Saarbrücken. Die Geduld der Wirtschaftsstrafkammer am Saarbrücker Landgericht mit einem 59 Jahre alten mutmaßlichen Steuersünder hat jetzt ein Ende. Der gelernte Konditor, der auf großem Fuß lebt und jetzt in der Investmentbranche aktiv ist, soll den Fiskus 1997 und 1998 um rund 2,4 Millionen Euro geprellt haben. Bei zwei Terminen verständigten sich bisher Verteidigung, Staatsanwalt und Richter darauf, dass das Verfahren dann eingestellt werden könne, wenn der Angeklagte 700000 Euro an den Fiskus und 100000 Euro an die Landeskasse zahlt. Das Gericht setzte dem 59-Jährigen, der angeblich noch nie in seinem Geschäftsleben Steuern gezahlt habe, eine großzügige Frist, um das Geld "von Freunden und Gönnern zu besorgen". Eine Sprecherin des Landgerichts bestätigte gestern, dass auch nach Ablauf der verlängerten Frist kein Geld eingegangen sei. Im August sind jetzt fünf Termine für die Hauptverhandlung bestimmt. mju