Dreikönigstreffen Gemeinde soll trotz Sparzwang vorankommen

Weiskirchen · Auf seinem traditionellen Dreikönigstreffen am Wochenende zieht der CDU-Gemeindeverband Weiskirchen eine positive Bilanz für das  Jahr 2017.

 Die Sternsinger waren zu Gast beim Dreikönigstreffen der CDU Weiskirchen mit (hinten links) CDU-Gemeindeverbandschef Thorsten Willems, Bürgermeister Werner Hero, Landtagspräsident Klaus Meiser und  CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis.

Die Sternsinger waren zu Gast beim Dreikönigstreffen der CDU Weiskirchen mit (hinten links) CDU-Gemeindeverbandschef Thorsten Willems, Bürgermeister Werner Hero, Landtagspräsident Klaus Meiser und  CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis.

Foto: Dieter Ackermann

Wenn die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen, lädt der CDU-Gemeindeverband Weiskirchen traditionell zu seinem Dreikönigstreffen ein. Diesmal freuten sich im „Haus des Gastes“ der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Thorsten Willems, Bürgermeister Werner Hero und nicht zuletzt die CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis darüber, neben vielen Ehrenamtsträgern aus dem Vereinsleben und dem Prinzenpaar des Karnevalsvereins Grün-Weiß den Präsidenten des saarländischen Landtages, Klaus Meiser, in ihrer Runde begrüßen zu dürfen.

Als Gastgeber hieß Willems zunächst die Gäste willkommen, bevor er kurz auf die Erfolge seiner Partei bei den Wahlen des gerade ausgeklungenen Jahres zu sprechen kam. Von der jetzt immerhin möglichen großen Koalition in Berlin erhoffte er sich positive Signale für die Suche nach dem Besten auch für die Gemeinde Weiskirchen. Passend dazu das Zitat von Hermann Hesse im Hintergrund: „Damit das Mögliche gelingt, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“

Anschließend verband der Bürgermeister seine guten Wünsche an alle Anwesenden für das neue Jahr mit einer zufriedenen Bilanz dessen, was in der Gemeinde im vergangenen Jahr geleistet worden sei. Hero: „Wir haben viel Geld investieren und viel erreichen können.“ Als Beispiele erinnerte er unter anderem an die Renovierung der Hochwaldhalle und an den endlich realisierten Zusammenschluss der Sportvereine von Weiskirchen und Konfeld. Darüber hinaus sei man bei der interkommunalen Zusammenarbeit von Weiskirchen, Wadern und Losheim am See gut vorangekommen, „was aber leider nicht zwangsläufig bedeutet, dass ich unseren Bürgern für die Zukunft große Einsparungen versprechen kann, weil wir ohnehin wie unsere Nachbarn schon bisher mehr als sparsam haushalten mussten.“

Neue Gesetze, die im Jahr 2018 Gesetzeskraft erlangen werden, würden auch für Weiskirchen gerade im IT-Bereich kraftraubende Herausforderungen bedeuten. Die langsam konkrete Gestalt annehmende Vision von einer Service-Kooperation mit den Nachbarn zum Wohl der Bürger komme seiner Beobachtung nach gut voran. Aber alle diese guten Vorsätze stünden – so Hero – auf tönernen Füßen, gäbe es da nicht das verlässliche Engagement der zahllosen Ehrenamtler in Weiskirchen, für das sich der Bürgermeister bei dieser Gelegenheit herzlich bedankte.

Diesem Dank schloss sich auch Helma Kuhn-Theis uneingeschränkt an. Die CDU-Kreisvorsitzende widmete sich dann ihrer Beobachtung, dass auf einmal auch die EU-Politik in Brüssel ihren Fokus neben den großstädtischen Problemen auf ländliche Strukturen wie die Hochwaldregion richte. „Da ist noch viel zu tun!“ Unter anderem erinnerte sie vor dem Hintergrund der Schließung des Waderner Krankenhauses an den berechtigten Wunsch der Region nach einer gesicherten Gesundheitsversorgung.

Aber auch der Renovierungsstau an den Grundschulen der Region dürfe nicht länger mit Hinweis auf fehlende Gelder stillschweigend hingenommen werden. Kuhn-Theis: „Die erforderlichen Finanzen dafür müssen endlich bereitgestellt werden.“ Aber nicht nur deshalb werde der Ruf nach dem Rechtsstaat immer lauter. Auch solange das Migrationsproblem nicht zuletzt mit seinen Sicherheitsfragen ungelöst bleibe, sollte die Politik bedenken, dass sich die Bürger das nicht länger gefallen lassen werden. Da allerdings fragte sich der eine oder andere Gast, warum Politiker und Politikerinnen so gerne die „Politik“ in die Pflicht nehmen, statt selbst diesbezüglich ihre Aufgaben wahrzunehmen.

Anschließend ging der Landtagspräsident zu Beginn seines Redebeitrags kurz auf die tagesaktuelle Botschaft der Sternsinger ein. Seit der Mohr als Dritter im Bunde der Sternsinger im kirchlichen Auftrag seinen Beitrag gegen das Elend in aller Welt leistet, sei seine Rolle erfreulicherweise noch nicht als Diskriminierung gebrandmarkt worden. Bundespolitisch fragte Meiser dann: „Was geschieht da gerade in Berlin?“ Dass die neue Bundesregierung ihre Zeit braucht, müsse unsere Demokratie aushalten. Es folgte ein Plädoyer für Föderalismus und politische Kompromisse. Meiser: „Wir müssen es wieder zu schätzen lernen, dass wir im wirtschaftlich gesunden Deutschland die Arbeitslosigkeit halbieren und die Geburtszahlen steigern konnten.“

Von der sich abzeichnenden großen Koalition erwarte er finanzpolitische Initiativen, die auch Gemeinden wie Weiskirchen wieder Luft zum Atmen lassen. Es gehe nicht an, dass solche Gemeinden mehr als die Hälfte ihrer Haushalte für anfallende Sozialkosten aufwenden müssen. „Da helfen uns nur strukturelle Entlastungen weiter“, so der Landtagspräsident, „bei denen der Bund sich endlich nachhaltig und vor allem finanziell einbringen muss.“ Und mit Blick auf die Migrationspolitik mahnte er noch an, dass Deutschland seiner humanitären Verpflichtung gerecht werden müsse, „aber so, dass die Sicherheit auf unseren Straßen nicht länger gefährdet wird.“

Dafür gab’s viel Zustimmung und Beifall aus dem Publikum. Und diese Gelegenheit ließ sich Thorsten Willems als Gastgeber nicht entgehen, sich bei den Rednern für ihre Beiträge zu bedanken. Das diesjährige Dreikönigstreffen der CDU in Weiskirchen klang dann bei einem kleinen Umtrunk mit vielen interessanten Gesprächen so harmonisch aus, wie es begonnen hatte.

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