Markttreiben wie im Mittelalter

St. Wendel. Wie sah das Leben aus, als der Chorteil der Wendelinus-Basilika vor 650 Jahren gebaut wurde? Was spielte sich damals auf dem Fruchtmarkt ab? Welche Kleidung trugen die Menschen? Was aßen sie und womit verdienten sie ihr Geld? Darauf will der Mittelaltermarkt eine Antwort geben, der am Samstag, 14. August, und Sonntag, 15. August, rund um die Kirche gehalten wird

 Stände wie in alten Zeiten gibt es auf dem mittelalterlichen Markt am 14. und 15. August auf dem Platz vor der St. Wendeler Basilika. Foto: dpa

Stände wie in alten Zeiten gibt es auf dem mittelalterlichen Markt am 14. und 15. August auf dem Platz vor der St. Wendeler Basilika. Foto: dpa

St. Wendel. Wie sah das Leben aus, als der Chorteil der Wendelinus-Basilika vor 650 Jahren gebaut wurde? Was spielte sich damals auf dem Fruchtmarkt ab? Welche Kleidung trugen die Menschen? Was aßen sie und womit verdienten sie ihr Geld? Darauf will der Mittelaltermarkt eine Antwort geben, der am Samstag, 14. August, und Sonntag, 15. August, rund um die Kirche gehalten wird. An den beiden Tagen wird viel historisches Handwerk vorgeführt. Huf- und Waffenschmiede, Holzhauer und Töpfer lassen sich nieder, Papierschöpfer, Lederer, Buchbinder und eine historische Spinnerei schlagen ihre Zelte auf. Vom edlen Geschmeide über Gewandungen, Lederwaren und Tongeschirr bis hin zum Holzspielzeug, selbst gemachten Köstlichkeiten, Weine, Kräuter, Seifen und Räucherwerk reicht die Palette des Warenangebotes der Händler aus ganz Deutschland. An den Ständen der experimentellen Archäologie ist das Mitwirken der Besucher gefragt. Im Scriptorium, der mittelalterlichen Schreibstube, können die Marktbesucher mit dem mittelalterlichen Schilfrohrfüller, dem Calamus, und mit selbst gemachter Tinte in der so genannten Unzialschrift (das sind zollgroße Buchstaben) auf Büttenpapier schreiben. Sie können ebenso Grußkarten gestalten oder einfach Buchtexte in dieser Schrift abschreiben. Kinder und Erwachsene haben die Möglichkeit, sich im Bogenschießen zu üben und bei einem historischen Mühlespiel mitzumachen. Altes Handwerk erlebenIn der Specksteinwerkstatt werden Amulette und Glücksbringer angefertigt. Wer Spaß am Filzen von Wolle hat, findet auf dem historischen Markt ebenfalls eine Möglichkeit. Das historische Kinderkarussell, das mit einer Handkurbel versehen ist, wird unzählige Runden drehen. Es gibt mittelalterliche Tänze und viele Spiele für die Jungen und Mädchen.Eine mittelalterliche Bräterei, eine Feldbäckerei, eine Creperie und eine Taverne (ein "Spelunkus Gaudium Gastro") werden die Besucher mit unterschiedlichen Gerichten und Getränken verwöhnen. Alte Musik kommt von der Gruppe Adivarius, die auf historischen Instrumenten spielen werden. Gaukeleien, Schreie der Herolde, Feuerjonglierer und allerlei lustiges Volk werden zwei Tage lang über den Fruchtmarkt und rund um die Kirche schwärmen. Eintrittsgeld wird für den Markt nicht erhoben. Er ist am Samstag von elf bis 22 Uhr und am Sonntag von elf bis 19 Uhr geöffnet. Der Mittelaltermarkt unter dem Motto "St. Wendel anno 1360" ist Teil des Wendelinusjahres zum 650-jährigen Kirchenjubiläum. Das Gedenkjahr hat am 20. Oktober 2009 begonnen und wird mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Den Abschluss der Jubiläums-Feierlichkeiten bildet die Wallfahrtswoche vom 20. bis 26. Oktober.

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