Merchweiler im Wies'n-Fieber

Merchweiler · In Merchweiler hat man offensichtlich Gefallen an bayrischem Brauchtum gefunden. Und so wurde in den vergangenen Tagen auch ein zünftiges Oktoberfest gefeiert. Der Höhepunkt war ein Trachtenumzug durch die Hauptstraße.

 Rund zwanzig Fußgruppen waren beim ersten Trachtenumzug des Merchweiler Oktoberfestes dabei. Fotos: ani

Rund zwanzig Fußgruppen waren beim ersten Trachtenumzug des Merchweiler Oktoberfestes dabei. Fotos: ani

 Viele Besucher, wie hier Andrea Deising (Mitte), fanden Gefallen an den Töpferwaren auf dem Handwerker- und Bauernmarkt.

Viele Besucher, wie hier Andrea Deising (Mitte), fanden Gefallen an den Töpferwaren auf dem Handwerker- und Bauernmarkt.

. Zu zünftiger Blasmusik von den Bubacher Dorfdudlern schob sich am Sonntagvormittag der erste Trachtenumzug des Merchweiler Oktoberfestes durch die Hauptstraße. Rund zwanzig Vereine und Gruppen aus dem Umkreis hatten sich in Dirndl und Lederhosen geschmissen.

Das zahlreich erschienene Publikum am Straßenrand winkte ihnen fröhlich zu. "Ah nä, Allee Hopp' darf ich jetzt jo gar net rufe!" bremste sich eine Frau. Blickfang war vor allem eine historische Pferdekutsche. Darin chauffiert wurden unter anderem Jürgen Drews, der nach seinem Auftritt am Vorabend wohl für den ein oder anderen offensichtlichen Kater beim Publikum mitverantwortlich war, sowie Christian Weber und die Bierkönigin Konstanze von Karlsberg. Kuriose, bunte Oldtimertraktoren knatterten den Fußgruppen hinterher.

Als der Zug vorüber war, hätten viele Besucher gerne noch weitergeguckt: "Sehr schön, es hätten ruhig noch ein paar mehr Gruppen sein können.", sagte Melanie Schröder. Auf mehr Gruppen darf man im nächsten Jahr hoffen, denn da der Trachtenumzug auf so großes Interesse gestoßen ist, ist er ab sofort fester Bestandteil des Merchweiler Oktoberfestes: "Dieses Mal hatten wir den Umzug in nur sechs Wochen organisiert, doch für den nächsten haben wir ein ganzes Jahr Zeit", sagte Tom Schwarz, zusammen mit Guido Geiger und der Gemeinde Veranstalter.

Als sich der Zug auf dem Festplatz auflöste, steuerten die Besucher fast geschlossen erst einmal das Zelt an, denn hier gab es ein deftiges Mittagessen. Danach bot der große Handwerker- und Bauernmarkt die Möglichkeit zum Bummeln. Es war eindeutig der gemütliche Tag des Merchweiler Oktoberfestes, der Tag der bequemen Kleidung statt Dirndl und Lederhosen, der Tag der Kinderwagen und Hunde. An rund 70 Ständen wurde geguckt und häufig auch gekostet.

"Wir haben darauf geachtet, dass jedes Produkt möglichst nur einmal vertreten und das Sortiment allgemein hochwertig ist", sagte Marktorganisatorin Monika Boeckmann. Dafür gab es großes Lob von den Händlern: "Alles ist sehr gut organisiert, das findet man selten.", sagte Margit Bauer, die außergewöhnliche Konfitürekreationen wie "Erdbeere mit weißer Schokolade" anbot. Von herbstlichen Kränzen, über Strick-, Häkel- und Näharbeiten bis zu Glasfiguren, Metallarbeiten, Schmuck und kunstvollen Holzschnitzereien gab es alles Mögliche zu bestaunen.

Andrea Deising aus Merchweiler hatten es handgemachte Tonkrüge angetan: "Davon nehme ich mir drei Stück mit, um den Garten zu dekorieren. Es gibt so viele schöne Dinge hier!", freute sie sich. Vorbei an Käsekuchen und provenzalischem Gebäck, kam man zu Michaela Hauck, die duftendes, frisch gebackenes Brot aus Natursauerteig anbot. Gegenüber, bei den Wildspezialitäten war auch Vera Kofalk, mit der Familie unterwegs, fündig geworden: "Salami mit Trüffel, sehr fein!" In den umliegenden Geschäften konnte an diesem verkaufsoffenen Sonntag ebenfalls gebummelt werden.

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