Von Indien nach Landsweiler

Landsweiler. Lyoner essen sie gern, Senf dazu, der schmeckt ihnen nicht. Little Theresa (28) und Sarlit, zwei Nazareth-Schwestern aus Südindien, leben bereits seit zwei Jahren in Deutschland. Seit Oktober im Saarland. Die jungen Frauen aus Kerala wollen Krankenschwestern werden

 Schwester Little Theresa (links) und Schwester Sarlit aus Indien mit ihrer Gastgeberin Rita Waschbüsch. Foto: SZ/Privat

Schwester Little Theresa (links) und Schwester Sarlit aus Indien mit ihrer Gastgeberin Rita Waschbüsch. Foto: SZ/Privat

Landsweiler. Lyoner essen sie gern, Senf dazu, der schmeckt ihnen nicht. Little Theresa (28) und Sarlit, zwei Nazareth-Schwestern aus Südindien, leben bereits seit zwei Jahren in Deutschland. Seit Oktober im Saarland. Die jungen Frauen aus Kerala wollen Krankenschwestern werden. Bevor sie die Ausbildung an der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Marienhaus GmbH im Saarland in Lebach und in saarländischen Krankenhäusern beginnen konnten, haben sie in Ludwigshafen einen Sprachkurs besucht. Danach haben sie ein sechsmonatiges Praktikum in einem Altenheim in Morbach absolviert, bevor sie wiederum in Ludwigshafen zu Krankenpflegehelferinnen ausgebildet wurden.

Nun wollen sie eine dreijährige Ausbildung als Krankenpflegerin machen. Die Gemeinschaft der Nazareth-Schwestern wurde 1975 in Indien gegründet. 130 Frauen gehören ihr an. 13 von ihnen leben im Saarland, vier davon haben in Wiebelskirchen ihren Wohnsitz. Für Little Theresa und Sarlit wäre es schwierig gewesen, täglich von Wiebelskirchen nach Lebach zu kommen. Ihre Oberin, Schwester Rosamma, sprach deshalb Schulleiter Roland Schaefer an. Der wiederum dachte an Rita Waschbüsch aus Landsweiler.

So kam es, dass die jungen Inderinnen während der schulischen Ausbildung in Landsweiler wohnen. Rita Waschbüsch fährt sie morgens hin und holt sie nachmittags wieder ab. Doch in der nächsten Woche müssen die beiden "Bus fahren üben", erklärt Waschbüsch. Sie ist dann für ein paar Tage weg. Sie waren dieser Tage mit Rita Waschbüsch zu einem Symphoniekonzert in der Congresshalle. Das habe ihnen gut gefallen. Bei Ikea, da waren sie auch schon. Ein Schränkchen haben sie gekauft. Aber mit dem Aufbau hatten die drei Frauen ihre Probleme. "Das muss mein Enkel Jakob jetzt ran."

Beide Schwestern haben in Indien Abitur gemacht. Ihre Eltern und ihre Geschwister waren schon traurig, dass sie solange und soweit weg sind. Bevor die Ausbildung begann, habend sie ihre Heimat wieder besucht.

Mit den 23 Mitschülern kommen sie gut zurecht. Manchmal sprechen die Lehrer oder die Klassenkameraden für sie zu schnell, da müssen sie ganz gut aufpassen. Was bedeute eigentlich das Wort "hannen", fragten sie in den ersten Tage ihre Gastgeberin. Rita Waschbüsch reagierte ganz erstaunt. Das verstand sie nämlich zuerst auch nicht. Doch schnell machte es klick. Hann ihr das jetzt alle verstanden.

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