Schlauchboote als Schuhe

Eppelborn · Mit 1,95 Metern lebt Moritz Dörr von den HF Illtal auf großem Fuß. Er hat viel Potenzial für die Zukunft, sagt sein Trainer. Meist spielt der 20-Jährige, der sich aus der zweiten Mannschaft hochgearbeitet hat, im Mittelblock der Abwehr.

 Moritz Dörr hat viel Arbeit investiert, um bei den HF Illtal ins Oberligateam zu kommen. Das 20-jährige Talent ist fleißig und bescheiden, lobt ihn sein Trainer.Foto: Horst Klos

Moritz Dörr hat viel Arbeit investiert, um bei den HF Illtal ins Oberligateam zu kommen. Das 20-jährige Talent ist fleißig und bescheiden, lobt ihn sein Trainer.Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

"Er hängt sich tierisch rein, ist eine Kante in der Abwehr, lebt auf großem Fuß, hat Schlauchboote als Schuhe und hat den schönsten Namen im Team", sagt Kapitän Sebastian Hoffmann, dessen Sohn den gleichen Vornamen trägt. Die Rede ist von Moritz Dörr, der seit Anfang dieser Saison fest im Aufgebot der ersten Mannschaft der Handballfreunde Illtal steht. Auch am Sonntagabend steht der 1,95 Meter große Handballer wieder im Kader, wenn die Zebras im Spitzenspiel der RPS-Oberliga um 18 Uhr die VTZ Saarpfalz aus Zweibrücken in der Hellberghalle empfangen.

Auch sein Trainer hält viel von Dörr. "Viel Potenzial in der Zukunft, erfüllt perfekt unser Anspruchsprofil: großes Talent aus der Umgebung, bescheiden und fleißig", lobt HFI-Coach Steffen Ecker und scherzt weiter: "Nachteile: schnell eintretender Sauerstoffmangel und gefühlt Schuhgröße 56."

"Handball spiele ich seit ich klein war. Meine Freunde fingen an, in Uchtelfangen zu spielen. Und vielleicht auch, weil ich unweit der Halle wohne, machte ich da mit", sagt Dörr. Wirklich überraschend ist es nicht, dass der 20-Jährige, der vor zwei Jahren noch für die A-Jugend der HFI auflief, den Sprung in die RPS-Oberliga geschafft hat. Letztes Jahr stand er immer wieder bei Spielen der Ersten auf der Platte und hat seitdem viel Arbeit investiert. "Ich durfte letztes Jahr schon fast bei jedem Spiel dabei sein, und seit dieser Saison ist die Erste auch meine richtige Mannschaft. In der zweiten Mannschaft konnte ich ein paar Mal helfen, um wichtige Punkte zu sammeln", erklärt er.

In der Zweiten geht es für ihn vor allem darum, Verantwortung zu übernehmen und Spielpraxis auch im Angriff zu sammeln, denn in der Oberliga erzielte der linke Rückraumspieler in der laufenden Saison erst sieben Tore. Das liegt daran, dass er hauptsächlich im Mittelblock in der Abwehr zum Einsatz kommt.

Stärken in der Abwehr

"Ich denke, meine Größe kann in der Abwehr von Vorteil sein. Dort sehe ich auch meine Stärken. Im Angriff gibt es noch Verbesserungspotenzial", gibt der großgewachsene Dörr selbstkritisch zu. Und was sagt er zu den frechen Kommentaren seiner Vereinskameraden? "Mit dem Namen gebe ich unserem Kapitän natürlich Recht. Meine Schuhgröße ist wohl erblich bedingt. Im Tor beim Warmkicken können meine großen Füße allerdings sehr schnell auch die unteren Torecken abdecken", kontert Dörr mit einem Augenzwinkern.

Gegen die VTZ erwartet der Naturfreund "eine sehr gute, ausgeglichene Mannschaft mit gleichermaßen jungen und erfahrenen Spielern, die ich teilweise noch aus meiner Auswahl-Zeit kenne". Mit den eigenen Fans und der "Hellberghölle" im Rücken ist er bei einer Sache aber sicher: "Wir werden das Spiel gewinnen."

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