Stars und Sternchen im Bürgerhaus

Neunkirchen

Neunkirchen. Es war eine gelungene Premiere für die Stadt Neunkirchen, zu der man am Freitagabend ins Bürgerhaus geladen hatte: Auch wenn sich der erste Günter-Rohrbach-Filmpreis freilich nicht in der Größenordnung der Filmfestspiele von Cannes, Berlinale oder Oscar-Verleihung bewegt, so reihte sich die Filmpreisverleihung durch ihr Ambiente und das Staraufgebot in die Riege der großen Filmfestspiele dieser Welt ein. Ab 18.30 Uhr schritten die Stars und Sternchen der deutschen Filmlandschaft unter regem Blitzlichtgewitter über den roten Teppich in das Bürgerhaus - unter ihnen namhafte Regisseure und Schauspielerinnen wie Anna Loos und Nicolette Krebitz. Prominente Unterstützung aus der Bundeshauptstadt konnte das Veranstaltungsteam in Person von Dörthe Eickelberg gewinnen. Die Regisseurin und langjährige Moderatorin des Arte-Magazins X:enius zeichnete für die Moderation der Preisverleihung verantwortlich.Sichtlich erfreut zeigte sich der Namensgeber des Filmpreises und einer der wohl prominentesten Söhne Neunkirchens, Günter Rohrbach, über die Rückkehr in seine Heimatstadt. "Das Ambiente, das hier geschaffen wurde, ist fantastisch", dankte der Filmproduzent während seiner Begrüßungsrede allen Beteiligten für ihr Engagement.

Die zu seinen Ehren ins Leben gerufene Veranstaltung nutzte der 83-Jährige, um auf seine in Neunkirchen verbrachte Zeit mit Nostalgie, aber auch einem Hauch von Melancholie, zurückzublicken. "Neunkirchen war die schönste Stadt der Welt", erinnert sich Günter Rohrbach an seine Kindheit, als der von den Hochöfen qualmbedeckte Himmel das Stadtbild prägte. Die Gedanken an die schreckliche Explosion des Gasbehälters sind dem Filmemacher dabei noch ebenso präsent, wie das Erlebnis, das er heute als Initiator seiner Filmkarriere bezeichnet: "Ich sah mir im evangelischen Gemeindehaus ein Theaterstück über ein Grubenunglück an. Seit dieser Zeit wollte ich unbedingt zum Theater." Heute gilt Günter Rohrbach als einer der wichtigsten Filmproduzenten Deutschlands und hatte nun als Jury-Mitglied die Ehre, unter den fünf nominierten Spielfilmen den Sieger zu küren (wir berichteten). Zusätzlich zum Film- und Darstellerpreis lobte Oberbürgermeister Jürgen Fried zur Überraschung der Gäste kurzerhand einen Sonderpreis aus: "Dieser Preis kann für besondere Leistungen im Bereich des Schauspiels, der Regie, des Drehbuchs, der Ausstattung oder Musik verliehen werden." Im Rahmen des ersten Günter-Rohrbach-Filmpreises fiel die Wahl auf Anna Loos, als Würdigung ihrer intensiven Darstellkunst im Film "Die Lehrerin". Für die Schauspielerin aus Berlin-Steglitz stellte der Aufenthalt in Neunkirchen dabei ebenso eine Premiere dar wie für den Gewinner des Filmpreises, Regisseur Christoph Hochhäusler ("Unter dir die Stadt"), und für die Trägerin des Darstellerpreises, Nicolette Krebitz. "Leider konnten wir nicht viel von der Stadt sehen, da wir im Dunkeln angekommen sind", bedauerten die Preisträger. Warme Worte für die Kreisstadt fand Sonderpreisträgerin Anna Loos: "Ich habe mit Neunkirchen bisher nur Erich Honecker verbunden. Dass Günter Rohrbach auch von hier stammt, hat mich mit der Stadt versöhnt."

Als eine durchweg gelungene Veranstaltung würdigten die teilweise von weither angereisten Gäste die Preisverleihung. "Es war sehr gut organisiert. Ich bin stolz darauf, dabei gewesen zu sein", bekundete Lothar Schmidt, Geschäftsführer der Uhrenmanufaktur Sinn aus Frankfurt am Main.

Jürgen Fried kündigte am Freitagabend bereits an, dass man den Günter-Rohrbach-Preis auch im Jahr 2012 wieder ausrichten wolle. Als Veranstaltungsort könne dann eventuell die sich noch im Umbau befindliche Theater- und Eventhalle in der ehemaligen Gebläsehalle dienen. > siehe auch Seite B 5

"Ich habe mit Neunkirchen bisher nur Erich Honecker verbunden. Dass Günter Rohrbach auch von hier stammt, hat mich mit der Stadt versöhnt."

Schauspielerin

Anna Loos

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