten mit verschiedenen Bereichen: mediterran, asiatisch und ein Rosengarten, dazu viele Stauden und Kübelpflanzen, ein Glashaus, ein Teich, ein Barockgärtchen und ein Steinlabyrinth.

Sogar bis zum bis 9. Oktober, jeweils sonntags nach telefonischer Vereinbarung, öffnet Familie König in Losheim-Wahlen das Gartentor, Tel.: (0 68 72) 72 54. Die Königs haben einen Skulpturengarten, der zu einem 100 Jahre alten Bauernhaus gehört. Der Nutzgarten ist mit einer Trockensteinmauer umfriedet, Gartenteich, Stauden , Obstbäume und Geflügel sorgen für Idylle und bieten Lebensraum für Wildpflanzen und Tiere. Es gibt auch Gartendekoration zu sehen.

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 Ein Garten braucht Wasser, als Brunnen oder Teich. Foto: SZ/Maack

Ein Garten braucht Wasser, als Brunnen oder Teich. Foto: SZ/Maack

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Auf einen Blick Nach telefonischer Vereinbarung kann man noch bis Mitte Oktober bei Karin Heinzel im Bliesweg 4 in Ingweiler den Garten anschauen. Tel. (0 68 48) 66 70. Noch bis September nach telefonischer Vereinbarung öffnen auch Doris Ohliger und Walter Kohout in der Sonnenstraße 6 in Oberbexbach ihren Hausgarten, der über 40 verschiedene Hortensienarten verfügt, Tel. (0 68 26) 8 09 77. Bis September nach telefonischer Vereinbarung, öffnen Gerd Rau und Petra Eichhorn-Rau, Im großen Brühl 30, in Erfweiler-Ehlingen ihr Gartentor, Tel.: (0 68 03) 39 18 91. Sie zeigen einen großen Staudengarten. Am 8. August von 14.bis 18 Uhr sind Atelier und Garten der Katze bei Monika Bugs An der Fuchshöhle 3, in Saarlouis-Fraulautern geöffnet. Am 3. und 4. September zeigt Marlene Weber in der Forsthausstraße 101, in Wadgassen-Friedrichweiler ihren Garten, man sollte sich anmelden, Tel. (0 68 34) 96 26 02. red

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