Blick in die Geschichte Von der harten Arbeit im Eisenwerk
Neunkirchen · Verein für Landeskunde im Saarland informiert über das Puddling-Verfahren.
Der Verein für Landeskunde im Saarland lädt zu einem Vortrag am Samstag, 10. Februar, nach Neunkirchen ein. Dabei geht es um die Einführung des Puddlingverfahrens auf dem Neunkircher Eisenwerk im Jahr 1831. Das Frischherdverfahren war bis zur Einführung des Puddlingverfahrens auf den Stummschen Eisenwerken die einzige Möglichkeit schmiedbares Eisen herzustellen, so heißt es in der Pressemitteilung.
1784 patentierte Henry Cort aus England das Frischen des Roheisens in einem Flammofen, das später allgemein Puddelverfahren genannt wurde. Das Besondere daran war, dass das Verfahren nicht nur ohne Holzkohlen, sondern auch ohne Gebläse durchgeführt werden konnte.
Mit der Entwicklung des Puddelverfahrens auf dem Neunkircher Eisenwerk befasst sich der Vortrag von Günter Haab. Gebaut wurde das Puddling- und Walzwerk auf dem Neunkircher Eisenwerk im Jahre 1831. Das Arbeiten am Puddelofen, vom Einsetzen des Roheisens bis zur Entnahme der fertigen Luppe, das Zängen unter dem Hammer und das Auswalzen zum fertigen Stabeisen wird in diesem Vortrag dargestellt. Auch die Entwicklung des Werkes wird anhand von Bauplänen und Bildern aufgezeigt. Ein Thema wird auch sein, das Paketieren von Stabeisen, das in Schweißöfen zur Gluthitze erhitzt im Walzwerk zu Eisenbahnschienen, Winkeleisen oder T-Eisen ausgewalzt wurde.
Die Arbeit des so genannten Puddlers war eine sehr schwere körperliche Arbeit. Die meisten Arbeiter waren mit 45 Jahren ausgebrannt. Im ersten Handbuch des öffentlichen Gesundheitswesens von Gurlt aus dem Jahre 1882 steht dazu: „Fast alle Puddler leiden an Rheumatismus, Gicht, Augenkrankheiten und frühzeitiger Entkräftung.“
Der Vortrag findet im Rahmen der monatlichen Vortragsreihe des Vereins für Landeskunde im Saarland am Samstag, 10. Februar, 15 Uhr, in den Räumen des Historischen Vereins der Stadt Neunkirchen (HVSN) in der Irrgartenstraße 18 in Neunkirchen statt.