Wiebelskirchen/Wadern Große Sprünge auf der Jagd nach dem Köder

Wiebelskirchen/Wadern · Die durchtrainierten kleinen Athleten hatten am Sonntag sichtlich ihren Spaß beim 19. Saarländischen Dackelrennen in Wadern.

 Du, stell die Ohren nicht so weit, ich bin der Schnellste. 

Du, stell die Ohren nicht so weit, ich bin der Schnellste. 

Foto: Werner Krewer

Beim 19. Saarländischen Dackelrennen, das der „Deutsche Teckelclub Gruppe Hochwald Saar“ am vergangenen Sonntag ausrichtete, ging regelrecht die Post ab. Und zwar spätestens in dem Augenblick, als neben den Dackeln auch andere Hunderassen an den Start gingen, um einer Schnur, gespickt mit einer Rehdecke und einem Flatterband, hinterher zu rennen. Dabei wird die Zeit gestoppt. Zuschauer und Vierbeiner hatten dabei großen Spaß, denn nicht alle Hunde sind so ehrgeizig, die Schnur zu fangen.

So wie die beiden Dackel Imka und Emil, die zwischendurch mal kurz mit einander rumtollten. Dann erinnerten sie sich, dass sie gerade dabei waren, einem bunten Band hinterherzueilen, und nahmen kurzerhand eine Abkürzung, damit sie wieder im Spiel sind. Ganze 20 Sekunden hat sie ihr Techtelmechtel gekostet. Der Spaß steht im Vordergrund und so haben die Zweibeiner, die am Rand des eingezäunten Geländes stehen, oft etwas zu lachen, besonders, wenn es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Manche Hunde rannten wie von der Tarantel gestochen hinter der Rennmaschine her, andere schnupperten lieber im Gras. Andere wurden richtig wütend, dass sie die Schnur am Ende nicht als Trophäe zerlegen konnten und so musste nicht selten das Tempo der Schnur etwas erhöht werden, sonst war der Lauf schon vorzeitig beendet.

So hatte etwa der zweijährige Tibet-Do-Kyi Kyibu den Köder am Ende schon in der Schnauze. Nur mit Mühe konnte er ihm wieder entrissen werden. Seine Laufpartnerin Wakita  dagegen war auf der Wiese anderweitig beschäftigt. Der Rüde allerdings war so fasziniert von der Rehdecke, dass er beim nachfolgenden Lauf noch einmal zum Ziel rannte und den Köder wieder zerfetzen wollte. In sieben Läufen starteten jeweils zwei Dackel. Es wird stets darauf geachtet, dass das Paar, das sich im jeweiligen Lauf duelliert, in Größe und Alter etwa gleich ist. Es laufen immer Rüde und Hündin zusammen. Bei den übrigen Hunderassen gab es zehn Läufe mit insgesamt 19 Hunden. Bei den Dackeln belegte Abby mit 20,41 Sekunden den dritten Platz, Dana mit 20,25 Sekunden den zweiten und Willow mit 18,28 Sekunden den ersten Platz. Bei den anderen Hunderassen siegte die Tibet-Dogge Kyibu mit 17,81 Sekunden, gefolgt von Sheltie Lima mit 23,66 Sekunden und Appenzeller-Mix Tim mit 23,76 Sekunden.

Traditionell findet am ersten Sonntag im August auch die Zuchtschau des Deutschen Teckelclubs Gruppe Hochwald-Saar mit Hundesegnung und Dackelrennen statt. Jeder Teckel, der zur Zucht zugelassen werden soll, benötigt einen Formwert. Diesen erhält er auf Zuchtschauen oder Rassehundeausstellungen. Er wird von einem geprüften Richter vergeben. Auch für Nichtzüchter ist dieser Formwert interessant. So weiß man, inwieweit der Teckel dem Rassestandard entspricht. Bewertet werden unter anderem der Körperbau, der Zahnstatus, das Gangwerk in Stand und Bewegung, die Vorder- und Hinterhand, Winkelungen, Augen und Kopf, eine anatomisch korrekte Rute (alle Wirbel müssen komplett sein), der Gesamteindruck sowie das äußere Erscheinungsbild im Stand und der Bewegung. Beim Rüden werden zudem noch die Hoden bewertet.

Bei der diesjährigen Zuchtschau wurden 17 Dackel bewertet. Es wurden nur die Formwerte „vorzüglich“ und „sehr gut“ bescheinigt. Zwei Dackel waren ohne Bewertung. Den besten Platz belegte der Kurzhaar-Zwergdackel mit dem Namen Cyberdachs Mini Real Love kurz Gina aus dem Zwinger „Vom Blutacker“ in Wiebelskirchen. Besitzerin Christine Kraushaar-Neufang zeigte sich sehr stolz auf ihren Vierbeiner, der kürzlich schon in Paderborn beim Deutschen Teckelklub (DTK) den ersten Platz belegt hat. Mit diesen beiden Auszeichnungen hat die kleine Hündin nun die Voraussetzungen zur Zuchtzulassung. Das Mindestalter dazu ist 18 Monate. „Die Dackel sollten aber zwei Jahre alt sein, bevor man mit der Zucht beginnt“, erklärte Christine Kraushaar-Neufang.

 Sieger der Zuchtschau für die Vierbeiner: Die Kurzhaardackel-Dame Gina aus Wiebelskirchen. 

Sieger der Zuchtschau für die Vierbeiner: Die Kurzhaardackel-Dame Gina aus Wiebelskirchen. 

Foto: Ruth Solander

Axel Hehl, der Gina und ihre Artgenossin, den Kaninchen-Teckel Ida Mon Repos, kurz Liesje (ebenfalls mit „vorzüglich“ bewertet) , bei der Zuchtschau führte, war begeistert von den beiden Dackeln. „Die Gewinner waren ohne Fehl und Tadel. Besser kann die Bewertung nicht sein“, lobte er die beiden Hunde.

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