Lammbraten ist die Empfehlung des Tages, frisch zubereitet von Melanie Jochum. Während sie das Angebot auf die große Tafel schreibt, hofft sie dennoch, dass an diesem Tag nicht alle einfach à la carte bestellen. Denn wenn die Gäste Sonderwünsche haben und unerwartete Abwandlungen verlangen, dann macht Jochum ihr Job erst recht Spaß. Dann kann sie besonders kreativ werden, Flexibilität und Talent beweisen. Und damit ist die junge Köchin reichlich gesegnet. Nicht umsonst wurde sie von der IHK als Jahrgangsbeste der saarländischen Azubis ihres Berufes ausgezeichnet.

Studium war zu theoretisch

Ihre Ausbildung hat sie in der Brasserie L'Aubergine in Illingen gemacht, wo sie heute auch arbeitet. "Zuerst hatte ich ein Studium in Lebensmitteltechnologie begonnen, aber das war mir zu theoretisch." Jochum will die Lebensmittel in der Hand halten - frische Lebensmittel, saisonale Lebensmittel. Die Arbeit in der Aubergine, wo soweit möglich alles bei regionalen Anbietern statt im Großhandel gekauft wird, entspricht da genau ihren Vorstellungen. "Ein manierliches Essen ist für mich etwas sehr Wichtiges. Und das kommt nicht aus der Tüte, sondern ist gut und ehrlich gemacht." Am Liebsten kocht die 28-Jährige Fischgerichte. "Da hat man eine große Auswahl an Rohprodukten, außerdem gibt es sehr vielseitige Zubereitungs- und Kombinationsmöglichkeiten." Auch Pasteten kredenzt sie gerne - komplett selbst gemacht versteht sich, vom Teig für die Schale bis zur Fleischfarce. Doch nicht nur Kochen gehört zu ihren Aufgaben. Da Jochum mit L'Aubergine-Inhaber Alexander Weber im Zweimann-Betrieb arbeitet, ist sie auch in alle anderen Tätigkeiten eingebunden, wie in den Einkauf und den Service. Viele Gäste, die regelmäßig in die L'Aubergine kommen, kennt sie längst persönlich, mitsamt spezifischer Vorlieben. Am Tisch kann sie dann gleich mit ihren Kenntnissen in einem zweiten großen Interessensbereich glänzen: guten Weinen.

Nach einem besonders stressigen Arbeitstag gönnt sich das Küchen-Duo auch mal selbst noch ein Gläschen zum Ausspannen. Weber ist froh, in seiner ehemaligen Auszubildenden eine so engagierte Mitarbeiterin gefunden zu haben: "Sie ist ein Naturtalent und zeigt großes Interesse. Das ist das Ziel eines jeden Ausbilders, zumindest einmal jemanden anlernen zu können, der bereit ist, über das, was man ihm beibringt, hinaus dazu zu lernen und dieses später selbst einmal weiterzugeben."

Ihre Familie, mit der Melanie in Illingen zusammenlebt, kommt eher selten in den Genuss ihrer Kochkünste. Nach einem Tag in der Küche, hat es sich nach Feierabend für sie erst einmal ausgekocht. In ihrer Freizeit lässt sie sich lieber selbst verköstigen und geht auch gerne auswärts essen.

Irgendwann will die junge Frau noch eins draufsetzen und ihren Meister machen. "Aber nicht jetzt direkt. Vorerst will ich einfach arbeiten und zwar weiterhin hier in der Brasserie L' Aubergine in der Illipse."