Klima geht alle an Lob für die Klima-Detektive der Bachschule

Neunkirchen · Die Arge Solar zeichnet die Energiedetektive der Bachschule mit einem neuen Preis im Bereich Energie- und Umweltbildung aus.

 Die Schüler der Klasse 4 c der Bachschule erhielten den Sonderpreis der Arge Solar. Zum gratulieren waren Vertreter der Stadt, der KEW und der Sparkasse gekommen.

Die Schüler der Klasse 4 c der Bachschule erhielten den Sonderpreis der Arge Solar. Zum gratulieren waren Vertreter der Stadt, der KEW und der Sparkasse gekommen.

Foto: Jörg Jacobi

  Erwachsene sind manchmal ganz schön komisch. Gleich zu zwölft rückten sie gestern in der Bachschule an, um Aziz, Hristina, Pasko, Valmir, Zohij und die anderen Kinder der Klasse 4c mit dem „Professor Hans Walter Keller Preis“ auszuzeichnen. Es brauchte einiges Nachhelfen durch Klassenlehrerin Judith Klein, damit  sich die Mädchen und Jungen an den Anlass für diesen großen Bahnhof erinnerten: Im Oktober 2016 nämlich hatten sie sich zu Klimadetektiven „ausbilden“ lassen - für einen Neunjährigen eine schier endlos lange Zeitspanne. Wobei das Thema seitdem nichts an Aktualität verloren hat, im Gegenteil.

Nach einer mehr oder weniger kindgerechten Vorstellungsrunde ( „Wenn ihr Geld sparen oder euch mal welches leihen wollt, dann kommt ihr zu uns“, hatte beispielsweise Sparkassen Vorstand Jörg Welter erklärt) ergriff zunächst Bürgermeister Jörg Auman das Wort – als Vertreter der Stadt, die zusammen mit KEW und Sparkasse Neunkirchen das Klimaprojekt Neunkirchen initiiert hat. Dieses gibt seit vielen Jahren Schulen und anderen Einrichtungen Hilfestellungen, eigene Energiemaßnahmen effizient umzusetzen und dabei das Klima zu schützen. So auch für das Projekt „Internationale Energiedetektiv“, mit dem die Arge Solar bis heute rund 1500 Kinder fürs Energiesparen sensibilisiert konnte. „Ein Detektiv ist jemand, der Dinge aufdeckt, die man nicht auf den ersten Blick sieht“, verdeutlichte Aumann. Genauso verhalte es sich auch mit den Energiedetektiven, die zum einen Stromfresser und Energieschleudern entlarven und zum anderen Einblicke in die Nutzung regenerativer Energiequellen wie Sonne oder Wind erhalten.

„Es waren damals etliche Experimente aufgebaut“, erinnert sich Judith Klein. So wurde etwa mit Windrad und Föhn eine Turbine simuliert oder mittels einer halbrunden Solarpaneele und einem starken Strahler Lichtenergie in elektrischen Strom verwandelt. Obwohl viele der damaligen Drittklässler „kein Deutsch oder nur ein bisschen“ sprachen, konnten sich alle beteiligen, da die Versuchsanordnungen meist selbsterklärend waren. „Das war toll und den Kindern hat es einen Heidenspaß gemacht.“ Diese Kombination war es auch, die die Jury des erstmals ausgelobten „Professor Hans Walter Keller Preises“ (siehe Infobox) dazu bewog, einen der drei Sonderpreise an die Bachschule zu vergeben: „Bei Sprachproblemen haben Klassenkameraden unterstützt oder Kinder konnten durch zusehen und mitmachen lernen“, heißt es in der Begründung. Außer einer Urkunde gab es für die 20-köpfige Klasse ein super Geschenk: Spendiert die Arge doch die Grundschul-Abschlussfahrt nach Pirmasens ins Dynamikum. Ein weiterer der drei Preise bleibt ebenfalls im Landkreis Neunkirchen, ihn erhält die Katholische Kindertagesstätte St. Josef Merchweiler, die mit dem Gaswerk Illingen kooperierte .

Dass es um richtig viel geht, machte Arge Solar Vorstandsvorsitzender Werner Spaniol deutlich, in dem er die Aufmerksamkeit der erstaunlich diszipliniert zuhörenden Schüler auf die Weltkarte an der Wand lenkte: In vielen der dort dargestellten Regionen ist das Klima bereits im Wandel und bedroht zunehmend die Lebensgrundlagen der Menschen. Es sei wichtig, dass auch wir hier im klimatisch gemäßigten Mitteleuropa solidarisch unseren Beitrag dazu leisten, dass nicht ganze Landstriche entvölkert werden.

Wie man Energie sparen kann, haben die Kids längst verinnerlicht: „Ich versuche dran zu denken, immer das Licht auszumachen, wenn ich aus dem Zimmer gehe“, verriet Alex. Außerdem bringe es nichts, das Thermostat eines kalten Heizkörpers beim nachhause Kommen auf Höchststufe zu stellen: „2 oder 3 reicht.“ Und gelüftet? Wird am besten stoßweise, „eine Viertelstunde oder so“. Kollege Julien schwört in Sachen Klimaschutz auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel: „Man kann Zug fahren oder Straßenbahn, die verbrauchen keine Abgase“, meinte der Neunjährige nicht ganz korrekt, dafür aber ehrlich begeistert. Wenn er groß ist, will Julien übrigens Busfahrer werden. Im Elektrobus, versteht sich.

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