Runder Tisch für Flüchtlingshelfer

Illingen · Die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Illingen wollen sich stärker vernetzen, deshalb hat sie die Gemeinde an einen Tisch geholt. Angesprochen wurden Probleme wie Wohnraumknappheit und Sprachbarrieren.

. Man tut, was man kann, aber manchmal weiß man ein Problem nicht zu lösen und bräuchte einen Ansprechpartner, der sich auf dem entsprechenden Gebiet besser auskennt. Diese Situation ist den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern der Gemeinde Illingen vertraut, deshalb wollen sie sich besser vernetzen. Am Dienstagabend hat die Gemeinde auf Initiative der Ehrenamtler einen Runden Tisch einberufen, bei dem sich diese kennenlernen und Probleme ansprechen konnten. Durch die bessere Vernetzung der Helfer sollen auch die Kontakte unter den Flüchtlingen gestärkt werden.

Erschienen waren rund 30 Personen aus allen Ortsteilen: Vertreter von ASB, DRK, den Kirchen und anderen Institutionen, aber auch interessierte Bürger. "Das ist ein ganz starkes Signal" sagte Bürgermeister Armin König . "Es zeigt, dass ehrenamtliche Verantwortung in der Gemeinde ernst genommen wird und funktioniert." Elke Schleppi vom Fachbereich Bürgergemeinde und Demografie vollzog in einer Präsentation den Weg der Flüchtlinge von der Landesaufnahmestelle in Lebach bis in die Gemeinden nach, zeigte auf, welchen Organisationen sie dabei begegnen und wie Asylverfahren und Integrationsmaßnahmen verlaufen. Illingen beherberge zurzeit 54 Flüchtlinge , erklärte sie. Die Betreuung funktioniere, woran auch die Tafel, die Kampagne Illingen lebt gesund, sehr gute Vereinsstrukturen, das Aktionsprogramm für Menschen mit Handicap und die zugehende Sozialarbeit ihren Anteil hätten. Im laufenden Jahr sei mit Zuweisungen von sechs bis zehn Flüchtlingen pro Monat zu rechnen.

In der Diskussion der Anwesenden stellte sich heraus, dass in der Gemeinde zurzeit genügend Wohnraum vorhanden ist, dass sich dies gegen Ende des Jahres allerdings ändern könnte. Grund ist vor allem, dass den aufgenommenen Männern nach Erhalt des Aufenthaltstitels häufig Frau und mehrere Kinder folgen, diese aber nicht auf die Zuweisungsquote angerechnet werden. Als zweites größeres Problem wurde angesprochen, dass nicht genügend Plätze in den zertifizierten Sprach- und Integrationskursen zur Verfügung stünden. Die Wartezeit betrage bis zu einem halben Jahr. In nächster Zeit wollen die ehrenamtlichen Helfer auch Projekte ins Leben rufen, bei denen die Flüchtlinge ihre Fähigkeiten einbringen können. "Vor allem die Syrer haben hohe Schul- und Berufsabschlüsse . Viele haben schon gesagt, sie würden sich gerne zum Dank, dass sie hier aufgenommen wurden, im Gemeinwesen einbringen", so Schleppi. Es wurde die Notwendigkeit einer gewissen Balance thematisiert. Zu viele Vergünstigungen für die Flüchtlinge , so befürchtet man, könnten bei Teilen der Gesellschaft Ressentiments schüren.

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