Es ist das erste Meisterschaftsspiel auf Naturrasen, zugleich endet eine einjährige Zeit ohne Heimspiele. „Seit Februar 2016 befasst sich der SV Rissenthal intensiv mit der Möglichkeit, seinen Tennenplatz in einen Naturrasenplatz umzubauen, da der braune Platz kaum noch bespielbar war und ohnehin hätte saniert werden müssen. Da war es wohl selbstverständlich, um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben, gleich die grüne Wiese zu bevorzugen. Mit Zuschüssen, der Gemeinde Losheim, Sportplanungskommission, des Ministerium für Inneres, Bauen und Sport sowie Sponsoren, aber auch Eigenmittel und Eigenleistungen konnte nach der technischen Planung im März vergangenen Jahres mit den Umbauarbeiten begonnen werden“, blickt Vereinsvorsitzende Birgit Philippi auf die ersten Schritte zurück. „Insgesamt hat sich die Finanzierung der Kosten von etwa 170 000 Euro als sehr schwierig erweisen, aber bis Baubeginn konnte alles in trockene Tücher gepackt werden“, betont Projektleiter Alfons Emge, der zusammen mit Vorstandsmitglied Ernst Lehnen die Triebfedern bei der Planung waren.

Groß war die Euphorie im Verein, als endlich mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Entsprechend groß war auch die Anzahl ehrenamtlicher Helfer, die kräftig mit anpackten, denn es galt schließlich auch, die Eigenleistung in das Projekt einzubringen. Die Tennenschicht wurde von den Mitgliedern abgetragen. Für die Beregnungsanlage des neuen Sportplatzes war eine Wasserversorgung auf einer Länge von 260 Metern zwischen dem ehemaligen Hochbehälter von Rissenthal und dem am Sportplatzrand im Erdreich verlegten, 80 Kubikmeter großen Wassertank in Eigenleistung zu erstellen. Eine starke Zaunanlage rund um den 96 mal 63 Meter großen Platz schützt vor Wildschweinen und sonstigen ungebetenen Besuchern der Platzanlage. „Nahezu 50 Arbeitseinsätze mit jeweils zehn bis 15 Leuten und weit über 1000 Stunden wurden absolviert“, war der Projektleiter mit dem freiwilligen Engagement der Mitglieder zufrieden.

Das Einbauen und Einsäen der Rasentragschicht war Angelegenheit der bauausführenden Fachfirma. Die Einsaat erfolgte kurz nach Ostern. Mittlerweile, trotz hochsommerlicher Hitze und wenig Regen, präsentiert sich der Platz in einem satten Grün. „Damit ist für uns ein Traum in Erfüllung gegangen. Unsere aktiven Herren- und Frauenmannschaften spielen auf Rasen. Das macht uns schon ein wenig stolz“, gibt die Vorsitzende Philippi unumwunden zu. Vor allem konnte damit überhaupt nicht gerechnet werden, nachdem der Herrenspielbetrieb ganze neun Jahre lang eingeschlafen war und erst vor vier Jahren wieder reaktiviert werden konnte. „Wir haben jetzt eine Grundlage geschaffen, dass sich in Zukunft der Fußball in Rissenthal nachhaltig entwickeln kann“, zeigte die Vorsitzende sichtlich zufrieden.

So wird es denn auch nicht ausbleiben, dass die Fußballer mit viel Euphorie unter dem jungen erfolgshungrigen neuen Trainer Benjamin Heinrichs (zuvor Trainerstab VfB Dillingen) im ersten echten Heimspiel nach langer Zeit in die Saison starten wollen. Spieler-Abgänge sind nicht erfolgt. „Sportlich verbessern“, hat der Trainer das Saisonziel ausgegeben. Will heißen, besser als Platz fünf im Vorjahr, also näher an die oberste Tabellenregion heranrücken. Der SV Rissenthal lädt alle Fußballfreunde der Region für diesen Freitag ab 18 Uhr ein, dieses für den Verein so großartige Ereignis gebührend mitzufeiern.