Pfarrgarten wird zum Mattiswald
Lockweiler · Der Pfarrgarten in Lockweiler verwandelt sich an drei Tagen Mitte Juli in den Mattiswald. Räuber sind dort unterwegs und fantastische Wesen wie Graugnome, Wilddruden, Rumpelwichte und Unterirdische. Am Freitag, 15. Juli, hat Ronja Räubertochter Premiere. Zu vier Aufführungen lädt der Theaterverein Lockweiler-Krettnich ein.
Ronja ist wütend. Gerade hat sie sich mit Birk, dem Sohn des gegnerischen Räuberhauptmannes, gestritten. Dem ist sie im Mattiswald begegnet. Nebel zieht auf. Aus der Wut wird Angst. Plötzlich bricht Ronja mit dem Fuß in eine Höhle ein. In die Höhle der Rumpelwichte. Und die sind alles andere als erfreut. Wenn doch nur Birk da wäre.
Eine Szene aus Ronja Räubertochter. Das Theaterstück nach dem Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren studieren die Amateurschauspieler des Theatervereines Lockweiler-Krettnich seit Dezember ein. Der Mattiswald liegt im Pfarrgarten in Lockweiler , zwischen Pfarrhaus und Baustelle des Kindergartens.
Zum zweiten Mal wagt sich der Verein an eine Freilichtaufführung. Im vergangenen Jahr standen die Abenteuer von Tom Sawyer und Huck Finn auf dem Programm. Zu vier Vorführungen lädt der Verein vom 15. bis 17. Juli in den Pfarrgarten. Der Vorverkauf läuft.
Konzentriert sind die Schauspieler bei der Probe im Pfarrgarten bei der Sache. Regisseurin Carmen Andersen schaut aufmerksam zu, gibt Tipps, macht Verbesserungsvorschläge: "Ich will Euer Gesicht sehen, Ihr müsst Euch zum Publikum wenden."
Wenige Meter entfernt stehen mehrere Männer auf Gerüsten, machen Holzlatten an den Metallstangen fest. Diese dienen als Unterkonstruktion für das Mauerwerk aus Holz. Schließlich bauen die Helfer eine kleine Burg in den Pfarrgarten, samt Höllenschlund in luftiger Höhe. Die Wände der Steinhalle, das Wohnzimmer der Mattisräuber, stehen schon. Noch nichts zu sehen ist von der Bärenhöhle und der Höhle der Rumpelwichte. Bis zur Premiere ist noch einiges zu tun. Fast jeden Abend wird geschraubt, gebaut und gewerkelt. Oder geprobt.
Mehr als 30 Akteure stehen bei Ronja Räubertochter auf der Bühne. Die Helfer vor und hinter den Kulissen nicht mit eingerechnet. Die Jüngste besucht noch den Kindergarten, der Älteste ist in Pension. Ein Mehrgenerationen-Projekt. Die beiden Jugendlichen Lea Wilhelm als Ronja und Elias Weißenrieder als Birk spielen die Hauptrollen. Seit Dezember laufen die Proben.
Zum Inhalt: Ronja ist die Tochter des Räuberhauptmannes Mattis und seiner Frau Lovis. Er wohnt mit seinen Räubern in der Mattisburg, die bei einem Unwetter durch einen Blitzschlag zweigeteilt wird. Beide Teile sind durch den Höllenschlund getrennt.
Im Mattiswald leben abenteuerliche Geschöpfe: Wilddruden, Rumpelwichte, Unterirdische, Graugnome. Und auch Borkaräuber. Die mag Mattis gar nicht leiden. Als sich dann die Borkaräuber in dem abgespaltenen Teil der Mattisburg niederlassen, ist der Räuberhauptmann richtig sauer.
Ronja hingegen entdeckt nach und nach den Wald und seine Bewohner, lernt Borkas Sohn Birk kennen. Die Beiden freunden sich an. Heimlich. Als Mattis eines Tages Birk gefangen nimmt, kommt es zum Streit mit Ronja. Einem ziemlich heftigen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
"Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren spielt der Theaterverein in einer Bühnenfassung von Barbara Hass des Verlages für Kindertheater aus Hamburg. Premiere ist am Freitag, 15. Juli, 17 Uhr, im Pfarrgarten. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 16. Juli, 16 Uhr, am Sonntag, 17. Juli, 11 und 17 Uhr.
Der Vorverkauf läuft. Karten gibt es im Reisebüro Schirra in Wadern, in der Bücherhütte Wadern, bei Forst- und Gartengeräte Wilhelm in Lockweiler und in der Bürgerstube Krettnich. Der Eintritt kostet neun Euro für Erwachsene, sieben Euro für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre. Karten können auch bei ticketregional gekauft werden (hier mit Vorverkaufsgebühr).
