Wenn Oppen zur „Geisterstadt“ wird
Oppen · Volksläufen laufen die Teilnehmer weg. Das Starterfeld beim 12. Halloween-Lauf ist dagegen gespenstisch groß. Das Grusel-Spektakel der LG Reimsbach-Oppen geht am kommenden Montag in die zwölfte Runde.
Nebel wabert durch die Straßen, rußig qualmende Kerzen flackern, seltsame Gestalten kauern in den Vorgärten. Dazu schallen ein unheimliches Krächzen und gequältes Stöhnen durch die Nacht. Jedes Jahr am letzten Tag im Oktober verwandelt sich das Wohngebiet Schlädt im Beckinger Ortsteil Oppen bei Einbruch der Dunkelheit in eine schaurig schöne Geisterstadt. Und mittendrin: Scharen von Läufern.
Doch die absoluten Tempomacher stehen am Montag beim Halloween-Lauf der LG Reimsbach-Oppen nicht im Mittelpunkt. Stattdessen viele große und kleine Zombies , Skelette und Vampire, die bei der zwölften Auflage des Lauf- und Grusel-Spektakels ihr Unwesen treiben werden. "Natürlich wird es auch Gewinner geben, aber die Gaudi ist uns wichtiger als Bestzeiten. Es ist ein reiner Spaß-Lauf", betont Jürgen Ehl vom Orga-Team. "Es ist keine vermessene Strecke. Jeder zählt die Runden selbst. Der Wettkampf-Charakter ist nebensächlich", fügt Ehl hinzu.
Eine absolute Hauptrolle spielen die Anwohner im Wohngebiet am Sportplatz. Sie werden ihre Vorgärten mit Grabsteinen, Sensenmännern, Knochen oder am Galgen baumelnden Puppen wieder in gruselige Horror-Plätze verwandelt haben und die ständig wachsende Laufgemeinde ebenso schocken wie begeistern. Und das gilt vor allem für die jüngeren Starter. "Uns liegen bereits 500 Voranmeldungen vor. Beim Teilnehmerrekord mit 650 Läufern zählten wir damals 500 Kinder. Und für sie ist unser Lauf auch gedacht", freut sich Ehl über die Resonanz. Während Volksläufe über rückläufige Zahlen klagen, kann sich diese Oppener Gaudi-Veranstaltung über mangelndes Interesse nicht beschweren. Übrigens: Ab 16.30 Uhr stehen fünf LG-Helferinnen in der "Maske" bereit. Mit Pinseln und Schminke "bewaffnet" verwandeln sie die Kids in furchteinflößende Grusel-Monster.
Nach den Starts jagen zwischen 18 und 18.50 Uhr kleine Wichtel und etwas ältere Kobolde über die 350 bis 750 Meter langen "Geisterbahnen".
Rennen sieben über 600 Meter ist der Special-Olympic-Lauf für körperlich und geistig behinderte Kinder, und der steigt um 19 Uhr. Die Rolli-Fahrer legen ab 19.10 Uhr dann 1100 Meter zurück. Die gleiche Distanz muss ab 19.25 Uhr von den Kindern der Altersklasse U12 bewältigt werden. Auf die Jugend U14/U16 warten um 19.35 Uhr insgesamt 1900 grausige Meter. Die überwiegend erwachsenen "Jedermänner" dürfen sich ab 19.50 Uhr gruseln und die einmalige Atmosphäre auf dem 800 Meter langen Rundkurs sechs Mal genießen. Die Anmeldung kostet drei Euro, für "Jedermänner" fünf Euro. Voranmeldungen sind noch bis Samstag unter Telefon 06832/80552 oder per Mail an st.speicher@t-online.de möglich. Spätentschlossene können sich noch am Wettkampftag bis 30 Minuten vor den jeweiligen Läufen anmelden.
