Bürgermeister König fordert Gründung einer Bayern-CDU

Illingen · Der Illinger Bürgermeister Armin König (CDU ) hat gestern die Gründung eines bayerischen CDU-Landesverbandes gefordert. In einer E-Mail an Saar-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bittet König den CDU-Landesvorstand, einen Antrag für den CDU-Bundesparteitag zu beschließen und auf den Weg zu bringen, wonach die CDU in Bayern einen eigenen Landesverband gründet.

Armin König, Bürgermeister von Illingen.

Armin König, Bürgermeister von Illingen.

Foto: Robby Lorenz

Dies solle fix über die Bühne gehen, damit die CDU in Bayern an der Landtagswahl im Herbst 2018 teilnehmen könne, sagte König. Gleichzeitig solle Ex-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU ) zum Rücktritt aus der CDU /CSU-Bundestags-Fraktionsspitze aufgefordert werden, weil er "nicht mehr tragbar" sei. Eine Fraktion könne sich nicht von einem Mann repräsentieren lassen, der nicht mehr auf dem Boden der Regierungskoalition stehe und diametral zur Richtlinienkompetenz der Kanzlerin agiere, so König.

"Die Vorwürfe an das Merkel-Lager, zu dem ich mich ausdrücklich bekenne, und die Aufforderung zum Parteiaustritt sind dreist und unverschämt", sagte König. Seit Monaten schieße die CSU in unerträglicher Weise gegen Merkel. Es erzürne ihn, wenn CSU-Politiker wie Friedrich die Kanzlerin und das "Merkel-Lager" aufforderten, die CDU zu verlassen und zu den Grünen zu wechseln. Man müsse sich diese CSU-Grobheiten nicht mehr bieten lassen, betonte König. Mitte der 1970er Jahre hatte CDU-Chef Helmut Kohl bereits Pläne für eine Bayern-CDU in der Schublade, nachdem CSU-Chef Franz-Josef Strauß mit einer bundesweit agierenden CSU gedroht hatte. Zu beidem kam es bisher nicht. Dagegen gab es 1957 eine Saar-CSU, die mit der CVP zusammen 21,3 Prozent bei der Bundestagswahl holte.

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