Neues Siegel soll Qualität in Pflegeheimen fördernInitiative fordert mehr Personal in Saarlands Krankenhäusern

Saarbrücken. Von rund 90 Prozent der 139 Pflegeheime im Saarland wird bis zum Jahresende ein Qualitätsbericht im Internet abrufbar sein. Dies teilte die Saarländische Pflegegesellschaft gestern mit. Die überprüften Einträge zu den jeweiligen Einrichtungen werden Auskunft geben über Räumlichkeit, Personal, Art der Pflege und Betreuung, Speiseangebote, Ansprechpartner und mehr

Saarbrücken. Von rund 90 Prozent der 139 Pflegeheime im Saarland wird bis zum Jahresende ein Qualitätsbericht im Internet abrufbar sein. Dies teilte die Saarländische Pflegegesellschaft gestern mit. Die überprüften Einträge zu den jeweiligen Einrichtungen werden Auskunft geben über Räumlichkeit, Personal, Art der Pflege und Betreuung, Speiseangebote, Ansprechpartner und mehr. Derzeit sind bereits die Qualitätsberichte von 30 Heimen auf der Internet-Seite www.pflegeheime-saar.de einzusehen. Aufgelistet sind zudem alle 139 Pflegeeinrichtungen im Saarland. 110 Heime arbeiten derzeit an einem Qualitätsbericht, zu dem die Häuser allerdings nicht verpflichtet sind. "Aber bei denen, die nicht mitmachen, wird man sich als Verbraucher schon fragen, weshalb nicht", so Gesundheitsminister Gerhard Vigener (CDU) gestern.

Vor Ort überprüft werden die Einträge der Pflegeheime von der beim Ministerium angesiedelten Heimaufsicht sowie vom Medizinischen Dienst. Diese werden zudem einmal jährlich und unangekündigt die Einhaltung der Angaben kontrollieren. Der Aufbau der Internet-Plattform ist vom Ministerium mit 10000 Euro gefördert worden und soll den Bürgern die unmittelbare Vergleichbarkeit der Heimangebote ermöglichen.

Als zusätzliches Qualitätsmerkmal soll zudem ab sofort die Zertifizierung für ein saarlandeigenes Pflegesiegel mit dem Namen "Saarländisches Plus" angeboten werden (wir berichteten). Das Ministerium will diejenigen Heime, die sich zertifizieren, mit 4000 Euro belohnen, wie Gesundheitsminister Vigener gestern bekannt gab. Hierzu seien im aktuellen Haushalt der Landesregierung 100000 Euro eingestellt worden. Das "Saarländische Plus", das als erworbenes Güte-Siegel einzelner Heime ebenfalls auf der Internet-Seite angegeben werden soll, bewertet unter anderem Essen, Service und Bedienung, Gestaltung des sozialen Lebens und Einbindung in das Gemeinwesen. "Wenn Banken so überprüft würden, hätten wir heute keine Finanzkrise", heißt es selbstbewusst bei der Saarländischen Pflegegesellschaft. Diese will nach eigenen Angaben die Internet-Seite zudem fortwährend optimieren. Anregungen zur Benutzerfreundlichkeit der Plattform seien daher willkommen. Saarbrücken. Die Saarbrücker Initiative zur Verbesserung der Personalsituation in Krankenhäusern hat gestern 1450 Unterschriften an Gesundheitsminister Gerhard Vigener (CDU) überreicht. "Wir müssen beobachten, dass überlastetes medizinisches und pflegerisches Personal über seine Kräfte strapaziert ist. In dieser Situation entstehen Fehler, die nicht sein dürfen. Das geht alles zu Lasten der Patienten", so Roswitha Peitz von der Initiative. Vigener verwies darauf, dass Bund und Länder bereits planten, die finanzielle und personelle Situation in Krankenhäusern zu verbessern. red

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