Fußball Wiesbach verschenkt den Sieg

Wiesbach · Fußball-Oberligist Wiesbach hat gegen Koblenz den ersten Saisonsieg verpasst. Auch, weil Recktenwald nicht traf.

Björn Recktenwald hätte der gefeierte Held beim FC Hertha Wiesbach werden können. Wenn –  ja wenn – der Torjäger des Fußball-Oberligisten am Samstag im Ligaspiel gegen den TuS Rot-Weiß Koblenz in der 84. Minute vom Elfmeterpunkt getroffen hätte. Doch Recktenwald schoss den Strafstoß in die Mitte, TuS-Torwart Tobias Oost parierte – und der FC Hertha musste sich nach 90 Minuten im Stadion am Wallenborn mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. „Es wäre ein glücklicher Sieg gewesen. Aber aufgrund der letzten halben Stunde fühlt sich das Ergebnis trotzdem wie eine Niederlage an“, sagte Hertha-Trainer Michael Petry.

Die letzten 30 Minuten hatte Wiesbach in Überzahl gespielt, weil der  Koblenzer  Hendrik Hillen in der 62. Minute nach einem Foul an Hendrik Schmidt mit der Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen war. Zu diesem Zeitpunkt lag Wiesbach mit 0:1 zurück – und das bereits seit der ersten Spielminute. 45 Sekunden waren vor rund 300 Zuschauern gespielt, als Verteidiger Sebastian Lück den Ball verlor. Hillen setze sich auf dem linken Flügel gegen Hertha-Verteidiger Mike Baier durch, passte flach in die Mitte, wo Max Hannappel zum 1:0 für Koblenz traf. „Einen frühen Rückstand wollten wir unbedingt vermeiden. Dann spielt Koblenz seine Konterqualitäten aus. Das haben wir letzte Saison bei unserer 0:4-Heimniederlage am eigenen Leib erfahren“, sagte Petry. Die Gäste blieben nach der Führung die bessere Mannschaft und stießen immer wieder gefährlich über ihre linke Seite vor. Petry reagierte bereits nach 18 Minuten mit einem Wechsel. Er brachte für den 20-jährigen Rechtsverteidiger Tom Fink, der gegen die schnellen Koblenzer Offensivspieler wenig Land sah, Nico Veeck. Kurz darauf hatte Wiesbach seine einzige echte Chance im ersten Spielabschnitt. Nach einer Flanke ließ Recktenwald den Ball vom rechten Außenrist abtropfen, doch das Leder senkte sich über das Tor der Gäste (20.). Dennoch hatte Wiesbach Glück, dass es zur Pause nur 0:1 stand. Die Koblenzer Sascha Engel (14.), Christian Meinert (31.) und Hendrik Hillen (35.) verfehlten das Tor der Wiesbacher knapp. In der Nachspielzeit hatte Hillen bereits Hertha-Torwart Julian Wamsbach umkurvt. Doch der angelte sich den Ball spektakulär, bevor der Koblenzer das Leder ins Tor schieben konnte.

Im zweiten Durchgang waren die Gäste zunächst feldüberlegen – doch nach dem Platzverweis änderten sich die Kräfteverhältnisse. Wiesbachs Veeck war schon an TuS-Torwart Oost vorbeigezogen, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (65.). In der 78. Minute flankte Linksverteidiger Giovanni Runco an den zweiten Pfosten. Der eingewechselte Patrick Ackermann brachte den Ball ins Zentrum, wo Marcel Noll nur noch den Fuß hinhalten musste – das 1:1. Weil der Koblenzer Jan Henrich einen Distanzschuss von Hendrik Schmidt im Strafraum mit der Hand abwehrte, hatte Wiesbach die große Chance, alle drei Punkte am Wallenborn zu behalten. Aber Oost parierte Recktenwalds Elfmeter und hielt den Punkt für Koblenz in den Schlussminuten mit weiteren Paraden fest. „Man hat gesehen, dass wir nach unserer Niederlage zum Saisonauftakt in Kaiserslautern nicht so selbstbewusst auftreten. Ein Punkt aus den ersten beiden Spielen ist gefühlt zu wenig“, analysierte Petry.

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