Petrus steht wieder auf dem Podest

Ihn. Ganz schön strecken musste sich Pfarrer Herbert Gräff, um am Samstag eine Petrus-Figur in Ihn zu segnen. Hoch über ihm am Hang der Ihner Kirche ist diese Statue aufgestellt. Dort stand sie ab den 1920er Jahren. Ein Bauunternehmer, der damals die Mauer am Hang sanierte, hatte die Figur gestiftet. Im Zweiten Weltkrieg ging der Kopf verloren

Ihn. Ganz schön strecken musste sich Pfarrer Herbert Gräff, um am Samstag eine Petrus-Figur in Ihn zu segnen. Hoch über ihm am Hang der Ihner Kirche ist diese Statue aufgestellt. Dort stand sie ab den 1920er Jahren. Ein Bauunternehmer, der damals die Mauer am Hang sanierte, hatte die Figur gestiftet.

Im Zweiten Weltkrieg ging der Kopf verloren. Vielleicht weil die Statue als Zielscheibe genutzt wurde, oder weil ein Nationalsozialist dieses christliche Symbol zerstören wollte, so genau weiß das niemand mehr. Später war das Podest am Kirchenhang leer, dann fand sich die Figur im Garten der Familie des Stifters wieder und schließlich auf deren Dachboden.

Eine Tafel mit der Inschrift "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen" tauchte auf, als Ortsrat sowie Helfer im Frühjahr dieses Jahres die Kirchenmauer und den Hang vom Gestrüpp befreiten. Wenig später war die Idee geboren, den alten Zustand mit Figur wieder herzustellen.

Standort und Tafel sind original, die Statue jedoch wurde nachgebildet. "Aus witterungsfestem gießbarem Kunststein", sagte Gerhard Bräscher. Der Künstler aus Niedaltdorf hat in wochenlanger Arbeit die neue Figur geschaffen und mit Lack bemalt. Die alte Figur hingegen ist fachgerecht saniert und hat nun einen Kopf aus Gips.

Die Nachbildung der Petrus-Statue wurde am Ihner Kirmes-Samstag nach einer Messe und im Beisein vieler Bürger feierlich enthüllt und geweiht. Damit sei der alte Standort wieder hergestellt, sagte Ortsvorsteher Wolfgang Schmitt dieser Zeitung. Das bewahre einen Teil der Ihner Tradition, in einer Zeit, in der Vieles verloren gehe. "Wir gehen in den nächsten Tagen mit dem Klingelbeutel rum", kündigte Schmitt eine Haussammlung an. Das soll ein Beitrag zu den Kosten der Statue sein. az

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