Lärmschutz an der A 8 wird im Frühjahr 2014 fertig

Schwarzenholz/Heusweiler · Eine Langzeit-Baustelle und Tempo 80 Km/h – es gibt kaum etwas, über das sich Kraftfahrer auf der Autobahn mehr ärgern. Hans Dittgen aus Dillingen wollte jetzt mal wissen, was genau hinter der Baumaßnahme an der A 8 steckt.

Seit geraumer Zeit ist auf der Autobahn A 8 zwischen den Anschlussstellen Schwalbach/Schwarzenholz und Heusweiler eine Baustelle eingerichtet. In beiden Richtungen gibt es jeweils zwei Fahrspuren. Es gilt ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern. Leser-Reporter Hans Dittgen aus Dillingen fragt sich schon seit Längerem, was und vor allem wie lange an dieser Stelle wohl noch gebaut wird.

"Seit etlichen Monaten, gefühlt Jahren, ist auf der A 8 eine Baustelle eingerichtet. Diese dient offensichtlich der Errichtung einer Schallschutzwand, die wohl als Schloss Neuschwanstein der Schallschutzwände in die Geschichte eingehen soll. Protz und Prunk neben dem doch sehr behäbigen Baufortschritt legen die Vermutung nahe, dass man dieses Teil billiger vergoldet aus Amerika importiert hätte", erklärt er.

Neben dem "behäbigen Baufortschritt" beschäftigt ihn die Frage, was schallgeschützt werden soll. "Hinter der Wand gibt es nur baumähnliches Gesträuch, landwirtschaftlich genutzte Felder und Freiflächen, von Wohnbebauung keine Spur. Aber sicher hat hier der Nabu festgestellt, dass der Vogel Uiuiui durch die Geräusche der Autobahn beim Balzen einen Schluckauf bekommt und das geht ja nun gar nicht", formuliert er in seinem Brief an die Redaktion. "Ein typisches Beispiel dafür, wie das Geld der Steuerzahler auch in Zeiten angeblich knapper Kassen mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfen wird."

Wir haben beim Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) nachgehört. Zuständig, so Klaus Kosok, Sprecher des LfS, für die Errichtung der Wand sei der Bund als Baulastträger der Autobahn, in dessen Auftrag der Landesbetrieb für Straßenbau tätig wird. "Die Lärmschutzwand ist Teil des Planfeststellungsbeschlusses vom 10. Juni 1986. Er umfasst Lärmschutzmaßnahmen für die Bereiche Niedersalbach, Obersalbach, Heusweiler und Hirtel. Es handelt sich dabei im Zusammenhang mit dem vorhergehenden Ausbau der A 8 um Maßnahmen der Lärmvorsorge, da Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte für Wohngebiete vorliegen", erläutert er. Der ganze Abschnitt mit einer Gesamtlänge von etwa 2,2 Kilometern Länge wurde aufgrund von Auflagen der Saarbergwerke (Grubensenkungen) in zwei Bauabschnitte unterteilt. Der erste Bauabschnitt zum Schutz des Wohngebietes "Bei den Allwiesen" wurde bereits 1989 mit einer Gesamtlänge von rund 1270 Meter fertiggestellt. "Mit dem Bau des zweiten Abschnittes haben wir im vergangenen Jahr begonnen, nachdem die DSK bestätigt hatte, dass mit Grubensenkungen nicht mehr zu rechnen ist", sagt Kosok. Die Kosten für den Bau der Wand belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2014 vorgesehen.

Den Hinweis bekamen wir von Leser-Reporter Hans Dittgen aus Dillingen. Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie die Nummer (06 81) 5 95 98 00 oder schicken Sie alles an unsere E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de oder unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.

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