Naturdenkmäler der Region Wer weiß mehr über die alte Esche in Wadern?

Wadern · An der protestantischen Kirche in Wadern gibt es viel zu entdecken. Der schmucke Bau von 1895 wurde am 30. September 1896 eingeweiht und bekam 1966 einen heute mit Efeu umrankten Turm. In unserer Serie über die Naturdenkmäler im Landkreis Merzig-Wadern widmen wir uns aber nicht dem Baudenkmal, sondern den Naturdenkmälern, in diesem Fall einer alten Esche, die gegenüber der Kirche an der Einfahrt der Gerichtsstraße steht.

 Die Esche gegenüber der protestantischen Kirche in Wadern in der Gerichtsstraße ist ein Naturdenkmal im Landkreis Merzig-Wadern

Die Esche gegenüber der protestantischen Kirche in Wadern in der Gerichtsstraße ist ein Naturdenkmal im Landkreis Merzig-Wadern

Foto: BeckerBredel

Und so gut das Baudenkmal dokumentiert ist, so wenig weiß man über den Baum.

Pfarrerin Wiebke Reinhold begab sich auf Anfrage unserer Zeitung auf Spurensuche und fragte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch niemand wusste etwas Genaues über den alten Baum, der in der Denkmalliste des Saarlandes steht und im Amtsblatt veröffentlicht ist, damit er vor jedweder Veränderung geschützt bleibt. Wiebke Reinhold wandte sich daher an den Heimatexperten Christoph Kaub.

Er schrieb an die Gemeinde, dass der Baum „auf einem Grundstück steht, das der Familie Jost-Haas gehört oder gehörte.“ Zu den Hintergründen wisse aber auch er nichts zu berichten. Neben dem Baum stehe das alte Pestkreuz. 1987 sei es nämlich restauriert worden und die Saarbrücker Zeitung habe darüber berichtet. Das Kreuz von 1860 auf dem Hasenberg sei ein Jahr lang überarbeitet worden, nachdem es bei einem Sturm umgefallen war. Das Kreuz trägt heute noch die Jahreszahl 1692, wurde aber nicht im 30-jährigen Krieg, sondern in den Erbfolgekriegen errichtet, so der damalige Artikel. Um das Kreuz herum hätten die Erkrankten in unterirdischen Stollen gelebt, die Kirche habe die Todkranken umsorgt. Dechant Richard Scheer hatte das Kreuz neu eingesegnet.

Das Kreuz bildet mit dem Baum ein „Ensemble“, denn auch das Kreuz ist im Amtsblatt erwähnt. Auf der Rückseite des Holzkreuzes am Fuß ist nur bei näherem Hinsehen die Plakette der Kreuzinschrift entzifferbar: „Pestkreuz von 1680 – von Krieg und Pest und Hungersnot bewahre uns der Herrgott (Pastor Matth Weiss gest. 1692)“.

Wir suchen weiterhin Informationen zum Baum. An denen wäre auch Christoph Kaub sehr interessiert. Wenn Leserinnen und Leser Informationen mitteilen wollen, nehmen wir die gern entgegen unter der Mailadresse der Redaktion redmzg@sz-sb.de.

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