Prozess IS-Terrorprozess: Konkrete Hinweise auf Anschlag fehlen

Saarbrücken · Landgericht verhandelt heute im Fall Hassan A. weiter.

(dpa) Die Anschlagspläne des Syrers Hassan A. aus Saarbrücken klangen konkret: Er wollte laut Anklage Autos kaufen, als Polizeifahrzeuge tarnen, mit Sprengstoff beladen und mit Mittätern mehrere Attentate in Deutschland und Nachbarländern begehen. Deshalb muss er sich wegen des Versuchs der Beteiligung an einem Mord vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Am gestrigen zweiten Prozesstag sagte der Ermittlungsführer, es gebe weder konkrete Hinweise auf Komplizen und Autos zum Ausführen von Anschlägen, noch sei bei A. nach seiner Verhaftung Sprengstoff gefunden worden. Nur ein Notizbuch mit Aufzeichnungen von Fahrzeugtypen und Preisen deute darauf hin, dass sich A. für den Kauf von Autos interessiert hat.

Die Ankündigung des Syrers gegenüber einem vermeintlichen IS-Kontaktmann, Fahrzeuge und Komplizen stünden bereit, sei offenbar eine Lüge gewesen. Laut Verteidigung hat Hassan A. nie einen Anschlag geplant, dies aber vorgegeben, um vom IS 180 000 Euro zu erhalten. Das vermeintliche IS-Mitglied, mit dem A. über Facebook und den Nachrichtendienst Telegram Kontakt hatte, entpuppte sich als IS-Gegner und informierte die Sicherheitsbehörden. Das Verfahren wird heute fortgesetzt. Ein Urteil soll am 10. August fallen.

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