Die Neuen sollen Profis sein

Schiffweiler · Informationen aus erster Hand über die Entwicklung in Reden gab Standortmanager Heinz-Peter Klein am Mittwochabend dem Gemeinderat Schiffweiler. Man ist auf der Suche nach einem professionellen Betreiber der Halden-Gastronomie.

 Die Grube Reden spiegelt sich im Gondwana-Weiher. Standortmanager Heinz-Peter Klein gab dem Gemeinderat Schiffweiler einen Zwischenbericht. Archivfoto: Willi Hiegel

Die Grube Reden spiegelt sich im Gondwana-Weiher. Standortmanager Heinz-Peter Klein gab dem Gemeinderat Schiffweiler einen Zwischenbericht. Archivfoto: Willi Hiegel

Eine brennende Kerze und ein Blumengesteck erinnerten am Mittwoch im Sitzungssaal des Rathauses daran, dass an diesem Platz stets Gert Sahner (CDU ) gesessen hatte. Bürgermeister Markus Fuchs rief die Gemeinderatsmitglieder zu einer Schweigeminute für das "sehr wertvolle Mitglied" (seit 2004) des Rates auf, das am Freitag im Alter von 70 Jahren verstorben war.

Auf Einladung des Bürgermeisters gab Heinz-Peter Klein, Standortmanager für den Erlebnisort Reden , einen Zwischenbericht ab über erfolgte Maßnahmen, geplante Veranstaltungen, die Zusammenarbeit mit der Firma Pro-Win und die Zukunft der Sommeralm. Anfang Juni sei mit der Einrichtung einer Schranke an der Alexander-von-Humboldt-Straße der Verkehr beruhigt worden. Auch eine kleine Toilettenanlage sei jetzt öffentlich zugänglich. Über 70 000 Besucher zählte man auf dem Gelände in diesem Jahr. Etwa 30 000 jeweils bei der Sommeralm und der Fark. 2016 soll das geplante Auto-Kino stattfinden und die Idee einer E-Mobilitätsmesse verwirklicht werden. Förderanträge an die RAG sind mit 270 000 Euro "belohnt" worden, die in vier Maßnahmen Verwendung finden. So wird unter anderem der Verlesesaal akustisch so weit fit gemacht, dass die Bergkapelle hier proben und dann auch Konzerte geben kann. Außerdem soll ein Konzept für die Nutzung der Waschkaue entwickelt werden als Nachfolge für die Ausstellung "Das Erbe", die im Januar zurückgebaut wird. Abrufbar per Smartphone sind Informationen durch QR-Codes, die auf dem gesamten Gelände installiert werden sollen.

Von besonderem Interesse ist natürlich die Antwort auf die Frage, wie es auf der Halde Reden nach der Kündigung des Pachtvertrages mit der Fun-Berg Saar GmbH weitergeht. "Wir wollen jetzt einen Neuanfang", sagte Heinz-Peter Klein. In einem Interessens-Bekundungsverfahren beginne die Suche nach einem professionellen Betreiber mit Referenzen, der langfristig einsteigen wolle. Ziel sei es selbstverständlich, zu Saisonbeginn einen Partner zu haben, der professionell arbeite und mit der Strukturholding Saar entsprechende Freizeitangebote mache.

Voran geht es offenbar am Bahnhof Reden , wo alle Aufträge zur Sanierung vergeben seien und am Madenfelder Hof. Die Beleuchtung des Skaterweges, die nach den Worten von Ortsvorsteher Holger Maroldt (SPD ) wünschenswert sei, stehe "auf der Agenda". Keine Hoffnung machte Klein jedoch Sabine Martin (CDU ), die Behälter für Hundekot-Tüten anmahnte. Dem Wunsch des Rates nach Erhalt des Almcharakters wird wohl entsprochen. Beschlüsse über verschiedene Satzungsänderungen wie etwa die Vergnügungssteuer fasste der Rat anschließend einstimmig. Auch die Feststellung des Jahresabschlusses 2011 mit einem Fehlbetrag von 3 276 496 Euro und die Entlastung des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter verlief unter der Sitzungsleitung von Klaus Gorny (SPD ) reibungslos.

Diskussionen gab es jedoch zum Jahresabschluss 2012, der einen Fehlbetrag von 4 614 072 Euro aufweist. Erwin Mohns (Linke) und Mathias Jochum (CDU ) machten auf "kritische Punkte" aufmerksam wie den Gewinnverlust bei Grundstücksverkäufen. Über 24 000 Quadratmeter Gewerbefläche waren 2011 veräußert worden. Da diese mit 48 Euro bewertet wurden, der reine Verkaufspreis sich jedoch auf sechs Euro pro Quadratmeter beläuft, ergab sich hieraus ein Buchverlust von rund 1 012 000 Euro.. Das gab es schon lange, genauer gesagt seit drei Jahren nicht mehr: Das Standesamt der Gemeinde Schiffweiler durfte am 17. Oktober die Geburt eines neuen Erdenbürgers beurkunden. Baby Mustafa, Sohn einer syrischen Flüchtlingsfamilie, hatte es so eilig, dass er nicht im Krankenhaus, sondern in Schiffweiler das Licht der Welt erblickte. Bürgermeister Markus Fuchs verkündete die frohe Nachricht am Ende der Gemeinderatssitzung. Über die aktuelle Flüchtlingssituation in der Gemeinde berichtete zuvor der Leiter des Ordnungsamtes, Joachim Beyer. So sind 32 Plätze in sechs gemeindeeigenen Wohnungen belegt. Angemietet wurden neun Häuser mit 81 Plätzen und 15 Wohnungen mit 80 Plätzen. "Wir können derzeit die Vorgaben des Landes erfüllen", sagte Beyer. Weitere 20 Plätze in Mietwohnungen seien in Vorbereitung. Für den Landkreis Neunkirchen sind jeweils im November und Dezember zirka 250 Flüchtlinge zu erwarten. Dabei helfen sich die Gemeinden gegenseitig, so Beyer.

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