Belebter Bahnhof braucht stilles Örtchen

St Ingbert · Am St. Ingberter Bahnhof, der das Eingangstor zur Stadt darstellt, gibt es keine öffentlichen Toiletten. Für Reisende und Anlieger ist das ein unhaltbarer Zustand. Der St. Ingberter Seniorenbeirat fordert ein für jedermann zugängliches WC und bringt auch gleich eine Idee ein.

 Die an der Stirnseite des Bahnhofs befindliche Gaststätte und der Imbiss haben Toiletten, die allerdings nicht öffentlich sind. Foto: Jung

Die an der Stirnseite des Bahnhofs befindliche Gaststätte und der Imbiss haben Toiletten, die allerdings nicht öffentlich sind. Foto: Jung

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Der St. Ingberter Seniorenbeirat fordert eine für jedermann zugänglich Toilette am Bahnhof von St. Ingbert . St. Ingbert habe einen der schönsten Bahnhofsvorplätze im Saarland. Der optische Eindruck im Umfeld des Bahnhofs sei einer Mittelstadt durchaus würdig. Aber mit diesem allein sei es nicht getan, so der Beirat in einer Pressemitteilung. An- und abreisende Bürger und Gäste der Stadt, die ein menschliches Bedürfnis drückt, stünden schnell vor einem Problem.

Eine Toilette suchen sie dort vergebens, wie Hans Bur, Mitglied des Seniorenbeirats, feststellte. Eine für sie nutzbare Toilette gibt es weder innerhalb, noch außerhalb des Bahnhofsgebäudes. In der Bahnhofshalle gibt es zwar drei Toiletten, aber keine von ihnen steht für Reisende offen. Eine gibt es für die Bahnhofsgaststätte. Sie ist für Reisende nicht zugänglich, obwohl sie im Wartebereich des Bahnhofs liegt. Eine zweite gebe es für Mitarbeiter des Bahnhofskiosks. Diese sei privat und stehe für Reisende auch nicht zur Verfügung. Die dritte liege im Bereich der früheren Gepäckabfertigung. Für Reisende auch hier Fehlanzeige, sie ist von der Wartehalle aus nicht zugänglich und nicht in Betrieb. Die Situation sei ganz und gar unbefriedigend und entspreche in keiner Weise dem positiven Anblick des Bahnhofsvorplatzes. In Ermangelung einer öffentlichen Toilette würden das Gebüsch am Bahnsteig 1, die Unterführung und oft auch der Aufzug als Ersatztoilette benutzt. Uringeruch sei überall vernehmbar. Es wurde gar von einer Frau berichtet, die sich nicht anders zu helfen wusste und in Sichtweite der Wartenden ihre Notdurft verrichten musste. Ihr wurde von einem Passanten eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angedroht. "Es ist eine Schande, dass es hier keine öffentlichen WC gibt", ist der Pächter des Imbiss auf dem Vorplatz der gleichen Meinung, "früher, als der Dillinger Zug noch 20 Minuten hier hielt, sind die Leute dort hingegangen. Heute schicken wir sie ins Amtsgericht. Das ist kein Zustand, dafür gibt es hier zu viele Reisende ." Gerade für Frauen und Senioren sei diese Situation unhaltbar. Der aktuelle Zustand am Bahnhof als Eintrittspforte zur Stadt sei einfach nicht akzeptabel, so Bur. Als Lösung würde sich anbieten, die derzeit ungenutzte Toilette im Bereich der früheren Gepäckabfertigung mit geringem baulichem Aufwand für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Der Seniorenbeirat richtet den dringenden Appell an die Stadtverwaltung, gemeinsam mit der Bahn hier so schnell wie möglich eine akzeptable Lösung zu suchen und eine für die Bahnreisenden zugängliche Toilette zur Verfügung zu stellen. Der Bahnhof sei das Tor zur Stadt und der erste Eindruck für Besucher unserer schönen Stadt sei entscheidend.

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