Unwetter Sturm wütete über dem Landkreis
Merzig-Wadern · Sturmtief „Burglind“ hat am Morgen und Vormittag des gestrigen Tages die Einsatzkräfte in der ganzen Region auf Trab gehalten. Bäume stürzten um, Wasser überflutete Keller.
Zahlreiche umgestürzte Bäume, Verkehrsbehinderungen, einzelne Unfälle und umhergewirbelte Gegenstände sind das Resultat der heftigen Sturmböen am gestrigen Mittwochvormittag. Die Beamten der Polizeiinspektion Nordsaarland in Wadern mussten zu rund 20 witterungsbedingten Einsätzen ausrücken, wie die Dienststelle der SZ auf Anfrage mitteilte. Besonders betroffen waren die Gemeinden Losheim am See und Weiskirchen.
Insgesamt wurden vier witterungsbedingte Unfälle gemeldet und polizeilich aufgenommen. Bei zwei Verkehrsunfällen wurden Autos – nach Angaben ihrer Fahrer – aufgrund des starken Windes auf die Gegenfahrbahn gedrückt, so dass es zur Kollision mit Fahrzeugen im Gegenverkehr kam. Einzelne Streckenabschnitte der betroffenen Straßen mussten vorübergehend teilweise oder vollgesperrt werden. Nach bisherigem Kenntnisstand wurde niemand bei den gemeldeten Verkehrsunfällen verletzt.
Auf der B 268 und der L 151 registrierte die Polizei zwei leichte Verkehrsunfälle: Ein Fahrzeug kollidierte mit einem umgestürzten Baum, der die Fahrbahn blockierte. Auf der L 151 bei Weiskirchen in Richtung Zerf stieß ein Pkw mit einem durch den Sturm aufgewirbelten Trampolin zusammen. Auf der selben Landstraße stürzte zwischen Thailen und Wadern ein Baum auf ein vorbeifahrendes Auto. Dessen Fahrerin wurde leicht verletzt und wurde vom Rettungsdienst abtransportiert. Daneben rückte die Weiskircher Wehr zu drei weiteren Einsatzsstellen aus, an denen Bäume umgestürzt waren: zwischen Steinberg und Konfeld, auf der L157 bei Weiskirchen sowie bei Rappweiler. In Thailen drohte Wasser eine Garage zu überfluten, hier musste die Feuerwehr zum Abpumpen ausrücken.
In der Gemeinde Losheim am See wurde nach Angaben von Meteorologen die höchsten Windgeschwindigkeiten mit rund 120 Stundenkilometern (Windstärke 12, Orkanstärke) gemessen. In Losheim selbst stürzte in der Bachstraße ein Baum auf einen geparkten Pkw. Ebenso sorgten umhergewehte Wellblechteile im Bereich Weiherberg für Aufregung. Hierdurch wurden geparkte Fahrzeuge beschädigt. Im Laufe des Tages wurde die Verbindungsstraße zwischen dem Stausee Losheim und Scheiden (Zubringer zur L 373) zeitweilig gesperrt, weil vorsorglich dort Bäume gefällt wurden. Diese waren von den starken Windböen bereits in Mitleidenschaft gezogen worden und drohten umzustürzen. Ebenfalls wurden die B 268 in Richtung Britten und die Straße Wolfsborn zwischen Globus Baumarkt und Globus Warenhaus wegen Räumungs- und vorsorglichen Fällarbeiten gesperrt.
Im Ortsteil Britten wurde durch die starken Windböen das Dach eines Buswartehäuschens an der B 268 (an der Abfahrt nach Britten Höhe Girtenmühle) mehrere Meter durch die Luft bis zum Waldrand gewirbelt. Im Nachbarort Bergen entwurzelten Sturmböen eine Tanne, die auf ein Haus stürzte. Verletzt wurde niemand.
Auch musste die örtliche Feuerwehr zum Campingplatz am Losheimer Stausee ausrücken: Ein Baum war umgestürzt und versperrte einem Camper die Tür von seinem Wohnmobil. „Der Mann konnte wieder befreit werden und war unverletzt“, teilt Kreisbrandinspekteur Siegbert Bauer mit.
Mit Überflutungen hatten die Ortsteile Mitlosheim und Rissenthal zu kämpfen. „In Mitlosheim waren gleich mehrere Straßen überschwemmt und in Rissenthal die Straße Auf Kellerchen und der Dorfplatz“, berichtet Bauer weiter.
Viel Arbeit gab es für die Einsatzkräfte rund um Steinberg und Morscholz. Um 6.44 Uhr mussten sie zu einem umgestürzten Baum zwischen Steinberg und Konfeld ausrücken, gegen 9 Uhr wiederum war ein Keller in Morscholz in der Straße Im Mühlenfeld vollgelaufen. In Dagstuhl wurde das Vereinsgelände des Schäferhundevereins von der Wadrill überflutet. „Glücklicherweise ist noch kein Wasser im Clubheim, was auch hoffentlich so bleibt“, sagte Vereinsvertreter Achim Josten gegenüber der SZ.
In Merzig erreichten die Polizeiinspektion 17 Notrufe wegen umgestürzter Bäume. Zu sieben Einsätzen mussten die Hilfskräfte der Feuerwehr in der Gemeinde Beckingen ausrücken. In der Fliederstraße und in der Barbarastraße in Saarfels, Am Rod in Hargarten, in der Hüttersdorfer Straße und in der Straße Zum Wilscheider Hof in Düppenweiler und auf der Landstraße L 156 zwischen Oppen und Nunkirchen im Waldgebiet Lückner waren jeweils Bäume umgestürzt. Die Beckinger Feuerwehr räumte die Gefahrenstellen. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Merzig kam es nach Mitteilung der Polizei zu keinen weiteren Unfällen.
Die Gemeinde Mettlach kam bei dem gestrigen Unwetter vergleichsweise glimpflich davon. „Zwei kleinere Bäume sind umgestürzt, weswegen es zeitweise zu Verkehrsbehinderungen kam, und ein Keller wurde überschwemmt“, sagte der stellvertretende Wehrführer Erwin Schönberger über das Ausmaß der Sturmschäden.
„Unsere Gemeinde ist verschont geblieben“, sagte der Perler Gemeinde-Wehrführer Manfred Gelz. Lediglich im Ortsteil Büschdorf habe es nach seinen Angaben einen Einsatz gegeben, als Wasser in den Keller eines Hauses gelaufen war. Mit umgestürzten Bäumen wurde die Feuerwehr in Perl indes nicht konfrontiert. Allerdings gab es mancherorts durch den Sturm verursachte Stromausfälle, etwa in Büschfeld, Mettlach oder Merzig. Dies gab der Energieversorger Energis bekannt.