Wie Bürger im Hochwald den Krieg erlebten

Wadern · Derzeit ist im städtischen Museum Wadern im Öttinger Schlösschen eine Ausstellung über den Ersten Weltkrieg in unserer Region zu sehen. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, „ihr Leben, ihre Hoffnungen und letztendlich auch ihr Sterben“, wie Bürgermeister Jochen Kuttler zur Eröffnung der Ausstellung sagte.

 Museumsleiterin Christina Pluschke klärt Bürgermeister Jochen Kuttler sowie die Alt-Bürgermeister (im Hintergrund von links) Berthold Müller und Fredi Dewald über interessante Ausstellungsstücke auf. Foto: Erich Brücker

Museumsleiterin Christina Pluschke klärt Bürgermeister Jochen Kuttler sowie die Alt-Bürgermeister (im Hintergrund von links) Berthold Müller und Fredi Dewald über interessante Ausstellungsstücke auf. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

In diesem Jahr jährte sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Aus diesem Anlass informiert im städtischen Museum im Öttinger Schlösschen am Kleinen Markt seit dem Volkstrauertag eine Ausstellung über die Spuren des Ersten Weltkrieges in Wadern , die unter das Motto "Mit Gott, für Kaiser und Reich" gestellt wurde.

"Unsere Ausstellung will keine Retrospektive auf den Ersten Weltkrieg sein, in der jede einzelne Schlacht oder auch die große Politik beschrieben ist. Vielmehr stellt sie die Menschen in den Mittelpunkt, ihr Leben, ihre Hoffnungen und letztendlich auch ihr Sterben", sagte Bürgermeister Jochen Kuttler zur Eröffnung der Ausstellung vor geladenen Gästen. Hinter dem Konzept von Museumsleiterin Christina Pluschke stehe der Ansatz, zu fragen, wie die Bevölkerung in unserer Region die Kriegsgeschehnisse erlebt, verkraftet und nicht zuletzt auch erlitten hat. Die Ausstellung gewähre deshalb einen tiefen Blick ins Leben der kleinen Leute. Persönliche Erinnerungen, Feldpost, Fotografien und viele weitere Ausstellungsobjekte zeigen, wie die Menschen an der Kriegs- und Heimatfront mit Lebensgefahr, Not, Trennung und Verlust im Angesicht des Krieges umgingen.

Persönliche Erinnerungen

"Die Ausstellung wertet nicht, zeigt aber einen Ausschnitt aus der Kriegswirklichkeit, der im Wust der militärischen Fakten und historischen Ereignisse nur allzu oft im Dunkeln bleibt", betonte der Verwaltungschef. Museumsleiterin Christina Pluschke gab einen Überblick über die Entstehungsbedingungen, den Verlauf und auch die Folgen des Ersten Weltkrieges auf lokaler und regionaler Ebene. Der Fokus richtet sich nicht nur auf die Soldaten an der Front, sondern auch auf die Menschen in der Heimat.

Pluschkes Dank galt vornehmlich dem Saarländischen Schulmuseum, dem Saarländischen Bäckereimuseum und dem Verein für Heimatkunde Wadern für die zur Verfügung gestellten Ausstellungsstücke. "In vielen Familien ist die Erinnerung an die (Ur-) Großväter, die in diesem Krieg kämpften noch lebendig", bedankte sie sich ebenfalls bei privaten Leihgebern. Durch diese privaten Stücke und Erinnerungen erhalte die Ausstellung ein persönliches Gesicht, in dem exemplarisch das Schicksal einiger Einwohner des Stadtgebietes und der Region greifbar werde.

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AUF EINEN BLICKDie Ausstellung ist bis zum 11. Januar 2015 zu den üblichen Öffnungszeiten (donnerstags und sonntags jeweils von 13 bis 18 Uhr) des Stadtmuseums im Öttinger Schlösschen am Kleinen Markt zu sehen. Öffentliche Führungen sind am 30. November und 28. Dezember um 15 Uhr. Termine außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. (06871) 507183. eb

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