Feiern mit Kerwehennes und Kerwelisje

Dirmingen · Mit einem bunten Umzug, angeführt vom Kerwe-Paar Selina und Marco, und den Musketieren vom Kulturverein wurde die Dirminger Kerb zünftig eröffnet. Bis zur Kirmesbeerdigung wird nun kräftig gefeiert.

 Kerwe-Lisje (Selina Diehl) und Kerwe-Hennes (Marco Mayer) wurden von den Musketieren vom Kulturverein empfangen. Foto: Anika Meyer

Kerwe-Lisje (Selina Diehl) und Kerwe-Hennes (Marco Mayer) wurden von den Musketieren vom Kulturverein empfangen. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

. Man machte es spannend bis zum Schluss. Das Kerwe-Lisje und der Kerwe-Hennes versteckten sich im Kläse-Keller und selbst Ortsvorsteher Manfred Klein wusste nicht, von wem die traditionellen Dirminger Kirmesfiguren in diesem Jahr dargestellt werden. Doch schließlich ließ man ihn hinein, in den Kläse-Keller, den Überrest des einst ältesten Hauses im Ort. Klein musste schließlich das Kerwe-Lisje "wach küssen". Der Hennes wachte offenbar lieber von selbst auf. Mit Jubel und Applaus empfingen die Mitglieder des Kulturvereins, in Musketier-Uniformen Spalier stehend, sowie die recht zahlreich versammelten Zuschauer das Kerwe-Paar: die 21-jährige Selina Diehl und den zwei Jahre älteren Marco Mayer. "Ich wollte schon immer mal das Kerwe-Lisje sein!", verriet Selina Diehl . Den guten Freund Marco zum Mitmachen zu bewegen, war nicht schwer gewesen: "Ich habe auch Spaß an so etwas und in diesem Jahr konnte ich es auch beruflich einrichten."

Auf einem herbstlich geschmückten Wagen ging es durch die Hauptstraße, begleitet von den Musketieren vom Kulturverein, den Zuschauern und dem Fanfarenzug Eppelborn, der für Blasmusik sorgte. Mit auf dem Wagen war außer Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset und dem Ortsvorsteher auch ein zusätzliches Kerwe-Lisje aus Stroh. Das Double wird benötigt, weil das Lisje traditionell am letzten Kirmestag eingeäschert wird. Frank Klein vom Kulturverein, der zusammen mit dem Ortsrat Veranstalter ist, kennt die Wurzeln der Bräuche: "Früher hat man gesagt Mir gehns Kerwe-Lisje ausgrabe' und meinte, dass man einen trinken geht. 1999 haben wir das Ganze personalisiert."

Im Brühlpark, zwischen Fahrgeschäften, Spiel- und Essensbuden, eröffnete der Ortsvorsteher offiziell das viertägige Festtreiben und betonte, dass in diesem Jahr zwei zusätzliche Bahnen auf die Besucher warten: eine Art "Scheibenwischer" und ein Kinderkarussell. "Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat. Für die Kleinen hatten wir in den letzten drei Jahren etwas wenig." Die Bürgermeisterin lobte die Aufrechterhaltung der "schönen Tradition", womit sie mit vielen Besuchern auf einer Wellenlänge lag. "Wir kommen jedes Jahr her! Wenn es so etwas gibt im Ort, muss man es unterstützen", sagten Oliver und Carmen Schuhrr, mit der kleinen Kate unterwegs. Auch Sabrina Eisenhauer hatte die Familie dabei: "Die Kinder haben hier immer einen Riesenspaß!" Natürlich ertönte auch der Dirminger Schlachtruf "Wem is die Kerb? Uus is die Kerb!". Gefeiert wird bis morgen, Dienstag, dann wird das Kerwe-Lisje ab 17 Uhr in einem Trauermarsch vom Kläse-Keller zum Festplatz gebracht und beerdigt.

dirmingen.de

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