Wo sich Kunst und Natur verbünden

Saarbrücken/Orscholz. Rundum Wald. Das Grün wächst fast in die großflächigen Fenster des Orscholzer "Cloef-Atriums" hinein - und verbindet sich mit all dem, was da drinnen, unter Dach, und rundum in der Landschaft, bis in den Herbst an Kunst gezeigt wird

 Ximena Urioste de Fries lässt einen zersägten Baumstamm vorm Cloef-Atrium schlängeln. Fotos: Brenner

Ximena Urioste de Fries lässt einen zersägten Baumstamm vorm Cloef-Atrium schlängeln. Fotos: Brenner

Saarbrücken/Orscholz. Rundum Wald. Das Grün wächst fast in die großflächigen Fenster des Orscholzer "Cloef-Atriums" hinein - und verbindet sich mit all dem, was da drinnen, unter Dach, und rundum in der Landschaft, bis in den Herbst an Kunst gezeigt wird. Ein prachtvoll-großes Podium ist das für die Künstler, die im Landesverband Saarland des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler zusammengeschlossen sind - das größte, das sie bisher hatten. Voraussetzung für die Teilnahme war, dass ihnen was einfiel zum Thema "Kreis - Kreislauf der Natur". Das Ergebnis: Kunst im Wald, Kunst am Bau. Kunst opulent, spaßig oder karg. Grafik, Malerei, Fotografie. Vor allem aber: vielseitig. Video, Plastik, Skulptur, Installationen, Kunst am Bau - alles ist da. Und alles irgendwie "rund". Ein Jahr lang hatten die Kunstschaffenden - auch Luxemburger und Rheinland-Pfälzer gehören dazu - Zeit, ihre Sicht der Dinge zu realisieren. Und man kann sich vieles rund denken hier oben über der runden Saarschleife, wo vor 19 Jahren ein Sturm den Wald hinweggefegt hat - woraufhin dort die "runde" Klinik gebaut wurde, danach das "runde" Cloef-Atrium. Ein Beispiel: Der zersägte Baumstamm draußen vorm Atrium schlängelt sich durch den Wald, stückchenweise, und wirkt doch wie ein Ganzes. Ximena Urioste de Fries hat die vom Sturm gefällte Buche zum gerundeten Denkmal gemacht. Drinnen im Atrium ist viel Platz für Präsentationen - und er ist genutzt. Ganz originell: In den Räumen hinter der Besucher-Organisation stellen mehrere Künstler Dinge vor, die zunächst im kleinen Modell zeigen, was nach der Vorstellung ihrer Schöpfer irgendwann großformatig das Atrium zieren könnte: das "Traumschiff" von Brigitte Morsch zum Beispiel das Atrium-Dach. Oder die auf einem Monitor schwebenden Leuchtröhren von Alexander Tritz. Sie sollen nach seiner Idee an den großen Fenstern des Atriums installiert werden. Da haben nun die Besucher ein Wörtchen mitzureden: Sie können die Modelle bewerten, ihr Urteil in eine Urne werfen - und dabei auch gleich noch, wenn sie Glück haben, ein Service von Villeroy & Boch gewinnen. Die gegenwärtige Ausstellung endet am 13. Juni. Am 20. Juni beginnt die zweite Etappe (bis 8. August) und am 15. August die letzte (bis 26. September). Die Installationen in der Landschaft bleiben bis Ausstellungsende erhalten. Zusätzlich gibt es zahlreiche Aktionen, bei denen Zuschauer den Künstlern zuschauen dürfen, sogar einbezogen werden. Bei Maryse Linster zum Beispiel im Mai an den Wochenenden, am 17. und 18. Juli ist Holzbildhauer Hans Jürgen Pruß am Werk. An den Nachmittagen 20. und 27. Juni gibt es eine interaktive Glasfassadenarbeit von Julia Baur und Carolin Isele-Schmidt, bei der das Publikum einbezogen wird - also nix wie hin. Dringender Rat: Viel Zeit mitbringen! Selbst die Bänke im Wald sind, zu Kunstobjekten gestaltet, auch "rund" zu erwandern. Kontakt: Cloef-Atrium, Tel. (0 68 65) 9 11 51 12, BBK, Tel. (06 81) 37 56 29.www.bbk-saarland.comwww.cloef-atrium.de

 Dieses "Traumschiff'' soll nach der Vorstellung von Brigitte Morsch auf dem Cloef-Atrium thronen.

Dieses "Traumschiff'' soll nach der Vorstellung von Brigitte Morsch auf dem Cloef-Atrium thronen.

 Ximena Urioste de Fries lässt einen zersägten Baumstamm vorm Cloef-Atrium schlängeln. Fotos: Brenner

Ximena Urioste de Fries lässt einen zersägten Baumstamm vorm Cloef-Atrium schlängeln. Fotos: Brenner

 Dieses "Traumschiff'' soll nach der Vorstellung von Brigitte Morsch auf dem Cloef-Atrium thronen.

Dieses "Traumschiff'' soll nach der Vorstellung von Brigitte Morsch auf dem Cloef-Atrium thronen.

Auf einen BlickDer BBK Landesverband Saar, Sitz im "Künstlerhaus" in der Saarbrücker Karlstraße, hat 137 Mitglieder, professionelle Künstler der verschiedenen Richtungen. Vorsitzende ist seit 2004 Monika Schrickel. Seither gab es mehrere große, themengebundene Ausstellungen, so auf der Bergehalde Ensdorf und auf dem Tholeyer Schaumberg. Die jetzige Ausstellung ist die bisher größte, Leiterin ist Anne Haring. Das Cloef-Atrium mit seinem Leiter Matthias Hießerich und den Mitarbeitern haben erheblichen Anteil am guten Gelingen. Öffnungszeiten: täglich 10 bis 17 Uhr. tb

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