Orgelmusik auf hohem Niveau

St. Wendel. Ein erster Schritt zu einer vielversprechenden Kooperation war das Abschlusskonzert der diesjährigen Orgelmusikreihe in der Basilika. Studierende der Musikhochschule Saarbrücken aus der Orgelklasse Rainer Oster entdeckten, dass es in St.Wendel ganz hervorragende Vorspielmöglichkeiten gibt

St. Wendel. Ein erster Schritt zu einer vielversprechenden Kooperation war das Abschlusskonzert der diesjährigen Orgelmusikreihe in der Basilika. Studierende der Musikhochschule Saarbrücken aus der Orgelklasse Rainer Oster entdeckten, dass es in St.Wendel ganz hervorragende Vorspielmöglichkeiten gibt.Johannes Bernhard Bernarding, Sebastian Müller und Jonas Abel zeigten in ihren Darbietungen ein hohes musikalisches Niveau. Bernarding eröffnete das Konzert mit Präludium und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach: im kurzen Präludium eher verhalten, intensiv aber in der breiter angelegten Fuge. Mit Chorälen aus Bachs "Orgelbüchlein" wechselten in der Folge jeweils große Kompositionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, angeführt von César Francks "Pièce héroïque". Sebastian Müller arbeitete hier souverän mit den Ausdrucksmitteln der Romantik, vor allem mit einer auf allen Stufen differenzierten Dynamik. Als Ruhe- und Bezugspunkt entwickelte er anschließend sorgfältig die herbe Kontrapunktik von Johann Sebastian Bachs "O Lamm Gottes umschuldig".

Jonas Abel gestaltete Mendelssohns Sonate in A-Dur mit wirkungsvollem Gegensatz zwischen dem majestätisch vorwärts schreitenden ersten und dem liedhaften zweiten Satz. Überzeugend wirkte ebenfalls seine Interpretation der technisch höchst anspruchsvollen "Litanies" von Jehan Alain.

Bernarding stellte in Bachs Choralvorspielen "Herr Jesu Christ, dich zu uns wend" und "Wenn wir in höchsten Nöten sein" schöne Soloregister vor und schuf mit Regers Choralfantasie über "Ein feste Burg ist unser Gott" ein prunkvolles Finale: Er bot eine farbige Registrierung und verstand es, vom zartesten Pianissimo ausgehend in voluminösen Fortissimoklängen zu schwelgen.

Die Zuhörer freuten sich, dass es um den Nachwuchs an fähigen Organisten offenbar nicht schlecht steht.

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