Internationale Jazz-Elite gibt sich ein Stelldichein

Jazz we can - unter diesem Motto gehen vom 10. bis 17. September die 21. Internationalen St. Wendeler Jazztage über die Bühne - an fünf Tagen über zwei Wochenenden an verschiedenen Orten. Das Festival beginnt eher besinnlich mit zwei St. Wendeler Musikern: Bernd Mathias solo im Mia-Münster-Haus und Martin S. Schmitt mit seinem Bachprojekt in der Basilika St. Wendelinus

Jazz we can - unter diesem Motto gehen vom 10. bis 17. September die 21. Internationalen St. Wendeler Jazztage über die Bühne - an fünf Tagen über zwei Wochenenden an verschiedenen Orten.Das Festival beginnt eher besinnlich mit zwei St. Wendeler Musikern: Bernd Mathias solo im Mia-Münster-Haus und Martin S. Schmitt mit seinem Bachprojekt in der Basilika St. Wendelinus. Das zweite Wochenende kredenzt attraktive internationale Projekte im Doppelpack: Deutschlands bester Jazzposaunist der jungen Generation, Nils Wogram, sieht sich konfrontiert mit dem Folgeprojekt des verstorbenen Joe Zawinul The Syndicate. Eine spannende Lesung mit Uwe Ochsenknecht, gewürzt mit packendem Jazzrock steht dem Groove orientierten Projekt Squeezeband mit dem Beatboxer Nino G aus Italien und dem amerikanischen Saxophongiganten Chico Freeman gegenüber. Eine lange und heiße Rock'n'Roll-Nacht beschließt das beliebte St. Wendeler Jazzfestival: Adriano BaTolba, Deutschlands Rockabilly-Gitarrist Nummer Eins, kommt mit seiner 13-köpfigen, energiegeladenen Rockabilly Big Band und The Silverettes, drei Rockabellas, eröffnen das schweißtreibende Spektakel.

Solo-Programm

Am Samstag, 10. September, 20 Uhr, ist Bernd Mathias im Mia-Münster-Haus zu hören. Nachdem der St. Wendeler Pianist in der Vergangenheit bei Veranstaltungen des Jazzfördervereins in verschiedenen Besetzungen zu hören war, präsentiert er nun als Solist einen Querschnitt seiner Kompositionen. Er hat sich in der saarländischen Jazzszene seit 1980 durch zahlreiche Projekte etabliert. Als Musikpädagoge an der Musikschule in St. Wendel ist er neben der klassischen Lehrtätigkeit auch für den Fachbereich Jazz zuständig. Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit stehen seit mehreren Jahren die Soloaufnahmen eigener Kompositionen. Dabei integriert er in seinen Interpretationen die Klangkultur der impressionistischen Klaviermusik, die Improvisationskunst des modernen Jazz und meditative Elemente der Minimalmusik.

Bach-Projekt

Ein Bach-Projekt für Jazzorchester und Sopran wird am Sonntag, 11. September, 20 Uhr, in der Basilika St. Wendelinus aufgeführt. Der gebürtige St. Wendeler Saxophonist und Arrangeur Martin Sebastian Schmitt extrahiert in intensiver Beschäftigung mit Bachs Originalen die musikalische Essenz. Das von Schmitt gegründete m.s.schmitt-jazzorchester besteht aus Profimusikern aus dem Rhein-Main-Neckar-Raum. Den Sopran-Solopart übernimmt Sarah Lipfert. Die Karlsruher Sängerin ist Bandleaderin des Quartetts Sarahs Ballroom, unterrichtet Jazz- und Pop-Gesang an der Musikschule Viernheim und seit 2008 an der Hochschule für Musik in Freiburg.

Posaunen-Klänge

Kritiker haben Nils Wogram seit langem zu Deutschlands bestem Jazzposaunisten ausgerufen. Am Donnerstag, 15. September, 20 Uhr, präsentiert er Nostalgia im Saalbau St. Wendel. Das erste Orgel-Posaune-Drums-Trio der Jazzgeschichte präsentiert eine erfreulich frische Reflektion der Bebop- und Hardbop-Ära. Ganz gleich, ob Wogram sein Instrument mit Sanftheit zum Singen oder mit Druck zum Krächzen bringt; ob Arno Krijger mit flinken Fingern markante Akkorde aus seiner Hammond B3-Orgel treibt, ob Dejan Terzic kräftig auf die Trommeln und Becken drischt oder Xylophon und Gongs mit viel Gefühl feinste Klänge entlockt.

Hommage an Zawinul

Joe Zawinul, der Wiener Tastentausendsassa, war einer der großen Visionäre und einflussreichster europäischer Musiker der Jazzgeschichte. Sein Tod im Herbst 2007 hinterließ eine große Lücke. Wenn diese jemand füllen könnte, dann The Syndicate-Band. Sie tritt am Donnerstag, 15. September, 21.45 Uhr, im Saalbau St. Wendel auf. Außer zwei in der jetzt siebenköpfigen Formation haben alle über zehn Jahre mit Joe gespielt. Paco Sery, Jorge Bezerra, Emile Parisien, Thierry Eliez, Aziz Sahmaoui, Alioune Wade und Munir Hossn beschlossen, die Band zusammen zu halten und die Vision Joe Zawinuls weiterzuführen mit Musik, die die Grenzen zwischen Jazz und Weltmusik auflöst: "Global Music".

Skurril-humorvoller Abend

Eine humorvoll-skurrile Lesung mit Uwe Ochsenknecht und dem Jazz-Quintett The Toxic Truth steht am Freitag, 16. September, 20 Uhr, im Saalbau St. Wendel auf dem Programm. Ochsenknecht liest aus Hallgrímur Helgasons Roman "10 Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen". Begleitet wird der Schauspieler von der eigens für dieses Programm zusammengestellten Rock-Jazzformation The Toxic Truth: Christoph Dangelmaier am Bass, James Geier an der Gitarre, Andreas Zbik am Schlagzeug, Klaus Webel am Keyboard und H.P. Ockert, der für Trompete und Effekte verantwortlich zeichnet.

Projekt Squeezeband

Der zur Creme der europäischen Trommler gehörende Reto Weber hat sein erfolgreiches Projekt Squeezeband internationalisiert und stellt es am Freitag, 16. September, 22 Uhr, im Saalbau vor. 2003 begann er mit jungen Schweizer Talenten und hat 2009 das Squeezeprojekt mit dem Beatboxer Nino G auf einen neuen Level gehoben. Er lud weitere seiner Freunde ein, allen voran den amerikanischen Saxophongiganten Chico Freeman. Neu dabei sind Dany Martinez an der Gitarre sowie Michel Alibo am Bass.

Rock'n'Roll Night

The Silverettes, drei Rockabellas, eröffnen am Samstag, 17. September, 20 Uhr, im Saalbau St. Wendel die heiße Rock'n'Roll-Night. Julia, Saskia und Irina machen jeden ihrer Songs zu einem Rock'n'Roll-Klassiker. Ob Fifties, Eighties oder aktuelle Hits - der dreistimmige Satzgesang der unverwechselbaren Rockabilly-Kehlen macht vor Nichts und Niemandem halt.

Adriano BaTolba Orchestra

The Adriano BaTolba Orchestra beschließt am Samstag, 17. September, ab 21.30 Uhr im Saalbau das 21. St. Wendeler Jazzfestival mit seiner 13-köpfigen, energie-turbogeladenen Rockabilly Big Band. red

Die Ticketpreise: Samstag, 10. September, 12/7 Euro und Sonntag, 11. Sept., 15/10 Euro + VVK; Donnerstag, 15. September, 27/17 Euro, Freitag 29/19 Euro, Sonntag, 17. Sept., 15/10 Euro + VVK; Festivalkarte 62/36 Euro + VVK (Ermäßigt für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte auf Vorlage eines Ausweises). An der Abendkasse jeweils drei Euro mehr. Vorverkauf: Buch & Papier Klein, Tel. (0 68 51) 93 94 30; Marios Musikladen, Tel. (0 68 51) 84 09 22.

wndjazz.de/tickets

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