Fußball Spannende Woche für den Spielertrainer

Weiskirchen · Ein Heimspiel gegen den Spitzenreiter – und die Chance, in der Tabelle mit ihm gleichzuziehen. Das ist für jeden Trainer das Nonplusultra. Nicht so für Steffen Schommer von Landesligist SV Weiskirchen-Konfeld.

 Weiskirchens Spielertrainer Steffen Schommer (hier rechts im Laufduell mit Körprichs Lukas Graf) ist mit seinem Team auf Erfolgskurs – und auch privat.

Weiskirchens Spielertrainer Steffen Schommer (hier rechts im Laufduell mit Körprichs Lukas Graf) ist mit seinem Team auf Erfolgskurs – und auch privat.

Foto: Barth

Steffen Schommer ist gespannt wie ein Flitzebogen: Der Spielertrainer des Fußball-Landesligisten SV Weiskirchen Konfeld wird in den nächsten Tagen zum ersten Mal Papa – und fiebert dem natürlich geradezu entgegen. Zudem ist er unsicher, was seine Elf an diesem Sonntag erwartet, wenn der Tabellenfünfte um 16 Uhr Spitzenreiter SV Friedrichweiler zum Spitzenspiel im Holzbachtal-Stadion empfängt.

Der Aufsteiger hat die Liga geradezu im Sturm erobert, wie stolze 45 Tore in elf Spielen eindrucksvoll dokumentieren. Zum Vergleich: Der Ligazweite Düren-Bedersdorf hat mit 32 Toren als zweitbeste Offensive 13 Mal weniger getroffen.

Ebenfalls imposant ist dieser Vergleich: Die beiden Angriffsprotagonisten der Friedrichweiler, Thomas Geibig und Marcus Gläs, haben mit zusammen 20 Toren fast so oft getroffen wie der komplette Kader des SV Weiskirchen mit 21. „Ich kenne den Gegner ehrlich gesagt überhaupt nicht und bin überrascht, wie stark Friedrichweiler bisher auftritt“, sagt Schommer: „Ich habe aber gehört, dass sie extrem konterstark sind.“

Davon können auch zwei Kreisrivalen ein Lied singen: Der SV Losheim unterlag zu Hause mit 1:4, der SV Bardenbach ging vor heimischer Kulisse sogar mit 3:9 baden.

Schommers Vorhaben lautet daher: Den drei Zähler vorausliegenden Aufsteiger mit dessen eigenen Waffen schlagen. „Wir möchten dem Gegner auf keinen Fall ins offene Messer laufen. Deshalb versuchen wir, hinten kompakt zu stehen, um dann selbst über Konter zum Erfolg zu kommen – das ist der Masterplan.“ Auch auf die Gefahr hin, dass sich ein eher chancenarmes Spiel ergibt. Schommer findet: „Wenn es ein Mittelfeldspiel wird, kommt uns das vielleicht eher entgegen als ein Spiel, in dem es hin und her geht. Friedrichweiler hat sehr viele Tore geschossen. Ich glaube nicht, dass wir in einem Schlagabtausch mithalten könnten, denn so gut sind wir vorne nicht besetzt.“

Das liegt auch an der schweren Verletzung von Peter Lauer, dem Bruder von Weiskirchens zweitem Spielertrainer und Torwart Marc Lauer.

Der Torjäger war mit 61 Toren in 59 Partien in den beiden vergangenen Jahren die offensive Lebensversicherung des Vereins und zuletzt mit 31 Buden ein Garant für das starke Abschneiden auf Rang drei. Doch nach einem Meniskusabriss im Training wird Lauer seinen fünf Toren aus vier Spielen in diesem Jahr keine weiteren hinzufügen können.

Umso mehr ist Schommer angetan vom Zwischenstand mit 22 Zählern aus elf Partien: „Wir sind mit dem Saison-Verlauf echt zufrieden. Hätte mir vor der Runde jemand gesagt, dass wir ohne Peter dennoch in Schlagdistanz zur Spitze liegen, hätte ich sofort unterschrieben.“ Zumal Lauers Ausfall nicht der einzige herbe Schlag war. Mit Masahiko Ito ist beispielweise ein weiterer Leistungsträger erst von einem Kreuzbandriss genesen und noch nicht wieder der Alte.

„Da ist es schön, dass die Leute aus der zweiten Reihe so einen guten Job machen“, lobt Schommer. Einen Makel sieht er nur in der Heimbilanz, denn die bisher drei Niederlagen gab es alle zu Hause. Doch vielleicht kann seine Elf die Ausbeute ja jetzt aufpolieren – und dem Spielertrainer so ein vorzeitiges Geschenk zur baldigen Geburt seines Kindes machen.

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