Altheim. Am Europäischen Mühlenradweg zwischen Altheim und Peppenkum wird mit einem Gedenkstein aus Sandstein auf eine besondere Örtlichkeit hingewiesen: Im Mittelalter befand sich bei Altheim ein Gutleuthaus, in dem von der Gesellschaft ausgeschlossene Leprakranke ihre letzten Jahre verbringen mussten. Dies ergaben Nachforschungen von Helmut Lambert. "Gutleuthäuser sind nur bei Städten nachweisbar, bei Dörfern ist dies außergewöhnlich. Mit den guten Leuten sind nicht die leidgeprüften Insassen dieser ärmlichen Häuser gemeint, sondern die guten Leute, die diesen armen Menschen mit milden Gaben Hilfe angedeihen ließen", berichtet Lambert. Sie lagen an Wege oder Straßen - hier an der einstigen Straße nach Bitsch und in die Parr - in der Nähe einer Quelle. Der Aussatz war im Mittelalter eine ansteckende und verbreitete Krankheit. Wer von ihr befallen war, siechte über Jahre dahin. Die Lepra trat verstärkt nach den Kreuzzügen im 12. Jahrhundert auf. Für Lambert liegt die Vermutung nahe, dass sich die Beginen der Leprakranken annahmen. Bei den Beginen handelt es sich um eine christliche Laiengemeinschaft von Frauen. "Sie lebten in sittsamer Gemeinschaft mit Gelübde auf Zeit und nahmen sich der Armen und Kranken an. Sie entstammten meist aus vermögenden Familien. Im Saarpfalz-Kreis, im Zweibrücker- und im Bitscherland sind meines Wissens keine Beginen nachweisbar", erläutert Lambert. Diese Besonderheit habe ihn veranlasst, einen Gedenkstein zu errichten, um die Geschichte sichtbar zu machen. red