Bestens vernetzte Querdenker

Wadern · Wie verständigt man sich durch Zeichen? Warum bewerten Europäer körperliche Nähe anders als Asiaten? Wie funktioniert ein selbstgebasteltes Schnurtelefon? Fragen wie diese klärten Schüler an den „Querdenker-Tagen“.

 Teilnehmer demonstrieren vernetztes Denken. Fotos: Edwin Didas

Teilnehmer demonstrieren vernetztes Denken. Fotos: Edwin Didas

Mit verschiedenen Formen der Kommunikation haben sich Vier- und Fünftklässler am Hochwald-Gymnasium (HWG) Wadern beschäftigt. "Querdenker-Tage" haben sie das Projekt genannt, bei dem auch Schüler der Grundschulen Wadrill, Nunkirchen, Lockweiler und Primstal mitgearbeitet haben. Die Kinder trafen sich über einen Zeitraum von acht Wochen jeweils an einem Tag in der Woche am HWG zur Projektarbeit. Vor kurzem haben sie die Ergebnisse den Eltern und Lehrern vorgestellt.

Zum Anfang der Präsentation demonstrierten die Schüler , wie nonverbale Kommunikation funktioniert: So schafften sie es, sich nur durch Zeichen dem Alter nach zu ordnen. Per Power-Point zeigten die Viert- und Fünftklässler den Besuchern Beispiele dafür, dass Kommunikation und Zeichensprache kulturell verschieden sind. "So hatten sie etwa erklärt, dass körperliche Nähe in Europa anders bewertet wird als in Japan, wodurch verschiedene Maßstäbe entstehen", resümiert Edwin Didas, der die "Querdenker-Tage" am HWG zusammen mit Heike Uhlmann-Schiffler betreut. "Außerdem mussten wir Erwachsenen bei pantomimischen Vorführungen der Kinder erraten, was gerade dargestellt wurde", berichtet Didas weiter.

Mit Kommunikationskanälen ging es weiter, wie die Projektbetreuer erzählen: "Unsere Querdenker hatten Videos erstellt, in denen sie den optischen Telegrafen, die Versendung von Funkwellen sowie die Erfindung der Morsetelegramme und des Telefons erläuterten." Auch hatten die Schüler eigene Schnurtelefone gebastelt, die ebenfalls präsentiert wurden. Nach Ende der Präsentation konnten sich die Eltern dann noch einmal alles in Ruhe von ihren Kindern erklären lassen.

Dass die Schüler mit Begeisterung dabei waren, dessen sind sich Uhlmann-Schiffler und Didas sicher. "Wie viel die Neun- bis Elfjährigen inhaltlich und methodisch gelernt haben, zeigte sich auch darin, mit welch einer Selbstverständlichkeit sie vor einem Publikum von 30 Erwachsenen ihre Arbeitsergebnisse vorstellten", betonen Didas und Uhlmann-Schiffler.

Zwei Projektphasen

 Nonverbale Kommunikation.

Nonverbale Kommunikation.

Die Idee zu den "Querdenker-Tagen" am HWG ist in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Hochbegabung Saarland entstanden. In jedem Schuljahr gibt es zwei Projektphasen, die unter einem besonderen Rahmenthema stehen. Innerhalb von zwei Monaten wird an ein zwei Projekttagen gearbeitet und am Ende werden die Ergebnisse vorgestellt. Das Hochwald-Gymnasium arbeitet dabei mit den Grundschulen Wadrill, Nunkirchen, Lockweiler und Primstal zusammen. Die Teilnehmer werden von den entsprechenden Schulen vorgeschlagen und kommen aus den Klassenstufen vier und fünf.

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