Wenn Schüler zu Köchen werden

St Ingbert · Brotgesichter, Nudelsalat, Knabbergemüse und Schlemmerquark: Die Klasse 3.1 der Rischbachschule hat sich sechs Wochen lang vorbereitet, gestern hatten die Kinder ihre praktische Prüfung. Sie haben jetzt einen Ernährungsführerschein.

 Die Klasse 3.1. der Rischbachschule bereitete ihren Mitschülern ein gesundes Frühstück zu. Foto: Jörg Jacobi

Die Klasse 3.1. der Rischbachschule bereitete ihren Mitschülern ein gesundes Frühstück zu. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Vier weihnachtlich dekorierte Tische, ein leckeres und vor allem gesundes Buffet und viele hungrige Schüler: Die Klasse 3.1 der St. Ingberter Rischbachschule hat ihren Ernährungsführerschein gemacht. Gestern war die praktische Prüfung, nachdem die Kinder bereits Anfang der Woche ihre schriftliche Prüfung bestanden haben: "Das ist ähnlich wie ein Fragebogen beim Autoführerschein", berichtet Klassenlehrerin Heike Haberer im Gespräch mit unserer Zeitung. Für ihre Mitchüler bereiteten die Kinder lustige Brotgesichter, einen Nudelsalat, Knabbergemüse und Schlemmerquark zu.

"Am leckersten fand ich die Brotgesichter und den Schlemmerquark", erzählt Lilly. Sie ist Schülerinnen der Klasse 3.1.

Sechs Wochen lang haben die Kinder jeden Mittwoch im Rahmen des Sachunterrichts und in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt gelernt, wie man verschiedene Gerichte zubereitet und wie der Tisch richtig gedeckt wird. Die Kinder haben auch Servietten gefaltet und erfuhren, wie wichtig die Hygiene beim Kochen ist - "man muss sich die Hände waschen, bevor man Lebensmittel anfasst" - und welche Arbeitsgeräte benötigt werden. "Wir haben gelernt, dass es verschiedene Messerarten und unterschiedliche Griffe gibt. Und wir wissen jetzt, dass es Bretter aus Holz, Plastik und Aluminium gibt", weiß Azra.

Vor allem wurde auch besprochen, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. "Wir haben gelernt, dass wir nicht so viel Ungesundes, sondern mehr Vitamine essen sollen", berichtet Ernährungsführerscheininhaberin Anika. Und ihre Lehrerin freut sich, dass die Kinder alles probiert haben. Jetzt hofft sie, dass diejenigen Schüler, die sich bisher nicht so gesund ernährt haben, nun auch auf den Geschmack gekommen sind. Sie sagt: "Es wäre schön, wenn künftig Obst und Gemüse in der Brotbox wären anstatt Schokoladenriegel, Gummibärchen und Muffins."

Süßigkeiten, das wissen die Kinder nun ganz genau, sollten sie nur einmal am Tag essen. Gestern hielten die Schüler am Ende nicht nur stolz ihren Ernährungsführerschein in der Hand, jeder hatte auch seine eigene Kochmütze auf. Und der beste Koch bekam den goldenen Kochlöffeln. Das hat allen Kindern großen Spaß gemacht, denn nun können sie die Gerichte mit ihren Eltern zu Hause nachkochen. Im entsprechenden Arbeitsheft können Eltern und Kinder die Rezepte nachlesen, teilweise können die Schüler die Rezepte aber auch schon auswendig.

Und dass es nicht schwierig ist, solche Gerichte zuzubereiten, darüber waren sich auch alle einig. Vor allem schmeckte es auch mal anders als das Altbekannte. "Dieser Nudelsalat schmeckt ganz anders als der, den wir daheim immer essen", stellt Florian fest. Und Klassenlehrerin Heike Haberer ergänzt: "Die Salatsoße haben wir aus Biosphärenprodukten selbst gemacht."

Und was bedeutet Biosphärenregion unter anderem? Nachhaltigkeit. Deswegen wird die Klassenlehrerin künftig auch immer mal wieder in die Brotboxen schauen und überprüfen, was so drin ist. Gesunde Ernährung wird laut Heike Haberer durchweg über die vier Grundschuljahre Thema bleiben. Heute ist die Klasse 3.1 bei ihren Mitschülern der Klasse 3.2. und Lehrerin Nina Hof zu Gast, denn heute machen die ihren Ernährungsführerschein.

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