Wende in Wustweiler

Wustweiler · Das Bürgerinteresse bei der ersten Sitzung des neuen Ortsrates war groß. Erstmals konstituierte sich das Gremium mit SPD-Mehrheit. Der Rat stimmte der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu.

 Der Wustweiler Ortsrat: Mit Blumensträußen der neue Ortsvorsteher Knut Kirsch (links) und der neue stellvertretende Vorsitzende Axel Schikorski. Foto: Anika Meyer

Der Wustweiler Ortsrat: Mit Blumensträußen der neue Ortsvorsteher Knut Kirsch (links) und der neue stellvertretende Vorsitzende Axel Schikorski. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Von einem ganz besonderen, einem historischen Tag war vor allem von Seiten der SPD mehrfach die Rede. Denn erstmals in der Geschichte Wustweilers, traditionell CDU- beziehungsweise zuvor Zentrums-Hochburg, konstituierte sich in der Sitzung am Donnerstagabend ein Ortsrat mit sozialdemokratischer Mehrheit. Entsprechend groß war das Interesse der Einwohnerschaft. Mit über 20 Zuschauern, die sich an den Tischen niederließen, herrschte in der Alten Schule fast Wirtshaus-Atmosphäre.

Verpflichtungen, Wahlen und Vereidigungen wurden wort- und zeitintensiv zelebriert. Der erste Beigeordnete der Gemeinde, Christian Petry, bedankte sich bei allen Ratsmitgliedern für ihr Engagement und verpflichtete sie per Handschlag: Sonja Bund, Ewald Johann, Knut Kirsch, Dieter Töttel und Arno Woll von der SPD , Thomas Hoffmann, Gerhard Mohr, Frank Neuhardt, Josef Schlicker und Hans-Dieter Schwarz von der CDU sowie Axel Schikorski von den Grünen.

Schwermut machte sich breit

Erwartungsgemäß wählte die Fraktionsgemeinschaft aus SPD und Grünen ihren Kandidaten Knut Kirsch als ersten Sozialdemokraten ins Wustweiler Ortsvorsteheramt. Großer Applaus ertönte, als Petry das Ergebnis bekannt gab. Gleichzeitig machte sich jedoch eine gewisse Schwermut breit, denn der mit fünf zu sechs Stimmen unterlegene Hans-Dieter Schwarz gab nun nach 20 Jahren, 18 Jahre als Ortsvorsteher und zwei Jahre als dessen Stellvertreter, die Führung im Ort ab. Auch mit viel Lob auf die Demokratie und noch mehr Lob von allen Seiten auf den ehemaligen Ortsvorsteher ließ sich die Wehmut nicht ganz wegreden. Schwarz versprach jedoch, als Ratsmitglied erhalten zu bleiben: "Ich habe viel mit euch erlebt und bewegt, und die Menschen und Vereine des Ortes liegen mir am Herzen." Seinem Nachfolger wünschte er "eine glückliche Hand und das manchmal benötigte dicke Fell". Er werde sicher bei vielen Fragen schwarzen Rat einholen, prophezeite Knut Kirsch, freudig in die sozialdemokratisch geführte Zukunft blickend: "Ich werde mit vollem Einsatz mein Bestes geben, die Aufgaben und Herausforderungen, die auf uns zukommen, zu meistern. Die Zusammenarbeit im Rat soll gewohnt gut und kameradschaftlich bleiben."

Als stellvertretenden Ratsvorsitzenden wählte man den Grünen-Vertreter Axel Schikorski, dem der CDU-Kandidat Frank Neuhardt mit ebenfalls fünf zu sechs Stimmen unterlag. Der ehemalige stellvertretende Ratsvorsitzende Klaus Peter Wagner (CDU ) ist im Gremium nicht mehr vertreten, ebenso Dirk Schmidt (CDU ) und Franz Dieter Alt (FDP ). Hinzugekommen sind Ewald Johann, Frank Neuhardt und Axel Schikorski.

Als erste Handlung stimmte der Rat, einvernehmlich der Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu. Zuvor hatte die SPD vermutet, die Christdemokraten seien gegen eine Teilnahme. Das hatte die CDU-Fraktion allerdings zurückgewiesen und entsprechend abgestimmt.

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