Kleinkinder im Saarland erhalten besonders häufig Antibiotika

Saarbrücken · Bei den Verordnungen von Antibiotika für Kinder bis sechs Jahren liegen alle saarländischen Kreise bundesweit in der Spitzengruppe. Im Landkreis Saarlouis bekamen 2010 rund 63 Prozent aller Kinder mindestens einmal ein Antibiotikum verordnet, im Regionalverband Saarbrücken 54 Prozent (Kreis St.

Wendel 59 Prozent, Saarpfalz-Kreis 57 Prozent, Kreise Merzig-Wadern und Neunkirchen 56 Prozent). In den Landkreisen mit den wenigsten Verordnungen bekamen nur rund 25 Prozent der Kinder ein Antibiotikum. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) mit. Sie bezieht sich auf Zahlen der Bertelsmann-Stiftung. "Antibiotika wirken nur gegen Bakterien", sagt Claudia Pries, Kinderärztin beim Ärztezentrum der TK. Die meisten Infekte im Kindesalter entstünden jedoch durch Viren. Antibiotika sollten nur gezielt eingesetzt werden, um Resistenzen zu vermeiden, sagt Pries.

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