NVG-Streik in Neunkirchen Busstreik wirkt sich auf Schulen kaum aus

Neunkirchen · 20 Stunden blieben die Busse der NVG gestern auf dem Hof stehen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Streik aufgerufen. Das ganz große Chaos blieb allerdings aus.

 Vom Gelände der Neunkircher Verkehrsgesellschaft fuhren gestern keine Busse. Der Betrieb wurde, wie die kommunalen Unternehmen Saarbahn, KVS und VVB, bestreikt.

Vom Gelände der Neunkircher Verkehrsgesellschaft fuhren gestern keine Busse. Der Betrieb wurde, wie die kommunalen Unternehmen Saarbahn, KVS und VVB, bestreikt.

Wo sonst in der Nacht die Busse vom Hof rollen, blieb das Tor am frühen Montagmorgen verschlossen. Um Punkt 4 Uhr legten die Busfahrer der Neunkircher Verkehrsgesellschaft (NVG) die Arbeit nieder. „Warnstreik“ war auf den roten Plakaten zu lesen – ein Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte und der erst 20 Stunden später endete. Der Gewerkschaft fordert eine Änderung des Manteltarifvertrags, die Unternehmen stellen sich quer.

Dass die NVG alle Linien im Kreis über den ganze Tag hinweg bestreikte, hieß aber nicht, dass keine Busse mehr fuhren. „Rund 80 Prozent aller Fahrten sind ausgefallen. Die restlichen 20 Prozent werden von Subunternehmen übernommen“, erklärt Klaus Schmidt, Fahrdienstleiter bei der NVG. Anders als etwa in Saarbrücken, wo nach Auskunft von Verdi Busse von Subunternehmern daran gehindert wurden, vom Hof zu fahren, sah man im Kreis Neunkirchen davon ab. „Es gibt vier bis fünf solcher Subunternehmer. Das würde sich also schwierig gestalten“, so Schmidt. Die Befürchtung vonseiten der Gewerkschaft, diese Unternehmen könnten zusätzliche Fahrten übernehmen, kann der Fahrdienstleiter nicht teilen: „Diese Betriebe und deren Fahrer sind selbst ausgelastet. Die haben keine zusätzlichen Fahrten übernommen.“

Bereits am Freitag hatte die NVG die Schulen im Kreis vom Warnstreik in Kenntnis gesetzt. „Diese Information war wirklich sehr hilfreich. Wir konnten unsere Schüler über einen Ticker am Schwarzen Brett schon am Freitag darauf hinweisen, und so haben es auch die Eltern mitbekommen“, sagt Christa Meyer vom Gymnasium Ottweiler. Lediglich sieben Schüler hätten wegen des Streiks nicht in die Schule kommen können. „Alles also nicht so dramatisch“, so Meyer.

Vonseiten der NVG will man auch bei etwaigen weiteren Streiks die Schulen vorab informieren. „Es ist ja nicht in unserem Interesse, dass die Schüler auf der Straße stehen“, erklärt Klaus Schmidt. Allerdings, fügt er hinzu, könne auch sehr kurzfristig zu einem Streik aufgerufen werden.

Entspannt war man gestern auch am Neunkircher Steinwaldgymnasium. „Hier haben keine Eltern wegen des Streiks angerufen“, sagt Manuela Gölter. „Unsere Schüler sind da.“ Beim Nachbargymnasium am Krebsberg hätten zwar einige wenige Schüler nicht zur Schule kommen können, „aber wir müssen die Schule deshalb nicht schließen“, meint Gudrun Ruf mit einem Schmunzeln. „Nichts Chaotisches.“

An der Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler hingegen war der Streik der Busfahrer etwas deutlicher zu spüren. „In der Klassenstufe acht fehlen 20 von 60 Schülern. Das ist schon eine ganze Menge“, sagt Stephanie Urschel. Andere Klassenstufen hingegen seien fast vollständig.

Am Illinger Illtalgymnasium hatte man mit mehr Problemen wegen des Streiks gerechnet. „Offenbar konnten sich viele Eltern rechtzeitig darauf einstellen und auch Fahrgemeinschaften bilden“, sagt Christoph Schreiner. Auch dort hatte man die Schüler über den Streik informiert. „Ich habe am Sonntag noch eine Meldung auf unserer Webseite gemacht“, sagt der Schulleiter.

Ob die Gewerkschaft Verdi zu weiteren Streiks aufruft, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Am Donnerstag finden die nächsten Gespräche über den Manteltarifvertrag statt.

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