Schlosskirche Blieskastel Die Schlosskirche in Blieskastel hat ihre Engel wieder

Blieskastel · Kriminalbeamtinnen aus Wiesbaden brachten die 2015 gestohlenen barocken Figuren jetzt zurück.

 Pfarrer Hieronim und Hermann Schweigert als Vertreter der Pfarrei freuten sich nach dem Gottesdienst in der Blieskasteler Schlosskirche über die Rückkehr der barocken Engelsfiguren.

Pfarrer Hieronim und Hermann Schweigert als Vertreter der Pfarrei freuten sich nach dem Gottesdienst in der Blieskasteler Schlosskirche über die Rückkehr der barocken Engelsfiguren.

Foto: Hans Hurth

Eine frohe Botschaft hatte Pater Hieronim Jopek, Pfarrer der Pfarrei Heiliger Franz von Assisi Blieskastel, zum Ende des Gottesdienstes zur Überraschung der Gläubigen in der Schlosskirche zu verkünden. „Zwei nette Kriminalbeamtinnen aus Wiesbaden kamen ins Pfarrhaus und überreichten mir ein unerwartetes Geschenk. Nicht zu meinem 45. Geburtstag am 30. September, sondern im Gepäck hatten die Beamten zwei Barockengel, die vor über sechs Jahren aus der Schlosskirche gestohlen wurden und nach einer Reise von Blieskastel über das Elsass in Hessen bei einer Diebesbande sichergestellt werden konnten“, hielt Pfarrer Hieronim fest. „Mein Dank gilt der Polizei für die gute Ermittlungsarbeit. Nun ist unsere Schlosskirche wieder vollständig in barocker Pracht zu sehen.“ Die Zeitzeugen Edith Wüst und Frank Helbing erinnerten sich im Gespräch mit unserer Zeitung an den Moment, als der damalige Pfarrer Hermann Kast gegen Ende des Sonntags-Gottesdienstes im Februar 2015 bemerkte, dass zwei barocke, 30 Zentimeter hohe Engelsfiguren nicht mehr an ihrem Platz im Altar standen.

„Liebe Pfarrangehörige, ich habe eben festgestellt, uns wurden zwei Engelsfiguren geklaut“, so habe Pfarrer Kast die Gemeinde informiert. Die Figuren, aus Holz geschnitzt und in Gold gefasst, wurden zuvor wohl zwischen dem Freitag und dem Sonntagmorgen aus der Schlosskirche entwendet. Die Polizei nahm eine Anzeige der Pfarrei entgegen und erfasst den Diebstahl der über 300 Jahre alten Figuren in einer bundesweiten Liste. So war eine Zuordnung für Blieskastel im hessischen Wiesbaden schnell möglich. Die beiden Barockengel stehen nun wieder neben dem Kreuz auf dem Hochaltar, der im Stil des Rokoko erbaut ist.

Am 28. Oktober 1778 wurde das Gotteshaus als Franziskaner Klosterkirche zu Ehren der heiligen Anna und des Apostels Philipp geweiht. Der Bischof von Trier, zu dessen Bistum damals Blieskastel gehörte, schenkte 1803 die Franziskaner-Klosterkirche der Kirchengemeinde Blieskastel als neue Pfarrkirche. Das unmittelbar anschließende Konvent-Gebäude dient heute als viel genutztes Pfarrzentrum. Restaurierungen gab es unter anderem im Jahr 1911, damals auch am Unterteil der Engelsfiguren und letztmals ab 2000 in und am Gotteshaus. Wie in der Pfarrkirche St. Anna Biesingen nach einem versuchten Aufbruch eines Opferstocks, ist jetzt in der Schlosskirche eine Überwachungsanlage angebracht.

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