Polizei vermutet Brandstiftung

Homburg. Die Reihe nimmt kein Ende: Mit der zweiten Holzhütte auf dem Gelände des Homburger Gymnasiums Johanneum hat am Karfreitag (wir berichteten) seit Jahresbeginn bereits die sechste Hütte gebrannt. Polizei und Feuerwehr gehen von Brandstiftung aus

 Die Hütte auf dem Gelände der Waldbühne (rechts) gehört ebenso zu den Brandruinen der vergangenen Wochen wie die beiden Bauten der Katholischen Studierenden Jugend auf dem Gelände des Gymnasiums Johanneum. Fotos: Thorsten Wolf

Die Hütte auf dem Gelände der Waldbühne (rechts) gehört ebenso zu den Brandruinen der vergangenen Wochen wie die beiden Bauten der Katholischen Studierenden Jugend auf dem Gelände des Gymnasiums Johanneum. Fotos: Thorsten Wolf

Homburg. Die Reihe nimmt kein Ende: Mit der zweiten Holzhütte auf dem Gelände des Homburger Gymnasiums Johanneum hat am Karfreitag (wir berichteten) seit Jahresbeginn bereits die sechste Hütte gebrannt. Polizei und Feuerwehr gehen von Brandstiftung aus. "Diese Hütte war schon mal Ziel einer versuchten Brandstiftung, die damals nicht gelungen war", berichtete der Homburger Stadtwehrführer Bernd Habermann gestern im Gespräch mit der SZ. Um 11.04 Uhr ging der Alarm ein am Karfreitag. "Unsere Einsatzkräfte fanden die Hütte der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) unverschlossen vor. Der oder die Täter haben die Tür aufgebrochen und das Mobiliar angezündet." Besondere Gefahr ging diesmal von einer 110-KV-Hochspannungsleitung aus, die, so Habermann, unmittelbar über der Hütte verläuft. "Es ist uns gelungen, das Feuer klein zu halten. Nicht auszudenken, wenn so eine Leitung schmilzt und auf den Boden fällt, ehe sie abgeschaltet werden kann. Das kann tödlich enden. Die Pfalzwerke brauchen etwa zehn Minuten, bis eine solche Leitung abgeschaltet ist", so der Stadtwehrführer. Wenn das der Täter einkalkuliert habe, dass Feuerwehrleute in Gefahr geraten, dann "stehen wir jetzt vor einer neuen Dimension."Ob es sich um den gleichen Täter handeln kann, vermag Habermann nicht zu sagen- "Dazu gibt es keine Erkenntnisse. Es kann natürlich sein, dass Trittbrettfahrer am Werk sind." Er sei sich sicher, dass der oder die Täter Spaß daran haben, den Ermittlungsbehörden Schwierigkeiten zu machen. Die Löschbezirke Homburg-Mitte, Einöd und Wörschweiler waren mit 35 Einsatzkräften vor Ort. Ursprünglich war die Feuerwehr nur wegen einer Verqualmung alarmiert worden: "Die Hütte auf dem Gelände des Johanneums ist eine massive Geschichte, mit richtigen Rundhölzern gebaut. Außerdem mussten wir das Dach teilweise entfernen.", sagte der Stadtwehrführer.

Auch die Polizei geht in diesem sechsten Fall von Brandstiftung aus, wie Georg Himbert, Sprecher der Landespolizeidirektion, gestern auf Anfrage bestätigte. "Wir gehen von Brandstiftung aus. Das Feuer ist im Bereich der Couch ausgebrochen. Technische Geräte gab es keine in der Hütte." Bei der Kriminalpolizei-Inspektion Saarbrücken (KPI) wurde, wie berichtet, eine Ermittlungsgruppe eingesetzt, die sich speziell mit dieser Brandserie in Homburg beschäftigt. "Die Ermittlungen werden bei der ganzen Brandserie sehr intensiv geführt", sagte Himbert. Neue Erkenntnisse gebe es aber bisher noch keine. "Wir mussten das Dach teilweise entfernen."

Stadtwehrführer Bernd Habermann

Auf einen Blick

Der Brand der zweiten Holzhütte auf dem Johanneum-Gelände am Karfreitag, 2. April, war der sechste dieser Art seit Jahresbeginn in Homburg. Sachschaden: rund 20 000 Euro. Am 30. Dezember brannte die erste Hütte auf dem Johanneum-Gelände (150 000 Euro); am 3. Januar brannte ein Wochenendhaus in Schwarzenbach ab (20 000 Euro), am 9. Januar eine Hütte auf dem Uni-Gelände (20 000 Euro), am 21. Januar die Fischerhütte in Beeden (100 000 Euro) und am 25. März die Hütte an der Waldbühne (30 000 Euro). rs

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