Moe Hackett geht wieder auf die schaurige Jagd

Saarbrücken. Moe Hackett bekämpft eigentlich schon seit Jahren die übernatürlichen Geschöpfe dieser Welt. Untote, Hexen, Poltergeister. Doch lange Zeit tat er das im Verborgenen. Genau genommen in einer Schublade

 Chris Histel hatte mit dem Hörspiel großen Erfolg. Foto: Histel

Chris Histel hatte mit dem Hörspiel großen Erfolg. Foto: Histel

Saarbrücken. Moe Hackett bekämpft eigentlich schon seit Jahren die übernatürlichen Geschöpfe dieser Welt. Untote, Hexen, Poltergeister. Doch lange Zeit tat er das im Verborgenen. Genau genommen in einer Schublade. Denn als Hauptfigur eines Groschenromans, den der Neunkircher Dirk Forster verfasst hatte, blieb der Privatdetektiv und Parapsychologe Moe Hacket dem Rest der Welt lange Zeit vorenthalten. Bis Forster und Chris Histel aus einer "Spinnerei beim Feierabend-Bier", wie sich Histel erinnert, ein Social-Media-Projekt entwickelten, das später große Wellen schlug.Die beiden hauchten Moe Hackett vor zwei Jahren Leben ein und hielten seine Geschichte in einem Hörspiel fest. "Moe Hackett und das Gemälde des Schreckens" feierte an Halloween 2010 seine Premiere im Neunkircher Burg-Theater. "Mit 30 bis 40 Gästen wären wir damals schon glücklich gewesen", erzählt Chris Histel: "Am Ende waren 120 Leute gekommen. Direkt nach der Premiere haben schon einige nach einem zweiten Teil gefragt." Und der folgt an diesem Mittwoch: Pünktlich zu Halloween stellt das Saarbrücker Filmhaus mit "Moe Hackett und das Ritual der Verdammnis" sowie "Moe Hackett und das Portal der Dämonen" die zweiteilige Fortsetzung des Grusel-Hörspiels vor.

Wie schon beim ersten Teil waren alle beteiligten Musiker und Sprecher - insgesamt 20 - einem Aufruf über Internetplattformen wie Facebook oder Twitter gefolgt. "Wir hatten jetzt den Vorteil, dass viele das Hörspiel gekannt haben. Beim ersten Teil hat es etwa einen halben Tag gedauert, bis alle Rollen besetzt waren. Diesmal ging es fast noch schneller", erzählt Histel, der die einzelnen Einsendungen zusammengeschnitten hat. Die meisten Sprecher sind Amateure, "was dem Ganzen erst den Reiz gibt. Es ist ein einfaches Mitmach-Projekt", findet der 36-Jährige. Ein Mitmach-Projekt, an dem sich nicht nur Menschen aus der Region, sondern auch Sprecher aus Hamburg oder Musiker aus Berlin beteiligt haben.

Das Stück ist insgesamt gewachsen: "Der zweite Teil von 'Moe Hackett' ist weniger trashig und hat mehr Geschwindigkeit", meint Chris Histel: "Auch was das Schneiden und Mischen betrifft, hat sich einiges geändert. Beim ersten Teil waren wir eher schüchtern und haben nur Gespräche zwischen zwei Personen eingebaut. Diesmal reden oft mehrere Leute auf einmal. Das war schon eine größere Herausforderung."

Bei der Vorführung im Filmhaus lesen zwei Sprecher den Anfang des zweiten Teils live, "danach geht es dann ins Hörspiel über", beschreibt Chris Histel: "Das Ganze wird auch visualisiert, damit etwas Stimmung aufkommt." Das Drehbuch des zweiten Teils stammt diesmal aus der Feder des Neunkirchers Rouven Bitz: Moe Hackett muss London vor einem Dämonenbeschwörer retten, der mit einem gefährlichen Ritual den Untergang der Welt einleiten will. Ein Fall, der dank einer "Spinnerei beim Feierabend-Bier" der restlichen Welt nicht mehr verborgen bleibt.

Auf einen Blick

Die Vorstellung der beiden neuen Teile, die je 35 Minuten dauern, beginnt am Mittwoch, 31. Oktober, um 21 Uhr im Filmhaus Saarbrücken, Einlass ist ab 20 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro. Schüler, Studenten und verkleidete Besucher zahlen fünf Euro. Für das beste Kostüm verlost die Agentur Erlebnisraum ein "Criminal Dinner". Alle Einnahmen des Abends spenden die Macher den "Creative Commons", einer Organisation, die verschiedene Lizenzverträge anbietet. Nach der Veranstaltung steht das Hörspiel im Internet unter www.moehackett.de kostenlos zum Download zur Verfügung. cjo

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