Ehrenamt in Dirmingen Bankpaten sorgen für schöne Ruheplätze

Dirmingen · Josef Wilhelm, Rudi Konetzka, und Michael Polotzek reparieren kaputte Bänke, fertigen in Handarbeit neue Bänke und stellen selbstgemachte Mülleimer auf.

 Harald Gerstner, Rudi Konetzka und Ortsvorsteher Frank Klein (vlnr) legen eine kleine Verschnaufpause auf einer von den Bankpaten erneuerten Bank vorm Büttel’s Eck ein.

Harald Gerstner, Rudi Konetzka und Ortsvorsteher Frank Klein (vlnr) legen eine kleine Verschnaufpause auf einer von den Bankpaten erneuerten Bank vorm Büttel’s Eck ein.

Foto: Boewen-Dörr

Ruheplätze, sei es im Ort oder auf Wanderwegen, sind sehr wichtig. Sie sorgen für Gemütlichkeit und dienen oft dazu, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Solche Ruhebänke kommen aber auch in die Jahre und werden trotz intensiver Pflege marode, weil gerade die Lebensdauer von Holzbänken durch Umwelteinflüsse sehr begrenzt ist. Um diese Ruheplätze für die Bevölkerung und für Wanderer zu erhalten, wurde in Dirmingen genau vor einem Jahr das Bankpatenprojekt ins Leben gerufen.

Drei Bürger kümmern sich ehrenamtlich um alle Ruhebänke, die in und um Dirmingen aufgestellt sind. Die Bankpaten Josef Wilhelm, Rudi Konetzka, und Michael Polotzek reparieren kaputte Bänke, fertigen in Handarbeit neue Bänke und stellen selbstgemachte Mülleimer auf und kümmern sich um die Entsorgung des Abfalls. Seit Beginn der Bankpatenschaften haben sie fast 30 Bänke bearbeitet, ausgetauscht oder erneuert.

„Dabei wurden neue Holzrippen geschliffen und mit Holzlasur farblos angestrichen. Altes Holz wurde von den Bänken entfernt und entsorgt. Eisen mit Rostschutz behandelt und Kunststoff mit Kunststofffarbe und Beton mit Sockelfarbe bearbeitet“, informiert Ortsvorsteher Frank Klein, der die Aktionen der Ehrenamtlichen durch tatkräftige Hilfe unterstützt und begleitet. „Ich freue mich immer, wenn Bürger gemeinsam anpacken und so etwas Tolles auf die Beine stellen“, lobte er den Einsatz der Ehrenamtlichen, die sich nicht nur um die Bänke kümmern. „Sie haben auch das Umfeld ansprechend gestaltet, indem sie Gras, Unkraut und Müll entfernten.“

Angetan von der Aktion war der Bürgermeister der Gemeinde Eppelborn, Andreas Feld, der dem Trio die Unterstützung durch Mitarbeiter des Bauhofes zusagte. Diese rückten bei Bedarf mit benötigten Maschinen an und gewährten Hilfestellung in vielerlei Hinsicht. Besonders gefreut haben sich die Bankpaten über eine Spende des Gewerbevereins Dirmingen. Der Vorsitzende Jürgen Gordner übergab dem Ortsvorsteher 500 Euro. „Diese Finanzspritze wurde umgehend für Anschaffungen wie Holz, Farbe und Werkzeug ausgegeben“, so Klein. „Wir sind auch sehr froh, dass ortsansässige Firmen und Unternehmen Sach- und Geldspenden für das Bankpatenprojekt zur Verfügung stellten.“

Er, wie auch die Mitglieder des Ortsrates, verbinden mit dem Projekt eine Aufwertung des sanften Tourismus. Dirmingen verfüge über einen großen Bann mit viel Waldfläche, Naherholungsgebieten und Wanderwegen. Die Ruhebänke, die größtenteils an idyllischen Plätzen stehen, sorgen für Gemütlichkeit und sind nach dem Aufmöbeln beliebte Anziehungspunkte geworden. „So eine Bank kann auch ein klares Bekenntnis gegen Anonymität sein, bietet sie doch den Wanderern eine Gelegenheit mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen, was in Zeiten der Pandemie sicherlich besonders wertvoll ist“, sind sich die Bankgestalter einig.

Durch ihren Einsatz hätten sie aber auch bewirkt, dass das Interesse am Ehrenamt im Ort gewachsen sei. „So wurde mit Harald Gerstner ein Pate gefunden, der sich ums Büttel’s Eck kümmert“, freut sich der Ortsvorsteher. „Dieses schöne Plätzchen mit alten Gemäuern und einem Schatten spendenden Baumbestand wird von Gerstner derzeit auf Vordermann gebracht.“ Begeistert erzählte er beim Gespräch mit der SZ, dass sich außerdem drei Bürger bereit erklärten, sich um die Schilder am Ortseingang zu kümmern. Stefan Resch repariert die Herzlich-Willkommen-Schilder; Anwohner schmücken den Ortseingang mit Blumenkästen und gießen und pflegen die Blütenpracht, die sie selbst bezahlt haben. Was die Ruhebänke betrifft, haben die fleißigen Helfer mittlerweile ein Kataster angelegt, in dem die Bänke und deren Zustand erfasst werden. Doch hier sind sie auf die Mithilfe der Wanderer und Banknutzer angewiesen, falls sich eine Bank in einem schlechten Zustand befinden sollte. Eine Info an den Ortsvorsteher oder an die Bankpaten genügt, und schon wird das Team aktiv und sorgt unbürokratisch für Abhilfe, damit der Ruheplatz wieder ein Platz zum Verweilen, Durchschnaufen und Plaudern wird, von dem man zudem die gute Aussicht genießen kann.

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