Laien-Seelsorge Ehrenamtliche Bestatter: Pilotprojekt startet

Neunkirchen · Das Dekanat Neunkirchen bildet Ehrenamtliche für den Bestattungsdienst aus. Beginn ist am Dienstag, 12. März.

 Die Verantwortlichen des Osterzeugenkurses mit zwei Teilnehmern: auf unserem Foto von links Melina Wack, Dekanatskantorin; Manfred Lambert, Teilnehmer; Sibylle Rhein, Pastoralreferentin; Claudia Busch, Gemeindereferentin; Markus Krastl, Pfarrer; Ingrid Schappe, Teilnehmerin; Anne Ziegler, Gemeindereferentin; Olaf Harig, Dechant.

Die Verantwortlichen des Osterzeugenkurses mit zwei Teilnehmern: auf unserem Foto von links Melina Wack, Dekanatskantorin; Manfred Lambert, Teilnehmer; Sibylle Rhein, Pastoralreferentin; Claudia Busch, Gemeindereferentin; Markus Krastl, Pfarrer; Ingrid Schappe, Teilnehmerin; Anne Ziegler, Gemeindereferentin; Olaf Harig, Dechant.

Foto: Dominik Holl

„In den Bestattungsdienst sollen nach und nach Laien – hauptamtliche pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ehrenamtlich Engagierte – einbezogen werden.“ Diese Empfehlung hat die Synode des Bistums Trier 2016 in ihr Abschlussdokument aufgenommen, das Bischof Stephan Ackermann unterzeichnet hat. Im Dekanat Neunkirchen beginnt mit dem „Osterzeugenkurs“ ein Pilotprojekt, um Ehrenamtliche für Bestattungsdienste auszubilden. Das teilt das Bistum mit.

Menschen beizusetzen ist „ein Werk der Barmherzigkeit, das nicht an ein Weiheamt geknüpft ist“, erklärt Olaf Harig, Dechant im Dekanat Neunkirchen, der den Osterzeugenkurs mit hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Dekanat leitet. „Es ist auch eine neue Art zu lernen, wie Ehrenamt und Hauptamt in dieser neuen Kirche der Zukunft auf Augenhöhe miteinander arbeiten und umgehen.“ Die Idee, Ehrenamtliche für diesen Dienst auszubilden, sei nicht aus der Not heraus geboren, dass es zu wenig Personal für zu viele Beerdigungen gibt, betonte der Dechant. „Wir wollen den Dienst bewusst erweitern, weil wir sagen, da sind ganz viele verborgene Schätze im Volk Gottes, die wir zum Leuchten bringen wollen.“ Man wolle, wie die Synode sagt, von Charismen her denken.

Deshalb biete man eine Ausbildung an, die sich in zwei Teile gliedert. Teil eins bildet der „Osterzeugenkurs“. Darin sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst über die eigenen Erfahrungen mit Tod und Trauer sprechen. „Es geht um mich selbst und meinen Glauben“, erklärt Markus Krastl, Pfarrer in Wiebelskirchen und Mitorganisator des Kurses. Gemeindereferentin Claudia Busche ergänzt: „Es geht auch um die Auseinandersetzung wie haben sich bestimmte Bilder über Tod und Sterben entwickelt.“ Anhand verschiedener Texte aus der Bibel werden die christlichen Vorstellungen von Tod, Auferstehung oder Himmel und Hölle erörtert.

„Ich will über das Thema Tod mehr sagen können, auch aus christlicher Sicht“, sagt Ingrid Schappe. Die Rentnerin will an dem Osterzeugenkurs teilnehmen. „Ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, Beerdigungen zu machen. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, Trauergespräche mit Menschen zu führen.“

An den achtteiligen Kurs schließt sich von Mai bis Juni ein Werkstattkurs an, der Interessierten aus dem ersten Teil der Ausbildung die Möglichkeit bietet, auch in praktischen Übungen mehr über den eigentlichen Bestattungsdienst zu lernen. „Es soll danach eine Phase geben, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Praktikum machen können“, kündigt Harig an. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat Neunkirchen, die Bestattungen durchführen, wollen „Lernpartnerschaften“ anbieten, „um die Person dann auch gut begleitet, Schritt für Schritt in diesen Dienst hineinzuführen.“ Die Ehrenamtlichen werden am Ende ihrer Ausbildung zudem eine bischöfliche Beauftragung erhalten, bevor sie ihren Dienst offiziell antreten dürfen.

Der erste Termin für den Osterzeugenkurs findet am Dienstag, 12. März, von 19 bis 21 Uhr im Pfarrheim in Spiesen-Elversberg statt.

Weitere Informationen: dekant.neunkirchen@bistum-trier.de

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