Hockey Spitzensport in der Ohlenbachhalle

Wiebelskirchen · Die U18 des UHC Hamburg wurde Deutscher Meister im Hallenhockey. Und zwar in der Ohlenbachhalle in Wiebelskirchen. Dort wurde den zahlreichen Zuschauern an zwei Tagen Spitzensport geboten.

Acht Mannschaften der männlichen Jugend U18 spielten am Wochenende in der Ohlenbachhalle um Titel des Deutschen Meisters im Hallen-Hockey. Fast alle Spieler bilden den Nachwuchs von Bundesligavereinen und werden dort sicher auch bald im Aktivenbereich zu sehen sein. So war es nicht verwunderlich, dass die Jungs an beiden Tagen den zahlreichen Zuschauern Sport auf höchstem Niveau boten.

Bereits in den Vorrundenspielen kamen die von weit mitgereisten Fans auf ihre Kosten. Gleich im ersten Spiel des Turniers zeigten die Jungs vom UHC Hamburg, dass mit ihnen zu rechnen ist: Sie schlugen die Zehlendorfer Wespen mit 6:1. Im vierten Vorrundenspiel standen sich mit Uhlenhorst Mülheim und dem Club an der Alster (Hamburg) zwei weitere Titelaspiranten gegenüber. Mülheim gewann das umkämpfte Spiel knapp mit 3:2. Mit zwei weiteren Siegen qualifizierte sich der UHC Hamburg souverän fürs Halbfinale, das am Sonntagvormittag stattfand. Ebenfalls mit drei Siegen in der Vorrunde zog Uhlenhorst Mülheim in die Runde der letzten Vier ein, die überraschenderweise auch die Zehlendorfer Wespen erreichten. Mit Siegen über den HC Ludwigsburg und den Club Raffelberg schafften die Spieler von Trainer Felix Fischer den verdienten Einzug ins Halbfinale, wo Uhlenhorst Mülheim als Gegner wartete.

Nach couragiertem Beginn mit leichten Vorteilen übernahmen dann die Spieler der Trainer Gavin Byers und Peter Kohl die Initiative und siegten aufgrund der überlegenen Spielweise in der zweiten Halbzeit verdient mit 5:2. Halbfinalgegner des UHC Hamburg waren die Stadtrivalen vom Club an der Alster. Ging die erste Halbzeit in diesem hart umkämpften Match mit 2:0 an den Club von der Alster, gelang den Jungs vom UHC Hamburg dank einer furiosen Aufholjagd in den letzten zehn Spielminuten durch eine kurze Ecke unmittelbar vor dem Abpfiff der Siegtreffer zum 4:3.

Die Endspielpaarung hieß somit Uhlenhorst Mülheim gegen UHC Hamburg. Im Kampf um Platz drei ließ das Team von der Alster den Zehlendorfer Wespen keine Chance. Das Spiel endete 6:2 für die Hamburger. Mit Spannung wurde dann das Endspiel zwischen den beiden Traditionsclubs aus Hamburg und Mülheim erwartet. In beiden Nachwuchsteams standen etliche Spieler, die nach der Saison in die Bundesligakader ihrer Vereine aufsteigen. Dem Anlass entsprechend – immerhin das Finale einer deutschen Meisterschaft – nahmen beide Mannschaften hinter einer Deutschlandfahne Aufstellung und es wurde die Nationalhymne gespielt. Das Spiel begann mit einer Offensive der Mülheimer, doch Maximilian Kloss gelang überraschend in der vierten Spielminute der Führungstreffer zum 1:0 für den UHC Hamburg. In dem schnellen Spiel erzielte Elian Mazkour vom Uhlenhorst Mülheim in der sechsten Minute der Ausgleich zum 1:1. In der 13. Minute traf Robert Duckscheer von der rechten Seite knapp neben den linken Pfosten zur 2:1-Führung für Mülheim. So ging es auch in die Halbzeitpause. Die zweite Hälfte begann mit einem Siebenmeter für den UHC Hamburg wegen Schlägerschlagens. Christopher Kutter ließ Keeper Benedict Falter keine Chance und schob den Ball flach links zum Ausgleich zum 2:2 ein. Das Spiel tobte jetzt hin und her, ohne dass sich ein Team spielentscheidende Vorteile verschaffen konnte. Es gab Chancen hüben wie drüben, doch beide Keeper reagierten prächtig. Erst zehn Sekunden vor Spielende konnte Paul Smith das 3:2 für den UHC Hamburg schießen. Es folgten erregte Diskussionen mit den Schiedsrichtern. Doch der Treffer zählte. Und so endete das rasante Finale mit dem UHC Hamburg als Sieger und neuem Deutschen Meister der Jugend U18. Die Freude bei den Hamburgern, die den Titel ausgelassen feierten, war riesig, ebenso die Enttäuschung bei den Mülheimern. Gewinner waren auf jeden Fall auch die Zuschauer, die ein begeisterndes Spiel auf Augenhöhe sahen, bei dem sich beide Finalisten nichts schenkten. So sahen es auch die beiden Trainer. Ralf Kohl, Trainer der siegreichen Hamburger meinte: „Es war ein unglaublicher Fight. Meine Jungs haben alles reingeschmissen, denn es ist immer eng gegen Mühlheim. Aber ich denke, wir haben letztendlich zurecht gewonnen.“ Der Trainer vom unterlegenen Ulmenhort Mülheim, Jan Nitschke, meinte zum Spiel: „Es war ein offener Schlagabtausch. Letztendlich hätten wir das Ding auch gewinnen können. Aber auch Gratulation an den UHC, das ist eine super Truppe. Bei uns überwiegt jetzt kurz nach dem Spiel die Enttäuschung. Aber wir fahren erhobenen Hauptes nach Hause.“

Lob von allen Beteiligten erhielt der Veranstalter HTC Neunkirchen mit seinem Vorsitzenden Peter Bäsel an der Spitze. Betreuer, Spieler und Offizielle des Deutschen Hockeyverbandes, unter anderem der Bundestrainer der U18, waren so begeistert von der Organisation der Neunkircher, dass man den Verein aufforderte, sich für das nächste Jahr wieder als Ausrichter zu bewerben.  Entsprechend zufrieden mit dem Verlauf des Turniers war dann auch Peter Bäsel: „Über die beiden Tage wurde den Zuschauern hier Spitzensport geboten und es gab einen würdigen Sieger. Wir sind stolz darauf, dass wir als kleiner Verein hier im Saarland in einer ausverkauften Halle beweisen konnten, wie attraktiv der Hockey-Sport ist. Mein Dank gilt allen Helfern, die sich im Vorfeld und während der Veranstaltung so engagiert gezeigt haben.“

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