Auf der Einbahnstraße überfahren

Eppelborn · Zu keiner Sekunde war am Sonntagabend der Illtaler Sieg gefährdet. Gegen den TV Nieder-Olm waren die Handballfreunde im ersten Oberliga-Heimspiel der Saison so unterfordert, dass sie beim Stand von 30:15 eher für die Galerie spielten.

 Christoph Holz, der hier zum Wurf hochsteigt, war gegen den TV Nieder-Olm der beste Torschütze der HF Illtal. Seinen zehnten und letzten Treffer erzielte er schon in der 35. Minute.Foto: Horst Klos

Christoph Holz, der hier zum Wurf hochsteigt, war gegen den TV Nieder-Olm der beste Torschütze der HF Illtal. Seinen zehnten und letzten Treffer erzielte er schon in der 35. Minute.Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Die Handballfreunde Illtal setzen in dieser Saison zu Hause offenbar alles auf Einbahnstraßen-Handball. Die Hellbergstraße zur Halle in Eppelborn ist nur noch in eine Richtung befahrbar. Und auch das erste Heimspiel der neuen RPS-Oberligasaison am Sonntagabend gegen den TV Nieder-Olm war einseitig, die HFI siegten mit 34:23.

Schon in der fünften Minute sah sich Gäste-Trainer Udo Henß beim Stand von 0:4 genötigt, die erste Auszeit zu nehmen. Die HFI waren mit Spielmacher Daniel Altmeyer, der nach 35 Sekunden auch das erste Heimtor der Saison erzielt hatte, druckvoll gestartet. Die Tore fielen nach dem Muster: Glanzparade Torhüter Daniel Schlingmann, schnelle Mitte, Rückraumwurf. Den überfahrenen Gästen gelang erst nach fünfeinhalb Minuten ihr erster Treffer (5:1). Damit kam jedoch Sand ins Getriebe der HFI. Zur Halbzeit stand es 15:10.

"Wir haben 25 Minuten lang nur unentschieden gespielt", kritisierte HFI-Trainer Steffen Ecker das Auftreten seiner Jungs zwischen dem furiosen Start und dem Halbzeitpfiff. In der Auszeit (18. Minute/11:6) wurde er entsprechend laut. Es haperte am sauberen Ballvortrag, vorne schlichen sich technische Fehler ein.

Auch zur Halbzeit gab es eine Standpauke. Die zeigte Wirkung: Die Illtaler Zebras kamen konzentriert aus der Kabine und zogen davon. Top-Torschütze Christoph Holz erzielte bereits in der 35. Minute seinen zehnten Treffer zum 20:11. Die knapp 400 Zuschauer hatten nun viel zu applaudieren. In der 45. Minute stand es 26:11, die Abwehr zeigte Bestleistung, der Angriff lief wie geschmiert.

Auch alle Neuzugänge trugen sich in die Torschützenliste in. Marvin Mebus traf einmal, Jonas Guther und Leonard Frisch jeweils doppelt. Die Gäste dagegen hatten keine Spielidee. Trainer Henß musste sogar Spielzüge von der Seitenlinie ansagen, eigentlich ein Armutszeugnis für die Kreativabteilung. Die HFI hielten den Abstand lange Zeit verdient bei doppelt so vielen Toren, Altmeyer erzielte das 30:15 nach 50 Minuten.

Danach ließ die HFI-Abwehr ihren Torhüter Sven Guthörl, der für den starken Daniel Schlingmann gekommen war, oft alleine Wache stehen. Der Angriff gefiel sich in Kempatricks oder Effetwürfen - oft ohne Erfolg. Zudem vergaben die HFI drei ihrer vier Strafwürfe.

"Es gibt Niederlagen, da ist man als Trainer zufriedener mit der Mannschaftsleistung, als ich es heute bin", kritisierte Ecker. Den stark ersatzgeschwächten Gegner habe man in Halbzeit eins nicht hinreichend im Griff gehabt und sich selbst durch technische Unsauberkeiten das Leben schwer gemacht. "Die erste Hälfte der zweiten Halbzeit war jedoch fehlerlos, da bin ich stolz auf das Team." HFI-Spieler Holz war ebenfalls "von der geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugt. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient."

Tore für die HF Illtal : Christoph Holz 10, Sebastian Hoffmann 7/1, Daniel Altmeyer 5, Sven-Malte Hoffmann 4, Leonard Frisch 2, Jonas Guther 2, Marvin Mebus, Philipp Daume, Pascal Meisberger, Oliver Zeitz je 1.

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