Die alten Ägypter in Wadern

Wadern · Die „Querdenker-Tage“ fördern besonders begabte und motivierte Jungen und Mädchen. Schüler aus dem Hochwald nahmen daran teil. Bei den Projekttagen beschäftigten sie sich mit dem Thema Ägypten.

 Die jungen Ägyptologen. Foto: Hochwald-Gymnasium

Die jungen Ägyptologen. Foto: Hochwald-Gymnasium

Foto: Hochwald-Gymnasium

Jean-Francois Champollion war ein Querdenker . Während alle anderen Ägyptologen die Hieroglyphenschrift als Bilderschrift verstanden und sich vergeblich um ihre Entschlüsselung bemühten, dachte Champollion in eine andere Richtung: Er erkannte, dass die Hieroglyphen eine Art Alphabet waren und konnte so die Schrift der alten Ägypter für die heutige Zeit lesbar machen. Was hat das mit dem Hochwald-Gymnasium (HWG) zu tun? Auch hier gibt es Querdenker . Es handelt sich dabei um Schüler des HWG sowie der Grundschulen in Wadrill, Nunkirchen, Lockweiler und Primstal. Sie nahmen an den "Querdenker-Tagen" am Hochwald-Gymnasium teil. Mit diesem Projekt werden besonders begabte und motivierte Schüler gefördert.
Verschiedene Blickwinkel

Es gibt noch eine Verbindung zu Champollion. Die Projekttage befassten sich nämlich in diesem Jahr mit dem Thema "Das alte Ägypten" und die "Querdenker " des HWG lernten auch kennen, wie es dem Querdenker Champollion gelungen war, die ägyptische Schrift zu übersetzen. Bei der Projektpräsentation stellten sie dies nun ihren Eltern vor. Außerdem schrieb jeder Teilnehmer seinen Namen in ägyptischen Hieroglyphen.

Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde an den acht Projekttagen das Thema beleuchtet. Ein Schwerpunkt war zum Beispiel der Aufbau der Gesellschaft im alten Ägypten. Dass es nicht nur um Inhalte ging, davon konnten sich die Eltern ebenfalls am letzten Projekttag überzeugen. Auch methodische Fähigkeiten stehen bei dem Projekt im Mittelpunkt. So drehten die jungen Ägyptologen kleine Filme zur Rolle der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in der Antike und führten diese ihren Eltern vor. Die Rolle des Pharao wurde ebenso beleuchtet wie die der Priester, Beamten, Handwerker, Händler, Bauern oder Sklaven.
Schüler mit Begeisterung dabei

Ein weiteres Thema war der Nil und seine Bedeutung für die Menschen. Die Fruchtbarkeit des Nildeltas war eine zentrale Voraussetzung für die Entstehung der Hochkultur im alten Ägypten. Ganz praktisch wurde dies von den jungen Forschern umgesetzt, indem sie ein Nilmodell erstellten, das bei der Präsentation ausgestellt wurde. Mit Hilfe von Plakaten wurden den Eltern typische Pflanzen und Tiere vorgestellt, die im alten Ägypten eine Rolle gespielt hatten. Auch die Mumifizierung war ein Thema. Hierzu wurde ein Experiment gemacht: Scheiben eines Apfels wurden so behandelt, das sie innerhalb weniger Tage austrockneten, um das Prinzip zu erläutern das bei der Mumifizierung der Toten in Ägypten eine Rolle gespielt hat.

Am Ende der Präsentation hatten dann die Eltern die Gelegenheit, sich von ihren Kindern anhand ihrer Projektmappen alles noch einmal erläutern zu lassen, was während der Projekttage erarbeitet worden ist. Dabei erlebten die Eltern auch, mit welch einer Begeisterung die Kinder bei der Sache waren.

Diesen Eindruck bestätigten auch Dr. Heike Uhlmann-Schiffler und Edwin Didas, die am HWG das Projekt Querdenkertage betreuen. Bei der Überreichung der Urkunden bedankten sie sich ausdrücklich bei den Teilnehmern für ihren Eifer und ihren Einsatz im Projekt. Wie viel die Neun- bis Elfjährigen gelernt haben, zeigte sich auch darin, mit welch einer Selbstverständlichkeit sie vor einem Publikum von 30 Erwachsenen ihre Arbeitsergebnisse vorstellten.

Eine Mutter brachte es auf den Punkt: "Mein Sohn hat sich durch die Teilnahme an den Querdenkertagen verändert und auch der Grundschullehrer hat bestätigt, dass er viel selbstbewusster geworden ist."

Zum Thema:

HintergrundDie Idee zu den Querdenkertagen am Hochwald-Gymnasium ist in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Hochbegabung Saarland, IQXXL, entstanden. In jedem Schuljahr gibt es zwei Projektphasen, die jeweils unter einem besonderen Rahmenthema stehen. Über einen Zeitraum von zwei Monaten wird einmal in der Woche ein Projekttag am HWG durchgeführt und am Ende werden die Ergebnisse der Projektarbeit vorgestellt. Das HWG arbeitet dabei mit den Grundschulen Wadrill, Nunkirchen, Lockweiler und Primstal zusammen. Die Teilnehmer werden von den entsprechenden Schulen vorgeschlagen und kommen aus den Klassenstufen vier und fünf. redhwg-wadern.de

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