Heilige Pforte als Einladung

Blieskastel · Als einzigem Gotteshaus im Saarpfalz-Dekanat ist am Wallfahrtskloster Blieskastel die Heilige Pforte geöffnet. Seit Öffnung ist die Zahl der Gottesdienstbesucher leicht gestiegen, mehr Menschen beichten.

 Domdekan Christoph Kohl, gebürtiger Bliesdalheimer, öffnete die Heilige Pforte im Wallfahrtskloster Blieskastel. Foto: Hans Hurth

Domdekan Christoph Kohl, gebürtiger Bliesdalheimer, öffnete die Heilige Pforte im Wallfahrtskloster Blieskastel. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Seit 20. Dezember ist im Wallfahrtskloster Blieskastel - als einzigem Gotteshaus im Dekanat Saarpfalz des Bistums Speyer - die Heilige Pforte geöffnet. Sie steht bis 13. November offen und stellt eine Einladung dar, die Bedeutung des barmherzigen Gottes im eigenen Leben konkret zu erfahren. Die Resonanz ist bisher sehr gut. Papst Franziskus hat offiziell ein Heiliges Jahr der katholischen Kirche ausgerufen, es soll helfen, das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvoller zu machen, heißt es in der Verkündigungsbulle mit dem Titel "Antlitz der Barmherzigkeit". Der Papst fordert die Kirche darin auf, verstärkt auf das Wesentliche zu schauen, das nach seinen Worten darin liegt, "Zeichen und Werkzeug von Gottes Barmherzigkeit" zu sein. Die Gläubigen sollen im Heiligen Jahr verstärkt darüber nachdenken, wie sie die christliche Barmherzigkeit konkret leben könnten. Der Papst lädt die Gläubigen zu Pilgerfahrten nach Rom und zu Wallfahrtsorten wie Blieskastel ein.
Die Frage nach Gott

"Wir sehen das Heilige Jahr als Chance, grundlegende Glaubensfragen mit den Themen des menschlichen Lebens in Verbindung zu bringen. Dazu gehören zum Beispiel die Frage nach Gott und die Erfahrung seiner Barmherzigkeit genauso dazu wie der Umgang mit Verletzungen und deren Heilung, Vergebung und Versöhnung. Das schließt auch ein, dass wir die Barmherzigkeit Gottes im Sakrament der Versöhnung als Kraftquelle für die Erneuerung unseres Lebens neu bedenken", berichtet Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge.

Schon jetzt sind mehrere Maßnahmen geplant, zum Beispiel eine Fahrt von Jugendlichen zum Weltjugendtag nach Krakau, eine diözesane Romwallfahrt mit Bussen und Flugzeug und zu Fuß von Assisi aus. Auch das Domweihfest am 2. Oktober soll durch das Heilige Jahr eine besondere Prägung erfahren. Geplant ist dabei eine "Nacht der Barmherzigkeit" mit Taizé-Gebet, eucharistischer Anbetung und der durchgängigen Möglichkeit zu Gespräch, Segnung und Beichte.

Zu Beginn eines Heiligen Jahres werden in Rom traditionell die Heiligen Pforten des Petersdoms und der drei weiteren päpstlichen Basiliken geöffnet. Diesem Vorbild folgend, wurde im Speyerer Dom das Otto-Portal symbolisch als "Heilige Pforte" aufgemacht und in den Wallfahrtsorten Maria Rosenberg, Oggersheim und Blieskastel ebenfalls Heilige Pforten geöffnet (wir berichteten). "Heilige Pforten der Barmherzigkeit gibt es auch an Orten, die von den so genannten Werken der Barmherzigkeit Zeugnis geben: zum Beispiel an Beichtstühlen, in Krankenhäusern, Einrichtungen für Flüchtlinge oder Obdachlose oder Gefängnissen", erklärt Domkapitular Franz Vogelgesang.
Vollkommener Ablass

"Der Gläubige , der durch die Heilige Pforte kommt, erhält einen vollkommenen Ablass, wenn er für Papst Franziskus betet, beichtet und die Kommunion empfängt", erzählte uns Wallfahrtsseelsorger Pater Mateusz. Unsere Zeitung fragte bei Pater Adam, Guardian im Wallfahrtskloster, nach, ob sich die Heilige Pforte bereits bemerkbar mache. "Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist leicht gestiegen, aber dies ist nur ein Teil. Wir haben jetzt viel mehr Menschen, die beichten wollen. Auch besuchen mehr Personen privat unsere Kirche, die Heilige Pforte wird also prima angenommen", freut sich Pater Adam.

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